«Rode House» in Chile nimmt simple geometrische Formen – Zylinder und Konus – und erschafft aus ihnen eine faszinierende Architektur, die aus jedem Blickwinkel überrascht. Konstruktion, Inneneinrichtung und Fassade sind komplett aus Holz.
Redaktion - 14. Juni 2018
Das Haus hat einen halbkreisförmigen Grundriss, offen nach Osten.
Text Anna Ettlin | Fotos Pezo von Ellrichshausen
«Rode House» in Chile nimmt simple geometrische Formen – Zylinder und Konus – und erschafft aus ihnen eine faszinierende Architektur, die aus jedem Blickwinkel überrascht. Konstruktion, Inneneinrichtung und Fassade sind komplett aus Holz.
Chiloé ist die zweitgrösste Insel Chiles und bekannt für ihren reichen Schatz an alten Sagen und Legenden sowie für zahlreiche traditionelle Holzkirchen. Im Herzen der Insel, in der Nähe der Stadt Chonchi, liegt dieses weitläufige Grundstück: eine immergrüne Wiese mit Blick auf den Golf von Ankud, der Chiloé vom Kontinent trennt.
[ Herausforderung ]
Das Architekturbüro Pezo von Ellrichshausen ist bekannt für seinen starken Einsatz von geometrischen Formen. Es galt, aus einheimischen Materialien ein Haus zu bauen, das die Bewohner vor Wind schützen würde.
[ Lösung ]
Die Geometrie des «Rode House» ist eine Mischform aus Konus und Zylinder. Der Grundriss legt sich im Halbkreis schützend um einen Innenhof. Von der Innenhofseite zeigt sich das steil abfallende Dach aus traditionellen Holzschindeln. Von aussen wirkt das Haus hingegen wie eine Festung mit hohen, geschlossenen Mauern. Die tragende Konstruktion aus örtlichem Holz besteht aus 45 starren Holzrahmen, die strahlenförmig um den Innenhof angeordnet sind.
[ Besonderheit ]
In den beiden Enden des halbkreisförmigen Baukörpers sind die Schlafzimmer untergebracht. Eines davon ist nach Süden ausgerichtet, das andere nach Norden, was ihnen eine komplett unterschiedliche Lichtqualität verleiht. Dazwischen liegen der Wohn- und Essbereich sowie der grosse Innenhof.
GrundrissAnsichtQuerschnittOst- und WestfassadeRäumliche Zeichnung
Der Innenhof verfügt über zwei überdachte Bereiche.Von der Ostseite sieht man vom Haus nicht viel mehr als das abfallende Dach, das mit traditionellen Holzschindeln verkleidet wurde.Das Hausinnere wurde komplett mit Holz getäfert.Die Geometrie des Hauses ist auch im Inneren sicht- und spürbar.
Je nach Blickwinkel zeigt sich «Rode House» dank seiner Geometrie komplett anders.Die Geometrie des Hauses ist auch im Inneren sicht- und spürbar.Das Hausinnere wurde komplett mit Holz getäfert.Von der Ostseite sieht man vom Haus nicht viel mehr als das abfallende Dach, das mit traditionellen Holzschindeln verkleidet wurde.Der Innenhof verfügt über zwei überdachte Bereiche.Räumliche ZeichnungOst- und WestfassadeQuerschnittAnsichtGrundriss
«Das Unperfekte finde ich schön»
Tanja Grandits gilt mit 2 Michelin-Sternen und 18 Gault-Millau-Punkten als beste Küchenchefin der Schweiz. Während sie ihre Gäste mit aufwendig zubereiteten Menüs verzaubert, kocht sie zu Hause für sich und ihre Tochter einfache Gerichte, aber immer mit Pfiff.
Redaktion - 8. Juni 2018
Tanja Grandits gilt mit 2 Michelin-Sternen und 18 Gault-Millau-Punkten als beste Küchenchefin der Schweiz. Während sie ihre Gäste mit aufwendig zubereiteten Menüs verzaubert, kocht sie zu Hause für sich und ihre Tochter einfache Gerichte, aber immer mit Pfiff.
