Grosszügig mit cleveren Details

Diese grosszügige Küche vereint zurückhaltende Moderne, warme Gemütlichkeit und eine hochwertige Ausstattung, die nichts zu wünschen übrig lässt.
Die neue Küche sollte im Einfamilienhaus Platz finden, das Ruth van Teeffelen für sich und ihren Lebenspartner baute. Sie sollte offen zum grosszügigen Wohnraum sein, die Aussicht auf die umliegenden Berge und den See zur Geltung kommen lassen und den schlichten, modernen Stil mit einer guten Portion Gemütlichkeit kombinieren. Mit der Unterstützung von Projektleiter Stefan Annen sowie weiterer Orea-Fachleute und des Architekten Othmar Freitag begann die Bauherrin mit der Planung. «Ich habe immer von einer eingebauten Sitzecke geträumt», erinnert sie sich. Doch trotz zahlreicher Gestaltungsvarianten schien ihr diese Idee nie richtig zu «sitzen». Schliesslich entschied sich Ruth van Teeffelen dafür, einige 3D-Visualisierungen vom zukünftigen Haus samt Küche anfertigen zu lassen. Schnell wurde ihr klar, dass die gewünschte Sitznische die Küche und das Wohnzimmer etwas in Bedrängnis bringen würde. Ein anderes Konzept musste her.
Die Variante, auf die man sich am Schluss einigte, ist ebenso simpel wie elegant. Eine grosszügige Insel von dreieinhalb Metern Länge trennt die Küche vom Ess- und Wohnbereich. Die grosse Arbeitsfläche bietet genug Platz für die Spüle mit der Armatur von Dornbracht sowie für die Kochzone, die ein Induktionskochfeld, eine Wokmulde und einen Teppan Yaki von V-Zug umfasst. «Mein Partner kocht sehr gerne», sagt Ruth van Teeffelen. «Deshalb wollten wir alle Annehmlichkeiten, die in eine moderne Küche gehören.» Dazu zählen auch die Einbaugeräte von Miele und der Weinschrank von V-Zug, die in der Hochschrankzeile hinter der Kochinsel untergebracht sind. Auch ein Kühl- und ein Gefrierschrank haben hinter den grifflosen Fronten Platz gefunden. Die Knock-to-open-Technologie erleichtert das Öffnen des Geschirrspülers, während die Auszüge mit dem elektrischen Servo-Drive-Antrieb ausgestattet sind. Und auch die Kühlschranktüren öffnen sich mit Servo-Drive flex.
Bei der Farbgestaltung setzte man auf warme und natürliche Erdtöne. «Ich wusste von Anfang an, dass ich keine weisse Küche will», sagt Ruth van Teeffelen. «Wir haben drei Meter Raumhöhe und viele Fenster, deshalb musste unbedingt Wärme ins Interieur kommen.» Bereits beim ersten Ausstellungsbesuch fand die Bauherrin Gefallen an sägerauer Räuchereiche als Frontmaterial, deshalb wurde das dunkle Holz für die Hochschränke eingesetzt. «Die raue Oberfläche ist vielleicht etwas weniger pflegeleicht als eine Lackfront, aber sie ist sehr warm – und ich habe keine kleinen Kinder mehr», begründet Ruth van Teeffelen ihre Wahl. Die Inselfronten bestehen aus Schichtstoff in der Kollektionsfarbe «Heu», die besonders gut mit dem rustikalen Eichenparkett harmoniert. Eine dünne Abdeckung in Quarzkomposit wurde farblich an die Front angepasst und verschmilzt damit zu einem Ganzen. Der Tischlüfter von berbel verschwindet bei Nichtbenutzung einfach im Inselblock. «Das Haus liegt an einer erhöhten Hanglage mit schöner Aussicht», sagt Projektleiter Stefan Annen. «So verdeckt keine Haube die Sicht.»
Mit dem Ergebnis der Küchenplanung ist Ruth van Teeffelen sehr zufrieden. «Wir fühlen uns sehr wohl in diesem Haus, auch in der Küche», sagt sie. «Die Materialien und Farben sowie die Grosszügigkeit gefallen mir sehr.» Ihre Befürchtungen, dass die Insel zu gross sein könnte, haben sich nicht bewahrheitet. Im Gegenteil: «Man hat richtig Platz!», sagt sie. Auch Stefan Annen ist vom Ergebnis überzeugt. «Das Zusammenspiel der Küche mit dem Wohnraum ist sehr gelungen und ihre grifflose, monolithische Ausführung passt sehr gut zum Haus», sagt der Projektleiter. Übrigens: Eine zweite, kleinere Küche in einem schlichten, zeitlosen Weiss mit edlem Holzakzent wurde von Orea im selben Haus realisiert, in einem praktischen Einliegerstudio.
