Guter Zeitpunkt für den Kauf

Seit Annahme der Zweitwohnungsinitiative sind die Preise in den Tourismusdestinationen gesunken. Mittel- bis langfristig dürften die Preise von altrechtlichen Liegenschaften ohne Nutzungseinschränkungen aber wieder zulegen.

Guter Zeitpunkt für den Kauf
Ferienhäuser und -wohnungen
Text   Thomas Rieder
Seit Annahme der Zweitwohnungsinitiative sind die Preise in den Tourismusdestinationen gesunken. Mittel- bis langfristig dürften die Preise von altrechtlichen Liegenschaften ohne Nutzungseinschränkungen aber wieder zulegen.
Im März 2012 nahm das Schweizer Stimmvolk mit einer hauchdünnen Mehrheit die Zweitwohnungsinitiative an. Die Initiative hat zur Folge, dass in Gemeinden mit einem Zweitwohnungsanteil von mehr als 20 Prozent abgesehen von wenigen Ausnahmen keine herkömmlichen, nicht bewirtschafteten Ferienhäuser und -wohnungen mehr erstellt werden dürfen. Von diesem Eingriff in den Wohnungsmarkt sind praktisch alle Tourismusgemeinden im Alpenraum betroffen. Nach Annahme der Initiative war lange Zeit unklar, was in Zukunft in den betroffenen Gemeinden noch gebaut werden darf. Erst mit der Einführung des Zweitwohnungsgesetzes per 1. Januar 2016 wurde diese Verunsicherung grösstenteils beseitigt.

Folgen der Initiative

Bald fünf Jahre nach der Abstimmung stehen genügend Daten zur Verfügung, um den Effekt der Initiative auf die Preise von Ferienhäusern und -wohnungen in den betroffenen Gemeinden zu beurteilen. Erste Analysen dazu hat es bereits gegeben, allerdings konnte bisher der Effekt des Zweitwohnungsstopps nicht klar von anderen Einflüssen wie zum Beispiel dem Frankenschock isoliert werden. Mit speziellen statistischen Methoden ist es allerdings möglich, den spezifischen Effekt der Zweitwohnungsinitiative zu ermitteln. Dabei wird die theoretische Preisentwicklung für ein Szenario ohne die Initiative modelliert und mit der tatsächlichen Preisentwicklung in den Zweitwohnungsgemeinden verglichen. Hierbei zeigt sich, dass die Annahme der Initiative einen negativen Einfluss auf die Wohneigentumspreise in den betroffenen Gemeinden hatte. In den Jahren 2012 und 2013 waren noch keine klaren Abweichungen zwischen den zwei Preisentwicklungen ersichtlich. Im Jahr 2014 lagen die Preise aufgrund der Annahme der Zweitwohnungsinitiative im Durchschnitt jedoch um 15,4 Prozent tiefer, als wenn die Initiative abgelehnt worden wäre; 2015 betrug der Abschlag im Durchschnitt immer noch 12,6 Prozent. Anstelle des tatsächlich beobachteten Preisrückgangs von rund 4,2 Prozent seit 2012 wären die Preise von Ferienwohnungen- und Ferienhäusern also nicht gesunken, sondern weiter angestiegen.

Kurzfristiger Effekt

In absoluten Zahlen entspricht der Unterschied im Jahr 2015 für ein durchschnittliches Ferienhaus CHF 100 000. Bei diesem Abschlag gilt es zu beachten, dass es sich hier um einen Vergleich mit einer hypothetischen Welt handelt, in der die Zweitwohnungsinitiative abgelehnt worden wäre. Auf den ersten Blick mag dieser negative Preiseffekt der Zweitwohnungsinitiative erstaunen. In Anbetracht der Kontingentierung an Ferienhäusern und -wohnungen wäre doch eher mit steigenden Preisen zu rechnen gewesen. Für das Minus gibt es zwei Hauptgründe. Einerseits wurden kurz nach Annahme der Initiative viele Gemeinden mit Neubauvorhaben überschwemmt. Viele Landbesitzer wollten noch rasch ihr Land mit Zweitwohnungen überbauen, da ihnen ein hoher Wertverlust auf dem Land drohte. Aufgrund von Einsprachen wurden zwar etliche Bauvorhaben verhindert, die übrigen sorgten jedoch für ein kurzfristiges Überangebot, das die Preisniveaus negativ beeinflusst haben dürfte. Andererseits haben aufgrund der lange anhaltenden Rechtsunsicherheit viele potenzielle Käufer eine abwartende Haltung eingenommen und kaum noch Ferienwohnungen gekauft.

Kurzfristig dürfte sich aufgrund des vielerorts noch grossen vorhandenen Angebots an Ferienhäusern und -wohnungen am derzeitigen Preistrend kaum etwas ändern. Der starke Schweizer Franken wirkt zudem wenig förderlich, weil er die Nachfrage aus dem Ausland deutlich dämpft. Mittel- bis langfristig ist bei altrechtlichen Liegenschaften, die als Ferienhäuser und -wohnungen genutzt werden können, aber wieder mit steigenden Preisen zu rechnen. Denn in Zukunft werden nur noch in wenigen Ausnahmen Ferienwohnungen ohne Nutzungseinschränkung erstellt werden können. Hauptsächlich bewirtschaftete Ferienwohnungen, die nur einige Wochen pro Jahr vom Besitzer selbst genutzt werden können, dürfen weiterhin bewilligt werden. Gerade bei Schweizer Interessenten, die ihr Ferienhaus häufig möglichst spontan und flexibel nutzen möchten, dürften solche bewirtschaftete Objekte aber nur bedingt auf Anklang stossen.