Interview Donika Gjeloshi | Fotos Tanya Hasler
Tanja Grandits führt seit zehn Jahren das Restaurant Stucki auf dem Bruderholz in Basel. Am 1. Juni feierte sie ihr Jubiläum, und im Herbst bringt sie ihr sechstes Kochbuch heraus mit einfachen, schnellen Rezepten, die sie auch gerne privat zu Hause kocht. Gemeinsam mit ihrer zwölfjährigen Tochter Emma und dem jüngsten Mitglied der Familie, Hund Norma, lebt sie in der Wohnung gleich über dem Restaurant im obersten Stockwerk. «Einen Lift gibt es hier nicht, ich gehe bestimmt täglich hundertmal die Treppe hoch und runter. Sport müsste ich eigentlich nicht mehr machen», lacht Tanja Grandits. Doch die Chefköchin macht täglich Sport – Yoga und seit neustem auch Kung-Fu. Vielleicht schöpft sie gerade daraus die positive Energie und innere Ruhe, die sie stets ausstrahlt.Sie wohnen und arbeiten im gleichen Haus. Wie ist das für Sie? Das hat für mich nur Vorteile. Es gibt Leute, die sagen, so viel Nähe zum Restaurant sei doch zu viel, dann könne man nie abschalten. Das ist für mich aber überhaupt nicht der Fall. Ich kann immer gut abschalten, muss aber gar nicht, denn das, was ich beruflich mache, ist das, was ich am allerliebsten mache. Es erfüllt mich jeden Tag. Leben und Arbeiten sind für mich eins.
Wie oft benutzen Sie die private Küche? Jeden Tag. Ich bereite jeden Morgen Frühstück für meine Tochter Emma zu, sie liebt Crêpes, Pancakes, japanische Omeletten und Fried Rice. Abends koche ich nur an freien Tagen hier oben. Wir gehen aber auch oft und gerne auswärts essen. Die japanische Küche mag ich besonders.
Kocht Ihre Tochter auch? Als passionierte Reiterin backt sie selbst Pferde-Guetsli. Ansonsten kocht sie nicht, dafür isst sie gerne. Sie darf alles essen, was sie mag, auch Schoggi und Chips. Ich finde es allgemein wichtig, dass man sich beim Essen nicht so verkrampft. Von all den Ernährungsreligionen halte ich nichts. Ich bin der Meinung, dass man mehr auf den eigenen Körper hören, mit frischen Zutaten kochen und das Essen geniessen sollte.
Kochen Sie zu Hause anders als in der Restaurantküche? Auf jeden Fall. Im Restaurant kochen wir extrem aufwendig. Jeder Teller hat 15 bis 30 Komponenten. Zu Hause koche ich ganz einfach, aber mit tollen Zutaten, denn ich habe ja nichts anderes im Haus. Mein grosser Vorteil ist, dass ich nie einkaufen gehen muss. Auch wenn ich einmal nur «Gschwellti» machen möchte, haben wir im Haus die besten Kartoffeln und etwa 40 Sorten Käse zur Auswahl. Ich schätze das unglaublich, denn ich sehe den Aufwand, den viele andere Frauen täglich betreiben müssen. Allein das Einkaufen kostet viel Zeit. Alles unter einen Hut zu bringen, ist schon nicht so einfach. Ich habe das Glück, tolle Menschen um mich herum zu haben. Mein Team ist eine grosse Unterstützung, es ist wie eine Familie für mich.
Was bereiten Sie heute zu? Einen Flammkuchen und einen Blaubeerkuchen. Beide Rezepte sind aus meinem neuen Kochbuch, das im Herbst erscheint. Darin geht es genau darum, zu zeigen, was ich hier oben in meiner privaten Küche koche. Es sind Rezepte, die mit wenigen und einfachen Zutaten schnell zubereitet sind und trotzdem etwas Raffiniertes an sich haben. Auf dieses Kochbuch freue ich mich selbst sehr, denn ich denke, es ist für viele, insbesondere für berufstätige Frauen und Mütter, eine grosse Challenge, jeden Tag zu kochen.
Was gefällt Ihnen an Ihrer privaten Küche? Mir gefällt, dass sie so gemütlich, speziell und unperfekt ist. Auf dem grünen Herd hat schon Hans Stucki vor Jahrzehnten gekocht. Ich habe bewusst nichts umgebaut, denn ich mag es, wenn Sachen nicht ganz so perfekt sind. Sonst verlieren sie an Charme. Und obwohl wir eine grosse Wohnung mit einer riesigen Sofalandschaft haben, sitzen wir am liebsten hier in der Küche auf dem Sofa. Es mag vielleicht viel Platz einnehmen, aber ich liebe es. Hier lese ich die Zeitung, trinke meinen Kaffee oder Tee oder falte die Wäsche zusammen. Wenn wir Besuch haben, stellt meine Tochter gerne ihr Zimmer zur Verfügung, um mit dem Hund auf dem Sofa schlafen zu können.