Seit Annahme der Zweitwohnungsinitiative sind die Preise in den Tourismusdestinationen gesunken. Mittel- bis langfristig dürften die Preise von altrechtlichen Liegenschaften ohne Nutzungseinschränkungen aber wieder zulegen.
Bald fünf Jahre nach der Abstimmung stehen genügend Daten zur Verfügung, um den Effekt der Initiative auf die Preise von Ferienhäusern und -wohnungen in den betroffenen Gemeinden zu beurteilen. Erste Analysen dazu hat es bereits gegeben, allerdings konnte bisher der Effekt des Zweitwohnungsstopps nicht klar von anderen Einflüssen wie zum Beispiel dem Frankenschock isoliert werden. Mit speziellen statistischen Methoden ist es allerdings möglich, den spezifischen Effekt der Zweitwohnungsinitiative zu ermitteln. Dabei wird die theoretische Preisentwicklung für ein Szenario ohne die Initiative modelliert und mit der tatsächlichen Preisentwicklung in den Zweitwohnungsgemeinden verglichen. Hierbei zeigt sich, dass die Annahme der Initiative einen negativen Einfluss auf die Wohneigentumspreise in den betroffenen Gemeinden hatte. In den Jahren 2012 und 2013 waren noch keine klaren Abweichungen zwischen den zwei Preisentwicklungen ersichtlich. Im Jahr 2014 lagen die Preise aufgrund der Annahme der Zweitwohnungsinitiative im Durchschnitt jedoch um 15,4 Prozent tiefer, als wenn die Initiative abgelehnt worden wäre; 2015 betrug der Abschlag im Durchschnitt immer noch 12,6 Prozent. Anstelle des tatsächlich beobachteten Preisrückgangs von rund 4,2 Prozent seit 2012 wären die Preise von Ferienwohnungen- und Ferienhäusern also nicht gesunken, sondern weiter angestiegen.
In absoluten Zahlen entspricht der Unterschied im Jahr 2015 für ein durchschnittliches Ferienhaus CHF 100 000. Bei diesem Abschlag gilt es zu beachten, dass es sich hier um einen Vergleich mit einer hypothetischen Welt handelt, in der die Zweitwohnungsinitiative abgelehnt worden wäre. Auf den ersten Blick mag dieser negative Preiseffekt der Zweitwohnungsinitiative erstaunen. In Anbetracht der Kontingentierung an Ferienhäusern und -wohnungen wäre doch eher mit steigenden Preisen zu rechnen gewesen. Für das Minus gibt es zwei Hauptgründe. Einerseits wurden kurz nach Annahme der Initiative viele Gemeinden mit Neubauvorhaben überschwemmt. Viele Landbesitzer wollten noch rasch ihr Land mit Zweitwohnungen überbauen, da ihnen ein hoher Wertverlust auf dem Land drohte. Aufgrund von Einsprachen wurden zwar etliche Bauvorhaben verhindert, die übrigen sorgten jedoch für ein kurzfristiges Überangebot, das die Preisniveaus negativ beeinflusst haben dürfte. Andererseits haben aufgrund der lange anhaltenden Rechtsunsicherheit viele potenzielle Käufer eine abwartende Haltung eingenommen und kaum noch Ferienwohnungen gekauft.
Kurzfristig dürfte sich aufgrund des vielerorts noch grossen vorhandenen Angebots an Ferienhäusern und -wohnungen am derzeitigen Preistrend kaum etwas ändern. Der starke Schweizer Franken wirkt zudem wenig förderlich, weil er die Nachfrage aus dem Ausland deutlich dämpft. Mittel- bis langfristig ist bei altrechtlichen Liegenschaften, die als Ferienhäuser und -wohnungen genutzt werden können, aber wieder mit steigenden Preisen zu rechnen. Denn in Zukunft werden nur noch in wenigen Ausnahmen Ferienwohnungen ohne Nutzungseinschränkung erstellt werden können. Hauptsächlich bewirtschaftete Ferienwohnungen, die nur einige Wochen pro Jahr vom Besitzer selbst genutzt werden können, dürfen weiterhin bewilligt werden. Gerade bei Schweizer Interessenten, die ihr Ferienhaus häufig möglichst spontan und flexibel nutzen möchten, dürften solche bewirtschaftete Objekte aber nur bedingt auf Anklang stossen.
