Offenes Wohnhaus aus Holz: Lichtdurchflutet und naturnah
Verschiedene Ebenen und bewusst angeordnete, grosse Fenster zeichnen dieses Einfamilienhaus im Kanton Aargau aus. Das herausfordernde Terrain gab bei der Planung den Ton an.
«Zu Beginn wollten wir das Pultdach anheben und das Obergeschoss ausbauen», erzählt Bauherrin Alexandra Chevrolet. Doch die finale Lösung überzeugte nicht. So entschied sich die Bauherrschaft für einen Abriss der bisherigen Liegenschaft und für einen Ersatzneubau.
Das ältere Haus war gewissermassen in den Hügel eingegraben. Beim Ersatzneubau sollte die Gestaltung jedoch offener und die Räume lichtdurchflutet sein. «Die Lösung dafür war die Realisierung eines gestaffelten Baus», sagt Architekt Philipp Schenker. Der dreigeschossige Holzbau auf einem Untergeschoss aus Beton stapelt sich heute elegant in Richtung Himmel. Heute sticht unter anderem die grosszügige Terrasse ins Auge, die in ungewohntem Stil gegen Westen ausgerichtet ist. Der Grund dafür war die Ost-West-Hangneigung, die eine andere Ausrichtung verhinderte. Doch die Bauherrschaft sieht’s positiv: «Dafür haben wir eine wunderbare Aussicht auf den Homberg, unseren Hausberg», schwärmt Alexandra Chevrolet.
Natürliche Materialien im Fokus
Die Bauherrschaft hatte den Wunsch nach einem offenen Wohnhaus, sowohl innen als auch aussen. Es sollte leicht, hell und schlicht sein, mit natürlichen Materialien, die zur Umgebung passen. Ein Holzhaus war die logische Antwort auf diese Ansprüche. «Es hat viel Mut gekostet, das Haus komplett aus Holz zu bauen und auch innen bei sämtlichen Wänden auf Holz zu setzen», erzählt die Bauherrin. Um zusätzlich Ruhe in den Bau zu bringen, hat sich die Bauherrschaft für einen Sicht-Anhydritboden in der Farbe «Natur» entschieden. «Die beschränkte Zahl an eingesetzten Materialien verstärkt die reduzierte Formensprache und führt zu einer kosteneffizienten und ressourcenschonenden Realisation», sagt Philipp Schenker.
Klar definiertes Raumangebot
Für die Bauherrschaft stand Folgendes fest: zwei Erwachsenenschlafzimmer, zwei Kinderzimmer, ein Atelier oder Büroraum sowie das Bad. Was auch feststand: «Wir wollten keine Toilette neben der Haustüre sowie neben der Küche», sagt Alexandra Chevrolet und schmunzelt. «Darum haben wir heute nur ein Bad im Haus, weil sich einfach nirgends Platz für ein zweites ergeben hat.» Eine Lösung für den Fall, dass irgendwann ein zweites Bad gebraucht werden würde, existiert jedoch. Aus dem Ankleidezimmer, das sich direkt neben dem Familienbad befindet, könnte irgendwann ein zweites Bad realisiert werden. Auch im grosszügigen Bad zieht sich der Anhydritboden wie ein roter Faden durchs Konzept und wird vom Waschbecken in Beton in der Farbe «Lightgrey» ergänzt. Die Badewanne aus Mineralwerkstoff wird von einem Oblicht in Szene gesetzt. Im Erdgeschoss befindet sich heute ein grosszügiger Eingangsbereich mit einem geschlossenen Raum für Schuhe und Jacken. Die Holztreppe führt in das erste Obergeschoss, in dem sich die vier Schlafzimmer, das Familienbad sowie die Ankleide anordnen. Eine weitere Treppe führt ins Obergeschoss, den Lieblingsplatz der Familie. «Hier, zwischen Küche, Terrasse und Sofa, spielt sich unser Familienalltag ab», sagt Alexandra Chevrolet. Die dunkle Küche setzt einen gekonnten Kontrast zum Holz. Eine clevere Lösung hat der Architekt für den Kühlschrank gefunden: «Die Küchenhochschränke sind in der Treppenkonstruktion integriert», erklärt Philipp Schenker. So konnte der Treppenraum optimal ausgenutzt werden.