«Meine Ideen sind meine Liebe»

Wortlos und in schwarzen Kleidern, aber mit farbigen Masken begeistert die Theatergruppe Mummenschanz seit über 40 Jahren Gross und Klein auf der ganzen Welt. Mit jungen Schauspielern und neuer Show geht Mitgründerin Floriana Frassetto wieder auf Tournee.

«Meine Ideen sind meine Liebe»
Floriana Frassetto
Interview Donika Gjeloshi | Foto Mummenschanz
Wortlos und in schwarzen Kleidern, aber mit farbigen Masken begeistert die Theatergruppe Mummenschanz seit über 40 Jahren Gross und Klein auf der ganzen Welt. Mit jungen Schauspielern und neuer Show geht Mitgründerin Floriana Frassetto wieder auf Tournee.
Floriana Frassetto, nach langer Pause haben Sie eine komplett verjüngte Crew für Mummenschanz zusammengestellt. Die neue Bühnenshow «you&me» war so erfolgreich, dass es seit September zahlreiche Zusatzvorstellungen gibt. Wie zufrieden sind Sie mit dem neuen Programm ?Ich bin eigentlich nie wirklich zufrieden, aber doch sehr zufrieden mit dieser Show. Wir arbeiten jeden Tag daran, haben ein enthusiastisches Publikum und lernen immer wieder dazu. Wir versuchen uns stetig zu verbessern, ob nun der Rhythmus schneller oder langsamer oder eine Bewegung anders sein muss. Das Stück «you&me» ist sehr beweglich und lebendig.

Worauf können sich Zuschauer freuen, die dieses Theaterstück noch nicht gesehen haben ?

Die Show ist spielerisch, poetisch, fantasievoll und sehr interaktiv. Es gibt viel Neues und Experimentelles zu sehen. Ich habe beispielsweise noch nie eine Violine gespielt und sie als Maske auf meinem Kopf getragen. Mein Kollege Kevin ist Perkussionist, er spielt sogar auf der Bodenfläche der Bühne. So etwas haben wir zuvor auch noch nie gemacht.

Gibt es eine Szene oder eine Maske, die Ihnen bei dieser Show besonders gefällt?

Die Szene mit den beiden Violinen. Sie stellt einen Streit zwischen Mann und Frau dar: Die Frau redet und redet auf den Mann ein und sagt nach jedem zweiten Wort «oder?», natürlich nur abstrakt durch den Ton der gezupften Saiten. Der Mann hält es kaum aus und kann ihr nicht mehr zuhören. Dank dem Metronom finden die Violinen den gemeinsamen Ton wieder – wie ein Happy End einer Liebesgeschichte.

Wie kommen Sie auf Ideen für solche Inszenierungen ?

Ich träume viel. Ich lebe allein und gehe oft ins Museum oder in die Natur, und plötzlich kommen mir Ideen. Ideen sind meine besten Freunde, meine Liebe.

Mummenschanz funktioniert ohne Musik, ohne Worte, nur mit ruhigen Bewegungen und wenigen, aber farbigen Masken. Wie bunt oder ruhig sieht es bei Ihnen zu Hause aus?

Bei mir läuft immer Musik, viel klassische Musik. Ich wohne in Altstätten bei St. Gallen oberhalb meines Ateliers, denn das Atelier, das Theater ist mein Leben. Viele alte Sachen habe ich entsorgt, aber einige Masken habe ich behalten. Auch meine uralten Nähmaschinen behalte ich, bis sie nicht mehr funktionieren. Im Büro habe ich Gemälde, Bücher und eine ganze Wand voll mit Schneekugeln aus der ganzen Welt, die ich gesammelt habe. In der Wohnung ist fast alles in Weiss gehalten, und ich habe ein paar Skulpturen und Bilder, die mich entspannen. Im Gegensatz zur schwarzen Bühne ist bei mir zu Hause alles hell und weiss.

«Die Bühne ist schwarz, aber zu Hause mag ich es hell und weiss.»Floriana Frassetto, Künstlerische Leiterin und Mitgründerin von Mummenschanz

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