Guter Zeitpunkt

Im derzeitigen Umfeld immer noch sehr tiefer Hypothekarzinsen, schwindender Rechtsunsicherheit und einer grossen Auswahl an möglichen Objekten scheint der Zeitpunkt für den Erwerb eines Ferienhauses oder einer Ferienwohnung in einer attraktiven Schweizer Tourismusdestination nicht schlecht gewählt zu sein. Früher oder später dürfte der Baustopp klassischer Ferienhäuser zu Knappheitserscheinungen führen, die sich preistreibend auswirken werden. Bei einem Kauf müssen Interessenten heute jedoch den Status des Ferienhauses bzw. allfällige Nutzungseinschränkungen im Detail abklären, um bei einem späteren Wiederverkauf keine Überraschungen zu erleben.   Thomas Rieder

Guter Zeitpunkt für den Kauf
Senior Economist

Monolithische Harmonie

Diese grosszügige Küche vereint zurückhaltende Moderne, warme Gemütlichkeit und eine hochwertige Ausstattung, die nichts zu wünschen übrig lässt.

Monolithische Harmonie
Das Wechselspiel zwischen der dunklen Räuchereichenfront der Hochschränke und dem natürlichen Farbton der Insel bringt Wärme in den Raum.
Text   Anna Ettlin Fotos   Orea AG
Diese grosszügige Küche vereint zurückhaltende Moderne, warme Gemütlichkeit und eine hochwertige Ausstattung, die nichts zu wünschen übrig lässt.
Manche erfolgreiche Projekte kommen zufällig ins Rollen. So war es auch bei dieser Küche. Durch Zufall lernte Bauherrin Ruth van Teeffelen im Urlaub jemanden vom Schweizer Küchenhersteller Orea AG kennen. «Ich kannte diese Firma nicht», erinnert sie sich. «Aber zwei Dinge haben mir daran gut gefallen: Der klangvolle Name und die Tatsache, dass die Küchen im Muotathal produziert werden.» Die Bauherrin, selbst aus der Innerschweiz, legt viel Wert auf einheimische Produkte, und so entschied sie sich, der Ausstellung von Orea einen Besuch abzustatten.Der Zufall mag zwar den entscheidenden Anstoss geben, Erfolg verspricht ein Bauvorhaben aber nur, wenn auf diesen ersten Zufall eine Menge Planung und Überlegung folgen. Deshalb besuchte Ruth van Teeffelen noch weitere Küchenausstellungen, bevor sie sich für Orea entschied. Und deshalb liess sie sich bei der Planung der neuen Küche ordentlich Zeit. «Ich lege viel Wert auf Ästhetik», sagt die Bauherrin. «Die Harmonie, die Farben – alles musste stimmen.»

Lange Planungszeit

Die neue Küche sollte im Einfamilienhaus Platz finden, das Ruth van Teeffelen für sich und ihren Lebenspartner baute. Sie sollte offen zum grosszügigen Wohnraum sein, die Aussicht auf die umliegenden Berge und den See zur Geltung kommen lassen und den schlichten, modernen Stil mit einer guten Portion Gemütlichkeit kombinieren. Mit der Unterstützung von Projektleiter Stefan Annen sowie weiterer Orea-Fachleute und des Architekten Othmar Freitag begann die Bauherrin mit der Planung. «Ich habe immer von einer eingebauten Sitzecke geträumt», erinnert sie sich. Doch trotz zahlreicher Gestaltungsvarianten schien ihr diese Idee nie richtig zu «sitzen». Schliesslich entschied sich Ruth van Teeffelen dafür, einige 3D-Visualisierungen vom zukünftigen Haus samt Küche anfertigen zu lassen. Schnell wurde ihr klar, dass die gewünschte Sitznische die Küche und das Wohnzimmer etwas in Bedrängnis bringen würde. Ein anderes Konzept musste her.

Die Variante, auf die man sich am Schluss einigte, ist ebenso simpel wie elegant. Eine grosszügige Insel von dreieinhalb Metern Länge trennt die Küche vom Ess- und Wohnbereich. Die grosse Arbeitsfläche bietet genug Platz für die Spüle mit der Armatur von Dornbracht sowie für die Kochzone, die ein Induktionskochfeld, eine Wokmulde und einen Teppan Yaki von V-Zug umfasst. «Mein Partner kocht sehr gerne», sagt Ruth van Teeffelen. «Deshalb wollten wir alle Annehmlichkeiten, die in eine moderne Küche gehören.» Dazu zählen auch die Einbaugeräte von Miele und der Weinschrank von V-Zug, die in der Hochschrankzeile hinter der Kochinsel untergebracht sind. Auch ein Kühl- und ein Gefrierschrank haben hinter den grifflosen Fronten Platz gefunden. Die Knock-to-open-Technologie erleichtert das Öffnen des Geschirrspülers, während die Auszüge mit dem elektrischen Servo-Drive-Antrieb ausgestattet sind. Und auch die Kühlschranktüren öffnen sich mit Servo-Drive flex.

Wärme hineinbringen

Bei der Farbgestaltung setzte man auf warme und natürliche Erdtöne. «Ich wusste von Anfang an, dass ich keine weisse Küche will», sagt Ruth van Teeffelen. «Wir haben drei Meter Raumhöhe und viele Fenster, deshalb musste unbedingt Wärme ins Interieur kommen.» Bereits beim ersten Ausstellungsbesuch fand die Bauherrin Gefallen an sägerauer Räuchereiche als Frontmaterial, deshalb wurde das dunkle Holz für die Hochschränke eingesetzt. «Die raue Oberfläche ist vielleicht etwas weniger pflegeleicht als eine Lackfront, aber sie ist sehr warm – und ich habe keine kleinen Kinder mehr», begründet Ruth van Teeffelen ihre Wahl. Die Inselfronten bestehen aus Schichtstoff in der Kollektionsfarbe «Heu», die besonders gut mit dem rustikalen Eichenparkett harmoniert. Eine dünne Abdeckung in Quarzkomposit wurde farblich an die Front angepasst und verschmilzt damit zu einem Ganzen. Der Tischlüfter von berbel verschwindet bei Nichtbenutzung einfach im Inselblock. «Das Haus liegt an einer erhöhten Hanglage mit schöner Aussicht», sagt Projektleiter Stefan Annen. «So verdeckt keine Haube die Sicht.»