Im derzeitigen Umfeld immer noch sehr tiefer Hypothekarzinsen, schwindender Rechtsunsicherheit und einer grossen Auswahl an möglichen Objekten scheint der Zeitpunkt für den Erwerb eines Ferienhauses oder einer Ferienwohnung in einer attraktiven Schweizer Tourismusdestination nicht schlecht gewählt zu sein. Früher oder später dürfte der Baustopp klassischer Ferienhäuser zu Knappheitserscheinungen führen, die sich preistreibend auswirken werden. Bei einem Kauf müssen Interessenten heute jedoch den Status des Ferienhauses bzw. allfällige Nutzungseinschränkungen im Detail abklären, um bei einem späteren Wiederverkauf keine Überraschungen zu erleben. Thomas Rieder
Wenn ein Innenarchitekt und ein Spitzengastronom die Köpfe zusammenstecken, entsteht ein Weinkeller der Extraklasse.
Schon im Foyer des Kellers lässt sich erahnen, wo sich die edlen Tropfen befinden, denn durch eine milchige Glasscheibe schimmern die Silhouetten der uralten Weinflaschen aus der Sammlung von Beat Caduff. Die Vitrine sei eine Reminiszenz an «Caduff’s Wine Loft». Mit diesem Element, erklärt der Innenarchitekt, wurde die Brücke von der Inspirationsquelle zum gemeinsam gestalteten Metropolitans-Weinkeller geschlagen.
Der Raum ist dunkel gehalten: «Wir haben uns bei der Gestaltung des Ambientes an einem Rotwein orientiert und haben so dunkle Farben und schwere Materialien gewählt», erzählt Marc Briefer. Auf eine hohe qualitative Optik wurde viel Wert gelegt. Die Erdtöne harmonieren mit den natürlichen Materialien, der widerstandsfähige Klinkerboden und der grobe Kellenwurfputz der Wände unterstreichen die Tatsache, dass sich der Weinkeller unter der Erde befindet. Das Lichtkonzept soll eine Kerzenlichtatmosphäre ausstrahlen. Eine umlaufende Spotreihe beleuchtet nur die Weinabteile, so tritt die anthrazitfarben gestrichene Decke mit der Technik in den Hintergrund. Im Zentrum laden zwei Weinfässer unter kupferfarbenen Leuchten den Weinliebhaber und seine Gäste zum Degustieren ein. Auffallend sind die Holztüren mit dem ausgefrästen Flaschenmotiv. «Das Design sorgt für ein einheitliches Erscheinungsbild. Es bringt Ruhe in den Raum, wo unterschiedlichste Weinsammlungen gelagert sind», erklärt Briefer. Die Ausfräsungen sind so bemessen, dass keine der wertvollen Flaschen entwendet werden kann. Beide Keller verfügen über jeweils 40 Weinabteile. In einem Abteil mit verstellbaren Regalen kann der Eigentümer bis zu 350 Flaschen lagern. Hier haben sowohl Bordeaux-Holzkisten, als auch Magnumflaschen Platz. Damit der Wein über mehrere Jahre hinweg sein Aroma entwickeln kann und nicht an Qualität einbüsst, muss er bei konstanter Temperatur gelagert werden. Aus diesem Grund wurde ein Mittelwert von 13 bis 14 °C gewählt, der sich ebenso gut für Schaumweine wie auch für Rotweine eignet. Die Temperaturregulierung erfolgt mit einem Splitgerät, wobei die gedämmten Wände und der Boden dafür sorgen, dass das Raumklima stabil bleibt und der Minergie-Standard erfüllt wird. Dank der frühen Planung sind die räumliche Situation und die bauphysikalischen Rahmenbedingungen optimal. Der Innenarchitekt empfiehlt den Bauherrschaften, den Weinkeller bzw. den Kühlraum für die Lagerung der Weine in einem sehr frühen Stadium der Hausplanung zu berücksichtigen, um die Haustechnik auf die Raumbedürfnisse abzustimmen.
Der Metropolitans-Weinkeller ist kein typischer Weinkeller, aber er fügt sich in die Architektur des modernen Gebäudes ein. Marc Briefer hat mit dem Design des stilvollen Weinkellers, der eleganten Lobby und der gemütlichen Skylounge mit imposanter Aussicht auf die Stadt und den Flughafen das kosmopolitische Konzept aufgegriffen und Orte zum Verweilen kreiert.
Marc Briefer
Innenarchitekt