Traumhaus mit Seeblick: Einzigartige Architektur und Design
Ein Singlehaus, das mit wenigen Bauschritten in ein Familienzuhause umgebaut werden könnte. Diese Vision hatte der Bauherr und setzte ge- meinsam mit dem Architekten ein Projekt um, das mit Ecken, Kanten und vielen Details überzeugt.
«Dann ging alles sehr schnell. Am Freitag habe ich mich beim Eigentümer gemeldet, am Sonntag haben wir das Terrain besichtigt und in der Woche darauf lag ein erster Entwurf des Kaufvertrags vor», erzählt Marcel Sallin. Dies war im April 2021 – kurz danach startete die Planung mit dem Architekten Oliver Dubuis der MMXVI GmbH, der im gleichen Dorf wie der Bauherr aufwuchs. «Mir war schon immer klar: Wenn ich einmal baue, dann mit Oliver», bestätigt Sallin. Seit Frühling 2023 wohnt der Bauherr nun in seinem Traumhaus, dessen Gestaltung von fernen Reisen inspiriert wurde und sich trotzdem nahtlos in die ländliche Umgebung des Dorfes einfügt.
Etage mit Seeblick
Die Bedingungen des Bauherrn an das Architekturbüro waren klar: Der Blick auf den See vom Schlafzimmer aus muss gegeben sein und eine Terrasse mit Aussicht, auf der Gäste empfangen werden können, darf nicht fehlen. Dass es kein konventionelles Einfamilienhaus werden sollte, war dem Bauherren schnell klar. «Es sollte ein Haus werden, das für mich allein gebaut wird und trotzdem für eine kleine Familie funktionieren kann», so der Bauherr. Dies gab dem Architekten zwar Gestaltungsfreiraum, erforderte jedoch eine durchdachte Raumplanung. Das dreigeschossige Gebäude lebt von hohen Räumen, einer Galerie und einem aussergewöhnlichen Grundriss. «Durch die Wünsche des Bauherrn nach Seeblick von Schlafzimmer und Terrasse aus war die Raumaufteilung automatisch gegeben», erklärt Oliver Dubuis vom Architekturbüro MMXVI GmbH. Entsprechend befinden sich heute im zweiten Obergeschoss das offene Schlafzimmer mit Ankleide, freistehender Badewanne und dem Bad sowie der Zugang zur Dachterrasse. Der grosszügige Raum, angelehnt an das Konzept eines Lofts, wird von einem Fenster sowie zwei Balkontüren umrahmt. Die Längsseite, an der die Ankleide eingebaut wurde, ist fensterlos – aus einem Grund: «Wir wollten eine gewisse Abgrenzung zum angrenzenden Wohnblock und konnten somit mehr Privatsphäre schaffen», erklärt der Architekt Oliver Dubuis. Auch der Ausgang zur Dachterrasse führt diskret am offenen Schlafzimmer vorbei, damit Gäste nicht durch die privaten Räumlichkeiten des Bauherrn gehen müssen. Im ersten Obergeschoss – eine Etage tiefer – befindet sich ein Gästezimmer, ein Bad mit Dusche sowie das Büro von Marcel Sallin, das durch eine halboffene Wand, die den Blick über die Galerie hinunter ins Wohnzimmer ermöglicht, architektonisch hervorsticht. Hier besteht die Möglichkeit, die Luke zu schliessen und somit ein weiteres Schlafzimmer zu errichten. Das Bad mit Dusche dient als Gästetoilette, denn Bauherr und Architekt hatten einen guten Grund, dieses nicht im Erdgeschoss einzuplanen. «Das Konzept sah grosse, hohe Räume vor, die lichtdurchflutet sind und optisch das Raumgefühl vergrössern. Die Idee war, vor allem das Erdgeschoss offen zu halten und somit haben wir uns entschieden, auf eine Raumtrennung und somit eine Wand fürs Bad zu verzichten», so Dubuis.
Inspiration aus fernen Ländern
Das Erdgeschoss profitiert von grossen Fenstern, die viel Tageslicht in die Räume lassen und einer offenen Atmosphäre, die durch eine Galerie und hohe Wände unterstützt wird. Den spannenden Grundriss gibt das Grundstück vor: «Wir haben den gesamten Platz ausgenutzt und konnten so ein grosszügiges Raumangebot umsetzen», erzählt Oliver Dubuis. Auffallend ist der Baukörper der Treppe, die in die nächste Etage führt. Er steht inmitten des Raumes – in Szene gestellt und nicht versteckt. Dieses Konzept zieht sich bis ins Schlafzimmer in der obersten Etage, denn auch dort dient der Treppenbaukörper als Blickfang. Der Eingangsbereich mit Einbaugarderobe wirkt freundlich und hell – bevor der Blick auf das Herzstück des Raumes fällt: Die Küche. Sie wurde vom Architekten in Zusammenarbeit mit dem Bauherrn initial entwickelt. «Ich habe mir eine offene Küche gewünscht, von der aus ich mit meinen Gästen kommunizieren kann, wenn sie am Esstisch sitzen», erzählt Marcel Sallin. Eine Wandzeile mit Waschbecken, Weinschrank, Backofen und Steamer bietet eine glamouröse Kulisse für die Kücheninsel, die imposant und gleichzeitig leichtfüssig im Raum steht. «Damit die Insel nicht allzu mächtig wirkt, haben wir sie auf einen Sockel gestellt. Dieser bringt Leichtigkeit ins Spiel», sagt der Architekt. Für den Bauherren war von Anfang an klar, dass er sich eine dunkle Küche wünscht. Um trotzdem Wärme in den Raum zu bringen, wurden die Küchenschränke an der Insel sowie die Ablage an der Wandzeile aus Eichenholz gefertigt, das einen schönen Kontrast zu der Keramik-Arbeitsplatte sowie den dunkel gespritzten Küchenfronten schafft. In das minimalistische Materialkonzept fügt sich auch der geschliffene und versiegelte Unterlagsboden ein. «Die Inspiration für diesen Boden mit einem Schliff, der eine Art Wolkenmuster hinterlässt, habe ich von meinen Reisen nach Costa Rica und Sri Lanka», sagt Marcel Sallin. Heute hat er sich die Erinnerungen seiner Fernreisen in die eigenen vier Wände geholt. Ein weiteres Material, das zum Materialmix gehört, ist Beton. Drei markante Elemente – ein Betonsockel vor der Haustüre, die Platte im Aussenraum sowie der Pool – wurden aus Beton gefertigt. Ungezwungen in die Umgebung eingefügt steht heute das Einfamilienhaus mit einem Naturgarten, der das Haus zu jeder Jahreszeit mit unterschiedlichen Farben umrahmt. ||