Mit dem Ergebnis der Küchenplanung ist Ruth van Teeffelen sehr zufrieden. «Wir fühlen uns sehr wohl in diesem Haus, auch in der Küche», sagt sie. «Die Materialien und Farben sowie die Grosszügigkeit gefallen mir sehr.» Ihre Befürchtungen, dass die Insel zu gross sein könnte, haben sich nicht bewahrheitet. Im Gegenteil: «Man hat richtig Platz!», sagt sie. Auch Stefan Annen ist vom Ergebnis überzeugt. «Das Zusammenspiel der Küche mit dem Wohnraum ist sehr gelungen und ihre grifflose, monolithische Ausführung passt sehr gut zum Haus», sagt der Projektleiter. Übrigens: Eine zweite, kleinere Küche in einem schlichten, zeitlosen Weiss mit edlem Holzakzent wurde von Orea im selben Haus realisiert, in einem praktischen Einliegerstudio.

Monolithische Harmonie
Die Bauherrin legte besonders viel Wert auf die Harmonie der offenen Küche mit dem anliegenden Ess- und Wohnbereich.
Monolithische Harmonie
Die hochwertige Materialisierung und Geräteausstattung der Küche erfüllen alle Bedürfnisse der Bauherrschaft.
Monolithische Harmonie
Die praktische Inneneinteilunng der Schubladen sorgt für Ordnung mit einer gehörigen Portion Stil.
Monolithische Harmonie
Kochfeld, Wok und Teppan Yaki von V-Zug bilden zusammen mit dem Tischlüfter von berbel ein starkes Team.

Früh geplant ist halb gewonnen

Planen Sie noch oder kochen Sie schon? Die Gestaltung der Küche ist eine Aufgabe, die man rechtzeitig angehen sollte, sagt Küchenexpertin Aline Kaufmann.

Früh geplant ist halb gewonnen
Oben: Weisse Fronten und Stahloberflächen liegen im Trend. Mit einem Holzelement und einer farbigen Rückwand setzt man Akzente.
Text   Anna Ettlin Fotos   Kissling werk statt ware AG
Planen Sie noch oder kochen Sie schon? Die Gestaltung der Küche ist eine Aufgabe, die man rechtzeitig angehen sollte, sagt Küchenexpertin Aline Kaufmann.

Aline Kaufmann, in welcher Bauphase sollte man mit der Küchenplanung loslegen?

Sobald ein Grundriss da ist, kann man beginnen. Es ist ideal, wenn der Kunde möglichst früh den Kontakt zum Küchenbauer sucht. So haben wir viel Zeit, ihm zuzuhören und seine Wünsche zu erörtern.

Was muss die Bauherrschaft wissen, bevor sie zum ersten Mal in die Küchenausstellung kommt ?

Beim ersten Treffen mit dem Kunden geht es mehr um den Menschen als um das Objekt: Wie viele Personen leben im Haushalt? Was sind ihre Wünsche und Vorlieben? Dann geht es langsam an die Küche selber: Wie sieht der Grundriss aus, wie hoch ist das Budget, welche Anforderungen hat die Bauherrschaft an die Küche?

Wovon würden Sie den Kunden zu Beginn der Planung abraten?

Man sollte nicht zu früh ins Detail gehen. Bevor die Geräte, die Armatur und die Materialien konkret ausgewählt werden können, braucht es ein Gesamtkonzept. Am effizientesten verläuft die Planung, wenn die Vorstellungen der Bauherrschaft noch nicht in Stein gemeisselt sind. Dann kann man sich von den Küchenprofis führen lassen und findet so eine optimale Lösung.

Welche Stauraumelemente müssen auf jeden Fall in eine Küche hinein ?

Das hängt stark von den Wünschen der Kundschaft ab. In der Regel braucht es für den Kühlschrank, den Vorratsschrank sowie den Backofen und den Dampfgarer je einen Hochschrank. Pfannen- und Geschirrauszüge finden in den Unterbauten Platz. Oberbauten sind nicht zwingend notwendig, aber wenn man sie hat, lassen sich Gläser und Gewürze gut darin verstauen. Wer besonders viel Stauraum braucht oder eine kleine Küche hat, kann mit Eckauszügen den gesamten Platz ausnutzen.

Viele Bauherrschaften wünschen sich eine Kücheninsel. Was gibt es da zu beachten ?

Das wichtigste Kriterium ist der Platz. Der Platzbedarf einer Insel hängt von ihren Funktionen ab: Will man die Spüle oder das Kochfeld darin integrieren, eine Frühstücksbar gestalten oder die Insel nur als Anrichte nutzen? In jedem Fall braucht eine Insel einen Abstand von mindestens 1 bis 1,2 Metern zu den anderen Schränken. Wenn man das berücksichtigt, muss man oft feststellen, dass nur eine sehr kleine Insel Platz hätte – und dann stellt sich die Frage, ob man nicht besser doch auf sie verzichtet.

Welche Materialien kommen für die Arbeitsfläche in Frage ?

Naturstein, zum Beispiel Granit, ist noch immer hoch im Kurs. Etwas teurer, aber auch sehr gefragt ist Chromstahl. Das sind die führenden Materialien. Es gibt aber neue Trends, zum Beispiel in Richtung Kunststein und Keramik, die den Vorteil bieten, dass man sie in vielen Farben haben kann.

Wie ist es um die Fronten bestellt?

Schlichte und grifflose Fronten sind besonders gefragt. Bei den Materialien reicht das Spektrum von relativ günstigen Kunstharzlösungen über verschiedene Lackierungen bis hin zu Holzfurnier. Wir bieten auch Linoleum an, das man eher vom Boden kennt. Das ist ein mattes, natürliches Material, das warm und weich wirkt.

Darf es auch bunt sein?

Schwarz und Weiss sowie unaufdringliche Sand- und Schlammfarben überwiegen. Der Wunsch nach Farben kommt langsam wieder auf, farbige Unterbauten oder Hochschränke sind aber immer noch selten. Eher kommt es vor, dass man mit der Rückwand einen Farbakzent setzt.

Mit welchen Materialien lässt sich die Rückwand gestalten?

