So wählen Sie das richtige Parkett
Holz als Bodenbelag ist bei Bauherren sehr beliebt, denn es sorgt für ein warmes und wohliges Ambiente. Eichenparkett wird am häufigsten gewählt, dabei eignen sich sehr viele andere Holzarten auch als Bodenbelag. Die Pflege ist das A und O.

Rolf Müller, welche Eigenschaften hat Holz als Bodenbelag?
Holz ist ein Naturstoff. Es ist äusserst langlebig, überzeugt mit seiner warmen Haptik und ist einfach zu pflegen. Bei Beschädigung kann das Parkett gut renoviert werden.
Welche Holzarten eignen sich für den Parkettboden und warum?
Es eignen sich viele Holzarten als Bodenbelag. Laubholzarten eignen sich wegen ihrer Härte am besten. Eichenholz ist in der Schweiz sehr beliebt, rund 95 Prozent des Parketts, das wir verkaufen, ist Eichenparkett. Es ist robust und sehr vielfältig in Sortierung und Farbe. Aber auch Buche, Esche und Ahorn zählen zu den gefragten heimische Holzarten für Parkett. Weitere für den Bodenbelag verwendete europäische Holzarten sind Birke, Kirsch- und Nussbaum. Eher selten werden weiche Hölzer für den Bodenbelag verwendet, dazu zählen Nadelbäume wie Lärche, Kiefer und Fichte.
Welche Wirkungen kann Parkett in einem Raum erzeugen?
Je nach Farbe, Format, Verlegeart und Oberfläche kann das Parkett dem Raum ein anderes Gesicht geben. Geschliffenes Parkett wirkt puristisch, während gebürstetes oder gehobeltes Parkett für ein rustikales Ambiente sorgt. Die Verlegeart in Laufrichtung lässt die Zimmer weitläufig wirken. Ebenso lässt helles Parkett die Räume grosszügiger erscheinen. Allerdings empfiehlt es sich, die Farbe auf die Architektur abzustimmen, auf das Material und die Farbe der Wände und Fenster. Die Natur bietet ein Spektrum von hellen Cremefarben über edle Honigtöne bis hin zu tiefdunklem Braun. Mit leichter Pigmentierung und speziellen Verfahren können noch weitere Farbtöne erzielt werden. Bei der Wahl für das Format gilt generell: kurze Riemen für kleine Zimmer, grossformatige Dielen für grosse Räume.
Was bedeutet versiegelt, geölt oder gewachst beim Parkettboden?
Das sind die verschiedenen Oberflächenbehandlungen des Parketts. Die Oberfläche ist eine Schutzschicht, auf der Sie gehen und stehen. Versiegeln bedeutet, dass die Holzoberfläche mit einer mehrfach aufgetragenen Lackschicht verschlossen wird. Die natürliche Haptik geht dabei verloren, dafür brauchen Sie sich um die Pflege des Holzes nicht mehr gross zu kümmern. Deshalb wird diese Oberflächenbehandlung insbesondere in Mietobjekten eingesetzt. Geölt bedeutet, dass der Holzboden mit natürlichen Ölen behandelt wird, die einziehen und den Boden von innen heraus schützen. Eine regelmässige Pflege ist notwendig, dazu sollte eine entsprechende leicht fetthaltige Seife verwendet werden. Ein Mittelweg zwischen versiegelter und geölter Oberfläche ist die Behandlung mit natürlichem Hartwachs-Öl, wodurch eine haltbare und strapazierfähige Oberfläche geschaffen wird. Der Pflegeaufwand ist dabei minimal.
Parkett in Nassräumen wird immer beliebter. Worauf muss man dabei achten?
Da das Parkett in Küche und Bad besonders beansprucht wird, ist eine regelmässigere Pflege nötig. Auch ist eine gewisse Sorgfalt gefragt: Wasserspritzer sollten schnell getrocknet werden, und im Badezimmer beispielsweise müssen Sie konsequent darauf achten, dass die Fussmatte nicht feucht auf dem Boden liegenbleibt, da das Parkett durch die Feuchtigkeit beschädigt wird.
Eignet sich dazu jede Holzart gleich gut?
Für das Parkett in Nassräumen eignet sich besonders die Holzart Eiche, da sie am wenigsten stark quillt (ausdehnt) und schwindet (austrocknet).
Was, wenn das Parkett beschädigt wird?
Wenn eine starke Beschädigung beispielsweise durch Wasserschaden vorliegt, können die betroffenen Riemen ausgetauscht werden. Bei kleineren mechanischen Beschädigungen wie Kratzern kann das Parkett geschliffen und dann frisch geölt werden. Flecken lassen sich gut durch eine maschinelle Intensivreinigung entfernen.
Was raten Sie Familien mit Kindern bezüglich Parkett als Bodenbelag?
Naturprodukte wie Holz altern durch äussere Einflüsse auf natürliche Art. Kleine Kratzer, Flecken und andere Spuren des täglichen Gebrauchs führen zu einer natürlichen Patina und verleihen dem Parkett eine persönliche Note. Nichtsdestotrotz ist zu empfehlen, nicht mit Schuhen auf dem Parkett zu gehen – ob Kind oder Erwachsener. Schwarze Sohlen können Spuren hinterlassen, im Profil der Sohle können Steine und sonstiger Schmutz feststecken, der das Parkett verkratzt. High-Heels mit Bleistiftabsatz verletzen das Parkett. Natürlich kann es auch passieren, dass das Parkett durch Spielsachen Kratzer oder Kerben bekommt. Doch wie vorhin erwähnt lässt sich das Parkett gut renovieren.
Parkett und Bodenheizung: Wie gut funktioniert diese Kombination?
Die Verlegung von Parkett auf Niedertemperaturbodenheizungen (maximale Oberflächentemperatur im Parkett 27 °C) ist dank den heutigen Verlegetechniken kein Problem, und es können praktisch alle Holzarten verwendet werden. Bei kontrollierter Raumbelüftung, wie sie in Minergie-Bauten eingesetzt wird, sind besondere Massnahmen nötig. In solchen Bauten werden oftmals über sehr lange Zeit sehr tiefe Raumluftfeuchtigkeiten erzielt, und viele Parkettböden nehmen dabei Schaden. Damit das Parkett nicht übermässig austrocknet, sollten Sie in einem Minergie-Haus Luftbefeuchter einsetzen.
Was machen Bauherren häufig falsch?
Viele Bauherren vernachlässigen die Pflege oder lassen sie ganz aus. Dabei braucht das Parkett Pflege, damit es möglichst lange gut erhalten bleibt. Abgesehen vom Staubsaugen sollte der Holzbodenbelag alle zwei bis vier Wochen mit entsprechenden Parkettpflegemitteln gepflegt werden. Bei nasser Reinigung ist generell zu beachten, dass Holz unter Umständen sensibel auf Wasser reagiert. Viele Hersteller empfehlen deshalb, nur nebelfeucht zu wischen. Wir empfehlen unseren Kunden deshalb, die Angaben in der Pflegeanleitung zwingend einzuhalten.