Ihre Gerichte erkennt man sofort, denn sie haben alle eine Hauptfarbe, nach welcher sich die Zutaten richten. Wie kam es dazu? Als ich hier im Restaurant Stucki angefangen habe, hatte ich das Bedürfnis, mich neu zu erfinden. Ich hatte zuvor schon meinen eigenen Stil mit Kräutern und Aromen entwickelt. So habe ich mir überlegt, dass gleichfarbige Zutaten zusammen am besten schmecken. Seither sind die Farben zu meinem Markenzeichen geworden. Es ist schön, wenn die Leute dadurch meine Gerichte als die meinen erkennen.
Wenn Sie Ihre private Küche neu planen müssten, welche Farbe hätte sie? Ein zartes Pastellrosa – meine absolute Lieblingsfarbe.
Wie sähe Ihre neue Küche sonst noch aus? Sie wäre bestimmt grösser als diese Küche und hätte eine Kochinsel mit viel Ablagefläche. Das Waschbecken müsste sehr gross und die Armaturenbrause ausziehbar sein. Es gäbe einen riesengrossen Tisch, wo sich alle aufhalten könnten. Viele offene Regale würde ich einbauen lassen, um Zutaten aufzubewahren, denn so habe ich jederzeit eine Übersicht und sehe sofort, worauf ich gerade am meisten Lust habe. Oder ich finde neue Ideen zum Kochen. Wenn die Sachen in einer Packung im Schrank verräumt sind, vergisst man sie leider schnell. Schliesslich wünschte ich mir einen Wintergarten für meine Kräuter direkt neben der Küche. Mir ist es wichtig, dass die Küche praktisch, aber auch schön und individuell ist. Es soll ein Ort sein, an dem ich mich wohlfühle und oft und gerne aufhalte.
«Ich liebe das Sofa in meiner Küche.» Tanja Grandits, Sterneköchin
Vom Glück der einfachen Küche
Tanjas Kochbuch Rezepte von Tanja Grandits für Familie und Freunde.
Rezepte für alle Gelegenheiten: für das Frühstück, für unterwegs, die Grillparty, den Vorrat. 100 alltagstaugliche Rezepte, dazu viele Tipps und überraschende Techniken.
Während in ihrem hoch dekorierten Restaurant Stucki in Basel aufwendige Gourmet-Menüs zubereitet werden, kocht Spitzenköchin Tanja Grandits zu Hause gerne einfach und unkompliziert. Täglich bereitet sie etwas Frisches für ihre Tochter zu und lädt auch mal das ganze Team in ihre Wohnung zum gemeinsamen Essen ein. In ihrem neusten und sechsten Kochbuch zeigt Ihnen die Chefköchin, wie Sie im Alltag mit wenigen und einfachen Zutaten raffinierte Gerichte zaubern können. Tanjas Kochbuch erscheint im September 2018. ISBN 978-3-03800-067-9, gebunden, 250 Seiten, 21 cm × 26,5 cm. at-verlag.ch
Radicchio-Flammkuchen mit Gorgonzola
Wenige und einfache Zutaten hat Tanja Grandits verwendet. Die Granatapfelkerne lockern den herzhaften, würzigen Flammkuchen geschmacklich auf.
ZUTATEN
250 g Mehl 15 g Hefe 1 Prise Salz 1 Prise Zucker 2 rote Zwiebeln ½ TL Salz 1 TL Himbeeressig 300 g Crème fraîche Frischer Pfeffer aus der Mühle 200 g Gorgonzola 1 Kopf Radicchio 1 Granatapfel
ZUBEREITUNG
Die Hefe in 130ml lauwarmes Wasser hineinbröseln und verrühren. Mit dem Mehl und Salz & Zucker zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Abgedeckt an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen. Die Zwiebel schälen, halbieren und in feine Streifen schneiden. Mit dem Salz und Himbeeressig gut vermischen und 10 Minuten ziehen lassen.
In der Zwischenzeit den Teig dünn ausrollen und mit der Crème fraîche bestreichen. Grosszügig schwarzen Pfeffer darüber mahlen. Die Zwiebeln abtropfen lassen und gleichmässig auf dem Flammkuchen verteilen. Den Gorgonzola darüber bröseln und im 200°C heissen Ofen ca. 16 Minuten goldbraun backen.
Den Radicchio in feine Streifen schneiden und zusammen mit den ausgelösten Granatapfelkernen auf dem heissen Flammkuchen verteilen.
Blaubeer-Ricotta-Cake
Frisch aus dem Ofen – der süsse Duft des Blaubeerkuchens verführt dazu, sofort ein Stück zu probieren. Doch der Kuchen muss zuerst noch eine Weile auskühlen.