Am häufigsten wird sie aus Glas gemacht. Wir lackieren das Glas im eigenen Betrieb und können so jeden Farbton herstellen. Eine Alternative ist abwaschbarer Putz oder Kunststein, der sich dank der fugenlosen Verarbeitung gut reinigen lässt.

Was hilft der Bauherrschaft bei der Auswahl der Geräte?

Wir fragen unsere Kundschaft meistens, welche Geräte sie bisher hatten und ob sie damit zufrieden waren. Das schränkt die Auswahl schon etwas ein. Wir haben die Geräte sämtlicher Marken bei uns ausgestellt, sodass man einen ersten Eindruck gewinnen kann. Wir empfehlen aber, vor der Auswahl die Ausstellung des Herstellers zu besuchen.

Wie gestaltet man die Küche ergonomisch ?

Wichtig ist, dass die Wege zwischen Spüle, Kochfeld und Kühlschrank nicht zu weit sind. Trotzdem sollte genug Arbeitsfläche vorhanden sein, dass man auch zu zweit oder zu dritt kochen kann. Die Höhe der Arbeitsflächen ist auf 90 Zentimeter genormt, da wir aber selber produzieren, können wir sie auf 93 bis 94 Zentimeter anheben. Für hohe Oberschränke gibt es spezielle Beschläge, sodass man den Schrankinhalt mit einem Hebel auf Bedienhöhe herunterziehen kann.

Was muss bei der Planung der eigenen Küche noch beachtet werden ?

Der Grundriss und die Masse sind besonders wichtig, damit sich alle Türen und Fenster öffnen lassen und die Küche einwandfrei funktioniert. Es ist wirklich essenziell, dass der Kunde möglichst früh zum Küchenbauer oder Schreiner kommt. So kann man die Lage der Wasser- und Stromleitungen beeinflussen, sich bei der Gestaltung Zeit lassen und das Budget besser einteilen.

«Es lohnt sich, möglichst früh zum Küchenbauer zu gehen.»
Aline Kaufmann

Aline Kaufmann

Früh geplant ist halb gewonnen
Rechts: Eine Kücheninsel braucht genug Abstand zu den umliegenden Schränken, wodurch sie unter Umständen kleiner bemessen wird.
Früh geplant ist halb gewonnen
Früh geplant ist halb gewonnen
Unten: Der Grundriss gibt vieles vor, so auch bei dieser halboffenen Küche mit ihrer raumbreiten Fensterfront.
Früh geplant ist halb gewonnen
Unaufdringliche Sand- und Schlammtöne sind neben den Klassikern Schwarz und Weiss in der Küchengestaltung gefragt.
Früh geplant ist halb gewonnen
Die grosszügigen Dimensionen dieser offenen Kissling-Küche haben die grosse Insel mit Spülstation möglich gemacht.
Früh geplant ist halb gewonnen
Kundenberaterin Kissling werk statt ware AG, Reiden

Hochwertig minimalistisch

Hochwertig minimalistisch
Im hektischen Alltag sehnen sich immer mehr Menschen nach Minimalismus und Ruhe. Die Küche «b1» von bulthaup kommt diesem Wunsch entgegen. Das puristische Design kommt mit nur wenigen, dafür hochwertigen Materialien aus und schafft dank fugenloser Übergänge eine besondere Ruhe.www.bulthaup.ch

Grosszügig mit cleveren Details

Grosszügig mit cleveren Details
Ein ganzheitliches Raumkonzept zeichnet diese Küche aus. Alpnach Küchen gelang mit Fronten aus seidenmatt lackiertem MDF, einer Abdeckung aus Keramik und Elementen aus Eichenholz ein stilvoller Materialmix. Raffinierte Details wie die indirekte Beleuchtung oberhalb der Oberschränke und der angebaute Esstisch machen die Küche zum Highlight.www.alpnachkuechen.ch

Die bewegte Küche

Die bewegte Küche
Ergonomie wird in der Küche von Morgen grossgeschrieben. Mit den höhenverstellbaren Möbeln «tielsa Move» holen Sie sich die Zukunft bereits jetzt ins Haus. Die stufenlose Höhenverstellung lässt sich mit zwei Hubmodulen realisieren: «professional» oder «basic». So wachsen die Arbeitsflächen mühelos mit den Benutzern der Küche mit.www.alno.ch

Keine Angst vor Gold und Glanz

Als die Bauherrenfamilie mit russischen und griechischen Wurzeln endlich ein eigenes Haus komplett von Grund auf baute, erfüllte sie sich sämtliche Wünsche.

Keine Angst vor Gold und Glanz
Text   Anna Ettlin Fotos   Tanya Hasler
Als die Bauherrenfamilie mit russischen und griechischen Wurzeln endlich ein eigenes Haus komplett von Grund auf baute, erfüllte sie sich sämtliche Wünsche.
Eines war der Familie klar: Ihr Eigenheim musste exakt nach ihrem Geschmack und für ihre Bedürfnisse erbaut sein. An Inspiration mangelte es ihnen nicht: Die seit zehn Jahren verheirateten Ehepartner hatten mit ihren zwei Kindern schon in verschiedensten Häusern und Wohnungen gelebt, sowohl in der Schweiz als auch in Russland, der Heimat der Bauherrin. Das designaffine Paar nahm sich Zeit, um das Eigenheim mit Herzblut einzurichten – und in einem Stil, der zu seinen Bewohnern passt und ihnen Freude bereitet.«Wir wohnten damals in Moskau, wussten aber, dass wir bald in die Schweiz zurückkehren und ein Haus bauen wollten», erinnert sich der Bauherr. Das passende Hanggrundstück an einer sonnigen Lage fand die Familie im Aargau. Mit Thomas Furter von Bellevuestudio war bald auch ein Architekt an Bord. Obwohl die Bauherrschaft während der ersten Planungsphase noch in Russland wohnte, gestaltete sich die Zusammenarbeit problemlos. Das Grundstück stellte hingegen eine Herausforderung dar. Ein strenger Gestaltungsplan schrieb das Aussehen und die Ausrichtung des Baus relativ klar vor. «Zudem konnte das Bauland nicht erschlossen werden», erinnert sich Thomas Furter. Mit dem Kauf einiger Quadratmeter vom Nachbargrundstück liess sich das Problem lösen und eine Einfahrt gestalten. Der Bau konnte beginnen. So entstand das grosse Haus mit vorspringendem Giebeldach und einer hellen Fassade, dessen Raumprogramm voll und ganz an den Wünschen der Familie ausgerichtet ist.

Grosszügig und mondän

Wer das Haus durch die teilverglaste Eingangstüre im obersten Stock betritt, findet sich in einem offenen Entrée wieder. Ein Garderobenraum schafft Ordnung: Die Kleider, Schuhe und Schultaschen der Kinder verschwinden einfach hinter der Tür. Aus dem Flur gelangt man zum offenen Wohn- und Essbereich, der den Löwenanteil des Geschosses einnimmt. Dadurch, dass der obere Stock den Wohn- und nicht den Schlafräumen überlassen wurde, geniesst die Familie durch die bodentiefen Fenster des Wohnzimmers eine grosszügige Aussicht. Der offene Dachraum lässt den Wohnbereich noch grösser wirken. Die weissen Holzbalken mit indirekter Beleuchtung sorgen dafür, dass die Raumhöhe nicht überwältigt. Das Esszimmer und die Küche sind zum Wohnzimmer hin nicht komplett offen, sondern lassen sich durch einen breiten Durchgang erreichen. Eine Tapete mit barock anmutendem Floralmuster gibt den Ton an: Gold auf Weiss im Wohnzimmer, Gold auf Schwarz im Esszimmer. Das sich wiederholende Muster und das Nussbaumparkett verleihen den Räumen Einheit. Die restlichen Wände hat die Familie in einem warmen Beige-Ton streichen lassen. «Wir wollten weisse Decken, aber keine weissen Wände», sagt die Bauherrin. Ein grosser Balkon, der ebenfalls vom Giebeldach geschützt ist, erweitert die Räume nach aussen und dient der Familie im Sommer als Essplatz. Die weisse Küche von Hans Eisenring hat die Bauherrschaft mit einem in Granit eingefassten Ethanolcheminée vom Esszimmer trennen lassen. «Wir wollten nicht, dass man vom Esstisch aus direkt in die Küche blicken kann», sagt der Bauherr. Dabei wurden die Granitplatten so ausgeklügelt zugeschnitten, dass der Raumteiler wie aus einem Steinblock gehauen aussieht. Derselbe Stein bildet zudem die Abdeckung der geräumigen Küche. Dies ist der einzige Ort im Haus, an dem man eine direkte Deckenbeleuchtung findet. «Fast alle Lampen im Haus sind entweder Steh- und Tischlampen oder indirekte Lichtquellen», sagt der Bauherr.

Räume verbinden

Genau zwischen dem Wohn- und dem Esszimmer liegt die Treppe zu den unteren Stockwerken. Das Parkett zieht sich auch auf den Stufen nahtlos weiter, was eine besondere Kohärenz schafft. Ein Kristallkronleuchter erstreckt sich im offenen Treppenauge über alle Stockwerke hinweg – eine Sonderanfertigung, welche die Räume miteinander verbindet. Im mittleren Stock befinden sich das Büro sowie die Schlafräume samt Badezimmer, im untersten ein Fitnesszimmer, Kellerräume und der Zugang zur Garage. Obwohl die Treppe im Herz des Hauses liegt, erhält sie auf der ganzen Höhe Tageslicht: Anstatt von Wänden hat die Bauherrschaft die angrenzenden Räume – Büro und Fitnesszimmer – mit Glas abtrennen lassen. Um trotzdem Geborgenheit zu schaffen, wurden die Glasscheiben teilweise satiniert, und zwar im selben Muster wie die Tapete, die sich aus dem Wohnraum an der Treppe entlang hinunterzieht. «Diese Idee haben wir aus einer Moskauer Wohnung», erinnert sich die Bauherrin. «Moskau war eine wichtige Inspirationsquelle für uns», ergänzt ihr Ehemann. «Aber wir haben uns auch sonst viel und gerne mit der Einrichtung beschäftigt und sind in zahlreiche Einrichtungshäuser und Ausstellungen gegangen. So stammen kaum zwei Möbelstücke vom selben Anbieter.»

Das grosse Engagement des Ehepaars hat sich ausbezahlt. Das opulent gestaltete Interieur ihres neuen Zuhauses entspricht genau ihrem Geschmack und ist gefüllt mit Lieblingsstücken – viele davon zufällige Entdeckungen. «Die Sachen, die man zufällig findet, bereiten einem später oft am meisten Freude», weiss die Bauherrin. Geholfen hat der Familie ihre Erfahrung mit verschiedenen Wohnsituationen in der Schweiz und im Ausland. «So wussten wir schon, was funktioniert und was nicht», erklärt die Bauherrin. «Man plant und baut das Haus individuell für die eigenen Bedürfnisse», ergänzt der Bauherr. «Sich etwas zu trauen, das gehört zum Bauen dazu.»

«Wir haben uns viel und gerne mit der Einrichtung beschäftigt.»
Die Bauherrschaft

Technische Angaben

Keine Angst vor Gold und Glanz
Obergeschoss
Keine Angst vor Gold und Glanz
Erdgeschoss
Keine Angst vor Gold und Glanz
Im Sommer lädt der überdachte Balkon mit Essplatz und Lounge die Familie zum Verweilen ein.
Keine Angst vor Gold und Glanz
Keine Angst vor Gold und Glanz
Keramikplatten in Steinoptik im Zusammenspiel mit der Bordüre lassen das Masterbad luxuriös wirken. Die elegante Standarmatur und das Lavabo von Gessi passen ausgezeichnet dazu.
Keine Angst vor Gold und Glanz
Das Schlafzimmer ist genau so breit, dass das Bett und die Nachttische des Ehepaars darin Platz finden.
Keine Angst vor Gold und Glanz
Keine Angst vor Gold und Glanz
Das Esszimmer und die Küche von Hans Eisenring sind halboffen, aber dennoch klar getrennt gestaltet.
Keine Angst vor Gold und Glanz
Der Kronleuchter im Treppenauge verbindet die Stockwerke miteinander und spendet zusätzlich Licht.