ZUTATEN
200 g Mehl 180 g Zucker 2 TL Backpulver Grosse Prise Salz 3 Eier 400 g Ricotta 1 Vanilleschote 120 g Butter, geschmolzen 150 g Blaubeeren
ZUBEREITUNG
Eine Springform mit Backpapier auskleiden. Mehl, Zucker, Backpulver und Salz in einer Schüssel mischen. In einer anderen Schüssel die Eier, Vanille und Ricotta verrühren. Beides zusammenmischen und die geschmolzene Butter unterrühren. Zum Schluss die Blaubeeren einrühren und in die Form füllen. Im 170°C heissen Ofen 1 Stunde backen.
Mögen Sie keine Blaubeeren? Das Rezept funktioniert genauso gut mit feinen Himbeeren.
Hier und in ihrem neuen Kochbuch zeigt Tanja Grandits, was sie privat gerne zubereitet und wie schnell und einfach frisches Kochen sein kann.Tanja Grandits ist Botschafterin von V-Zug und ein grosser Fan des Combi-Steamers. In ihrer Profiküche sind zehn Stück davon ständig im Einsatz, während er in der Küche zu Hause das einzige Hightech-Gerät ist.In hochwertiges Küchenwerkzeug lohne es sich auch privat zu investieren, sagt die Sterneköchin, während sie mit dem Kochlöffel von LeCreuset ein Stück Butter für den Kuchen in die Ladina-Pfanne gibt und dieses langsam zum Schmelzen bringt.Auch die Bulldogge Norma liebt das Sofa in der Küche, denn hier ist sie im Mittelpunkt des Geschehens.Aus den Augen, aus dem Sinn – darum bewahrt die Profiköchin trocken zu lagernde Zutaten wie Polenta, Kichererbsen und Co. in offenen Regalen auf.Trockenzutaten hat Tanja Grandits in Gäsern abgefüllt. und in offfenen Regalen vor dem Esstisch platziert. Das ist übersichtlich und inspiriert beim Kochen.Kräuter sind eine grosse Leidenschaft von Tanja Grandits und müssen deshalb auch in ihrer privaten Küche stets griffbereit sein. Für das Restaurant pflegt sie draussen einen grossen Kräutergarten.In filigranen Keramikschalen stehen die Zutaten für den Kuchen bereit. Tanja Grandits mag Geschirr, das schön und handlich ist.Wenige und einfache Zutaten hat Tanja Grandits verwendet. Die Granatapfelkerne lockern den herzhaften, würzigen Flammkuchen geschmacklich auf.Frisch aus dem Ofen – der süsse Duft des Blaubeerkuchens verführt dazu, sofort ein Stück zu probieren. Doch der Kuchen muss zuerst noch eine Weile auskühlen.Die Keramikschalen sind von einer Töpferin aus der Region handgefertigt.Mögen Sie keine Blaubeeren? Das Rezept funktioniert genauso gut mit feinen Himbeeren.
Wohnlich in Holz und Beton
Als Mittelpunkt eines grossen, offenen Raumes musste diese Küche besondere ästhetische Anforderungen erfüllen. Mit Nussbaumholz und Sichtbeton entstand eine Lösung, die Wohnambiente mit kompromissloser Modernität verbindet.
Redaktion - 8. Juni 2018
Die grosse Küche liegt mitten im Wohnbereich der Attikawohnung. Daher sollte sie in Gestaltung und Materialisierung zum restlichen Interieur passen.
Als Mittelpunkt eines grossen, offenen Raumes musste diese Küche besondere ästhetische Anforderungen erfüllen. Mit Nussbaumholz und Sichtbeton entstand eine Lösung, die Wohnambiente mit kompromissloser Modernität verbindet.
Text Anna Ettlin | Fotos Herzog Küchen AG
Eine Attikawohnung mit der Küche im Mittelpunkt: Das waren die Voraussetzungen für diese Kochwerkstatt von Herzog Küchen. Der grosse, offene Raum, in dem die Küche zu stehen kommen sollte, enthielt zwei tragende Wände, die möglichst in die Konstruktion integriert werden mussten. «Diese zwei Wände dienten als Anhaltspunkte für den Hochschrank-Kubus», sagt Heinz Lieberherr, Berater bei Herzog Küchen. «Eine weitere Herausforderung war die Decke», erinnert sich der Küchenplaner. «Damit der grosse Raum nicht hallt, wurde eine Akustikdecke installiert, auf die wir bei der Platzierung der Hochschränke ebenfalls achten mussten.» Durch eine enge Zusammenarbeit mit dem Baumeister und den beteiligten Handwerkern gelang es, diese Herausforderungen zu meistern und die grosszügige, stilvolle Küche perfekt im Raum zu platzieren.