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[ Architektur ]

Thomas Furter | Bellevuestudio, Zürich www.bellevuestudio.ch

[ Konstruktion ]

Konstruktion: Massivbau | mineralischer Aufbau | Giebeldach | Fassade: verputzt

[ Raumangebot ]

Nettowohnfläche: 210 m² | Anzahl Zimmer: 5,5

[ Ausbau ]

Boden: Nussbaumparkett | Wände: Tapeten, Verputz, Feinsteinzeugplatten in den Nassräumen | Fenster: Aluminium | Türen: Holz

[ Technik ]

Fussbodenheizung | Wärmepumpe | Komfortlüftung

Keine Angst vor Gold und Glanz
Der Kronleuchter im Treppenauge verbindet die Stockwerke miteinander und spendet zusätzlich Licht.
Keine Angst vor Gold und Glanz
Das Esszimmer und die Küche von Hans Eisenring sind halboffen, aber dennoch klar getrennt gestaltet.
Keine Angst vor Gold und Glanz
Keine Angst vor Gold und Glanz
Das Schlafzimmer ist genau so breit, dass das Bett und die Nachttische des Ehepaars darin Platz finden.
Keine Angst vor Gold und Glanz
Keramikplatten in Steinoptik im Zusammenspiel mit der Bordüre lassen das Masterbad luxuriös wirken. Die elegante Standarmatur und das Lavabo von Gessi passen ausgezeichnet dazu.
Keine Angst vor Gold und Glanz
Keine Angst vor Gold und Glanz
Im Sommer lädt der überdachte Balkon mit Essplatz und Lounge die Familie zum Verweilen ein.
Keine Angst vor Gold und Glanz
Erdgeschoss
Keine Angst vor Gold und Glanz
Obergeschoss

Kreuzfahrt­schiff auf dem Lande

Auf einem schmalen Grundstück thront dieser imposante Bau, der mit seiner besonderen Architektur viel Aufsehen in einer ländlichen Gemeinde im Oberaargau erregte. So hat sich das Gebäude bei den Dorfbewohnern schnell einen Namen gemacht.

Kreuzfahrt­schiff auf dem Lande
Text   Donika Gjeloshi Fotos   José Campos
Auf einem schmalen Grundstück thront dieser imposante Bau, der mit seiner besonderen Architektur viel Aufsehen in einer ländlichen Gemeinde im Oberaargau erregte. So hat sich das Gebäude bei den Dorfbewohnern schnell einen Namen gemacht.

Schon seit über 30 Jahren lebt die vierköpfige Familie in einem idyllischen Dorf im Kanton Bern, wo Giebeldächer und der Klang von Kuhglocken aus dem nahegelegenen Bauernhof das Dorfbild bestimmen. Drei Jahre lang suchte das Ehepaar nach dem passenden Grundstück für ihr neues Zuhause, zunächst nicht in der nahen Umgebung. Als jedoch in ihrem Dorf ein altes Holzhaus aus dem Jahr 1841 zum Verkauf stand, war sich die Familie schnell einig, dass hier ihr neues Haus stehen soll. «Die Lage war perfekt und die Aussicht wunderschön. Wir wussten, dass wir das alte Haus abreissen und auf das schmale Grundstück ein spitzzulaufendes Gebäude passen würde», erinnert sich der Bauherr. Er und seine Frau sind beide im Grafikgewerbe tätig und interessieren sich sehr für Kunst und Architektur. Mit ihrem Auge für Ästhetik hatten sie schon klare Vorstellungen von ihrem neuen Haus: Es sollte puristisch sein und das Grundstück optimal ausnutzen.In Anna Philipp haben die heutigen Hausherren eine talentierte Architektin gefunden, deren Entwürfe genau diesen eleganten, reduzierten Stil mit klaren Linien verkörpern. «Das Ehepaar hat uns als Architekturbüro entdeckt. Wir sprachen mit der Bauherrschaft eine Sprache und waren uns sehr einig darüber, was wir wollten», erzählt Anna Philipp. Wichtig für das Paar mit zwei erwachsenen Kindern waren einerseits die privaten Rückzugsräume, andererseits ein offenes Wohnen mit viel Tageslicht und mit Blick zum Pool. Ausserdem stand der Wunsch für die dreieckige Form des Hauses nach wie vor im Raum. «Die Bauherren hatten grosses Vertrauen in uns und liessen uns beim Entwurf ziemlich freie Hand», fügt die Architektin hinzu. Unter der Bauleitung von Idealbau AG verlief die Umsetzung reibungslos.

Grosszügig stilvoll

Entstanden ist ein 30 Meter langer Massivbau mit drei Geschossen und grosszügiger Raumaufteilung. Der schmale Baukörper erstreckt sich entlang der Grundstücksgrenzen und ist von kleinen Siedlungsstrassen umsäumt. Zur Bergseite hin, wo der Eingangsbereich ist, zeigt sich das Gebäude verschlossen. Durch die hochgelegene Verglasung kann das Morgenlicht eingefangen werden, ohne Einblicke zu gewähren. Zur nordwestlichen Talseite hin öffnet sich das Haus und ermöglicht eine einzigartige Aussicht über die ausgedehnte Naturlandschaft mit dem Jura im Hintergrund. Von hier aus lassen sich malerische Sonnenuntergänge beobachten. Das Erdgeschoss ist die mittlere der drei Ebenen. Hier bildet der loftartige Raum den Lebensmittelpunkt der Familie. Koch-, Ess- und Wohnbereich teilen sich die 77 Quadratmeter grosse Fläche, die einzig durch ein Cheminée im Raum zoniert ist.

«Das Schönste ist, wenn die Natur, das Licht von aussen, den Raum verändert.»
Anna Philipp, Architektin

Dank der Rundumverglasung ist das Haus den ganzen Tag lang lichtdurchflutet. Die Fensterfront zur Talseite ist 15 Meter lang und reicht drei Meter hoch vom Boden bis zur Decke. Vom Wohnbereich aus hat man auf gleicher Ebene direkten Zugang zum ebenso grossen Aussenbereich mit Gartensitzplatz, einer überdachten Terrasse, einer grosszügigen Grünfläche und einem Pool, der genau am Hang liegt und das Grundstück abgrenzt. «Eine Steilhanglage ist immer eine enorme Herausforderung, so auch in diesem Fall: Mit dem Pool ist es uns wirklich gut gelungen, die Hangsicherung in die Architektur hineinfliessen zu lassen», sagt Anna Philipp. Ebenfalls im Erdgeschoss befindet sich ein kleines Arbeitszimmer an der schmalsten Stelle des Hauses. «Das Arbeitszimmer funktioniert als Zentrale des Hauses. Von dort aus hat der Bewohner den Überblick, man sieht wer kommt und wer geht», erklärt die Architektin. Das Zimmer mit den grossen Fenstern ermöglicht einen guten Blick nach draussen und steht gleichzeitig unmittelbar vor der Treppe, über welche der Zutritt zum Ober- und Untergeschoss erfolgt. «Von Aussen betrachtet wirkt diese Schmalseite des Gebäudes wie ein standhafter Turm», beschreibt die Architektin weiter.

Zeitlos elegant

Die grosszügigen Garagen schmiegen sich an die Bergflanke und verschwinden teilweise darin. Für die Achitektin war es wichtig, dass die Einfahrt mit dem Auto unkompliziert verläuft und die Hausbesitzer von der Garage aus über die Familiengarderobe direkt zum Wohnbereich gelangen. Im Untergeschoss sind ausserdem ein Fitnessraum und die Technikräume untergebracht. Im Obergeschoss können sich die Bewohner in ihren Privaträumen zurückziehen. Das Elternschlafzimmer verfügt über eine eigene Terrasse, wo das Paar seine Ruhe geniessen kann. Ein besonderes Highlight ist das Badezimmer, dessen Eingang an ein Schneckenhaus erinnert. Die Fensterfront eröffnet auch dort einen weiten Blick auf die Naturlandschaft. Die Innenarchitektur stammt ebenfalls aus der Feder des Architekturbüros. Klare Formen und das Spiel mit hellen und dunklen Farbtönen sorgen für Harmonie im Raum. «Wir setzten gerne wenige und hochwertige Materialien ein, weil ich es am schönsten finde, wenn die Natur, das Licht von aussen und das Wetter den Raum verändern», erklärt Anna Philipp, der es bei ihren Entwürfen darum geht, eine zeitlose Schönheit zu schaffen. Abends lässt viel indirektes Licht die Architektur wirken und sorgt für ein gemütliches Ambiente. Die grosse Fensterfront verlange eine Aussenbeleuchtung, damit man bei Nacht nicht in ein schwarzes Loch blicke, erklärt die Architektin. Um also das wohlige Raumgefühl im Hausinneren nach aussen zu erweitern, wird das Gebäude mit Lichtquellen angestrahlt, der Pool wird illuminiert und die Pflanzen werden teilweise beleuchtet.

Der moderne Bau mit seinem aussergewöhnlichem Zuschnitt, flachem Dach, und Rundumverglasung fällt auf. «Als ‹die grosse Arche› oder ‹Titanic› wird das Haus von den Dorfbewohnern genannt, weil das lange, schmal zulaufende Gebäude wie ein Schiff auf dem Hang thront», erzählt der Bauherr. Die ursprünglich gewünschte Spitze stiess auf Widerstand bei den Anwohnern. Das 30 Meter lange Haus wäre dadurch 10 Meter länger geworden und hätte das ganze Grundstück ausgefüllt. Schweren Herzens musste sich die Bauherrschaft von dieser Idee trennen. Aber auch ohne diese extravagante Ecke, ist das Haus ausgesprochen gut gelungen. «Anna Philipp hat unsere Vorstellungen mit ihrem Entwurf genau auf den Punkt gebracht. Das Haus ist perfekt geworden und wir fühlen uns wohl», sagt der Bauherr, der im Sommer den Tag am liebsten mit Schwimmen im Pool beginnt und den Abend mit der Familie im Garten ausklingen lässt. Die Bauherrschaft und auch die Architektin sind vollkommen zufrieden.

Architekten-Interview

Wodurch liessen Sie sich beim Entwurf dieses Hauses inspirieren?

Ort und Mensch sind meine zwei grossen Parameter, an denen ich mich bei meinen Entwürfen stets orientiere. Bei diesem Projekt waren sowohl die kreativen Bauherren als auch der Ort sehr interessant. Es war spannend, ein Gebäudevolumen in das dreieckige Grundstück an extremer Steillage hinein zu entwerfen. Der Weitblick mit dem sanften Hügelzug im Hintergrund und die Abendsonnenstimmung, die diesen Eindruck noch verstärkt, sind einfach phänomenal.

Welcher Raum ist in Ihren Augen besonders gelungen?

Ich liebe das Badezimmer mit seinem wunderschönen Zuschnitt. Es verkörpert diesen Weitblick, den ich vorher schon erwähnt habe. Der Raum ist offen und gleichzeitig so angeordnet, dass er Privatsphäre bietet. So hat man einen ganz privaten Raum ohne Einblicke von Aussen, aber von Innen hat man diesen Wahnsinns-Ausblick. Wenn man trotz dieser Offenheit ein Schutzgefühl empfindet, dann ist in meinen Augen der Raum besonders gut gelungen.

Wie würden Sie Ihren Baustil beschreiben?

Das ist eine interessante Frage. Ich glaube, das ist eine sehr klare, puristische Architektur, die kann mal etwas kühler, mal etwas wärmer sein. Wir versuchen eine klare Konsequenz in die Architektur zu bekommen, aber das Haus muss dem Menschen, der darin wohnt, gerecht werden. Es muss wie ein Massanzug auf den Bauherren zugeschnitten sein.

Wie sieht Ihr eigenes Traumhaus aus?

Solange ich den Ort noch nicht kenne, kann ich nicht genau sagen, wie es aussehen wird. Für mich ist weniger mehr, deshalb wird es sicher sehr reduziert und pur sein. Eine grosse Verglasung darf nicht fehlen.

Was für ein besonderes Projekt würden Sie gerne einmal realisieren?

Es gibt natürlich besondere Orte wo ich gerne bauen würde. Einer meiner Träume war, ein Haus im Tessin zu bauen, was mir bereits gelungen ist. Ich würde gerne nochmals im Tessin bauen oder ein Haus am Meer, z. B. in Schweden, entwerfen. Neue Landschaften sind für mich reizvoll.

Welcher Architekt ist Ihr Idol?

Der britische Architekt John Pawson, wegen seiner wunderschönen Innenraumarchitektur und seinem minimalistischen Stil, der präzise, edel, und einfach schön ist.

TECHNISCHE ANGABEN

[ ARCHITEKTUR ]

Architektur: Anna Philipp | Philipp Architekten GmbH | www.philipparchitekten.de

Bauleitung: Idealbau AG | www.idealbau.ch

[ KONSTRUKTION ]

Massivbaukonstruktion mit Mauerwerk und Stahlbeton | Flachdach | Fassade: mineralischer Putz

[ Raumangebot ]

Nettowohnfläche: 322 m² | Anzahl Zimmer: 6

[ Ausbau ]

Boden: Eichenparkett, Feinsteinzeugfliese | Wandbeläge: Feinputz | Fenster: EG Soreg-glide-System, OG Schüco-System

[ Technik ]

Luft-Wasser-Wärmepumpe | Solartechnik | Pool beheizt | Cheminée

Kreuzfahrt­schiff auf dem Lande
Das Grundstück liegt zwischen zwei Wegen. Zur Bergseite hin zeigt sich das Gebäude verschlossen, während es sich zur Talseite hin mit Weitblick öffnet.
Kreuzfahrt­schiff auf dem Lande
Das Cheminée von Spartherm fügt sich perfekt in die puristische Architektur hinein und dient als Raumteiler zwischen Sofalandschaft und Essbereich.
Kreuzfahrt­schiff auf dem Lande
Viel Stauraum bietet die elegante Küche von Bulthaup mit praktischer Kochinsel. Das Frühstück lässt sich hier mit Morgensonne besonders geniessen.
Kreuzfahrt­schiff auf dem Lande
Die Farben aus dem Erdgeschoss wiederholen sich oben mit der Badeinrichtung von Alape. Mit seinem speziellen Zuschnitt ist das Bad ein Highlight.
Kreuzfahrt­schiff auf dem Lande
Kreuzfahrt­schiff auf dem Lande
Ein flaches Dach ist in Aarwangen eine Seltenheit, wird das Dorfbild doch von Giebel- und Walmdächern geprägt. Kein Wunder sticht dieser Bau ins Auge.
Kreuzfahrt­schiff auf dem Lande
Auf der Terrasse eröffnet sich ein herrlicher Aus- und Weitblick. Bei malerischen Sonnenuntergängen lässt die Familie den Abend gemeinsam ausklingen.
Kreuzfahrt­schiff auf dem Lande
Die ursprünglich geplante Spitze wurde nicht realisiert, doch nun präsentiert sich die Schmalseite des Hauses «wie ein standhafter Turm».
Kreuzfahrt­schiff auf dem Lande
ERDGESCHOSS
Kreuzfahrt­schiff auf dem Lande
OBERGESCHOSS
Kreuzfahrt­schiff auf dem Lande
Anna Philipp, Architektin und Geschäftsführerin von Philipp Architekten GmbH

Polstergruppe im Retro-Stil

Polstergruppe im Retro-Stil
Die Sitzgruppe «Stockholm» versprüht den Charme der Fünfzigerjahre. Sie überzeugt nicht nur durch den angesagten Retro-Look, sondern bietet mit grosszügiger Sitzfläche und weicher Polsterung maximalen Komfort. Ein weiteres Plus ist die Auswahl an verschiedenen Holz- und Lederarten sowie Stoffen.www.ada.at10

Individuelles Regalsystem

Individuelles Regalsystem
Mit dem modularen Regalsystem von mycs lässt sich mit wenigen Mausklicks das ganz persönliche Möbel bequem online gestalten. Neu kann das Büchergestell, das Sideboard oder das TV-Möbel in individuellem Design auch mit praktischen Regalfüssen und Rückwänden ausgestattet werden.www.mycs.com8

Ausdrucksstarke Jubiläumskollektion

Ausdrucksstarke Jubiläumskollektion
Seit nun 30 Jahren führt die Textilgestalterin Isabel Bürgin ein Einfrau-Unternehmen in Basel. Normalerweise sind ihre Kreationen kunterbunt, doch die Jubiläumskollektion zeigt sich in elegantem Schwarz-Weiss. Die Teppiche werden von Hand und in höchster Qualität in kleinen Manufakturen produziert.www.isabel-buergin.ch8

Ausdrucksstarke Jubiläumskollektion

kompakt, zeitlos, elegant – ein Meisterstück

kompakt, zeitlos, elegant – ein Meisterstück
Mit «buca» steht pure Eleganz im Raum. Raffiniert ist die Optik mit den charakteristischen Schlitzlöchern. Erst auf den zweiten Blick erkennt man die seitlichen Schubladen und die Tür in der Front – mit leichtem Druck lassen sie sich mühelos öffnen. Jedes Möbelstück von Heinz Baumann ist eine Einzelanfertigung. Dieses Highboard ist aus massivem und heimischem Räuchereichen-Holz in aufwendiger Handarbeit gebaut. Die Edition ist auf zehn Stück begrenzt.www.moebelmanufaktur.ch13

kompakt, zeitlos, elegant – ein Meisterstück
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