Holz, Lack und Beton
Bestehend aus einem Hochschrank-Kubus, der zugleich als Raumteiler dient, sowie einer grossen Kochinsel, bietet die Küche den Besitzern der Attikawohnung viel Platz, um ihre kulinarische Kreativität auszuleben. Aufgrund der offenen Raumsituation sollte die Küche zudem mit dem restlichen Interieur harmonieren. Dazu wurden die Hochschrankfronten in Nussbaumfurnier ausgeführt, demselben Holz, das auch für den Esstisch oder für das Sitzmöbel gegenüber der Küche verwendet wurde. Zuerst dachte die Bauherrschaft an Eiche, die sich aber als zu rustikal für die modern eingerichtete Wohnung erwies, weshalb die Entscheidung schlussendlich auf Nussbaumholz fiel. «Wir sind mit der Bauherrschaft ins Furnierwerk gefahren, um das ideale Furnier auszuwählen», erinnert sich Heinz Lieberherr.
Im Kontrast zum Holz stehen die in dunklem Meerblau lackierten Fronten der Insel sowie die grossflächige Abdeckung aus gegossenem Beton. Die Verarbeitung dieses Materials war eine Herausforderung. «Die 500 Kilogramm schwere Platte wurde liegend mit der Sichtoberfläche nach unten gegossen», erklärt der Fachmann. «Danach wurde sie seitlich stehend transportiert und schliesslich mit der richtigen Seite nach oben auf der Insel platziert.» Während dieser Zeit ist das Material besonders anfällig auf Spannungsrisse, die aber zum Glück nicht eintraten. Die Arbeitsplatte passt besonders gut zum fugenlosen Bodenbelag des Raums.
Praktischer Platz
Eine Nische in der Mitte der Hochschrankzeile greift die Materialisierung der Insel wieder auf. Beleuchtete Glastablare schaffen ein dekoratives, wohnliches Ambiente. Auf beiden Seiten der Nische erstrecken sich flächenbündige, grifflose Holzfronten. Dahinter verbergen sich der Kühlschrank, der Backofen, der Steamer, die Wärmeschublade und sogar ein praktisches Reduit, dessen Tür ebenfalls geschickt in die Küchenfront integriert wurde. Ebenfalls im Kubus untergebracht ist der Hauswirtschaftsraum, der von der anderen Seite zugänglich ist.
Technische Highlights
Die technische Ausstattung der Küche lässt nichts zu wünschen übrig. Auf der Insel sorgt ein Induktionskochfeld von Bora mit einem integrierten Dunstabzug für beste Kochergebnisse bei freier Sicht. Backofen, Steamer und Wärmeschublade von V-Zug verstecken sich hinter einer Hochschrankfront, die sich bei Bedarf bequem in den Korpus zurückschieben lässt. Ein besonderes Highlight sind zwei grosse Weinklimageräte von Swisscave, die in die Seite des Hochschrank-Kubus integriert wurden. Neben ihnen liegt ein verglastes Regal für Weingläser, das in den Abmessungen genau an die Weinklimageräte angepasst wurde.
Dank der edlen Materialisierung und Farbgebung ist die Küche nicht nur ein funktionales Element, sondern auch ein ästhetischer Blickfang im Raum, der mit der restlichen Einrichtung harmoniert. «Da wir unsere Küchen selber produzieren, sind wir für solche anspruchsvollen und individuellen Lösungen besonders gut gerüstet», erklärt Küchenplaner Heinz Lieberherr.
Die beleuchtete Nische in der Hochschrankzeile bietet Stauraum und dekorativen Platz für eine Kaffee- und Tee-Ecke.Das Kochfeld von Bora mit dem integrierten Dunstabzug lässt sich über Edelstahl-Drehwähler steuern.Zwei Weinklimageräte von Swisscave temperieren Rot- und Weisswein.Backofen und Steamer von V-Zug verbirgt eine Schiebe-Holzfront.Die Fronten der Insel sowie die Hochschranktüren wurden grifflos ausgeführt. Auch das Innenleben der Küche setzt auf Nussbaumholz.Die praktischen Schubladenauszüge sind mit herausnehmbaren Gummi-Einsätzen ausgestattet, die wie Textil gewoben sind.Gegenüber der Küche befindet sich eine gemütliche Sitzbank, die ebenfalls mit Nussbaumholz ausgeführt wurde.
Modernes Design und effizienter Stauraum
Redaktion - 8. Juni 2018
Dipl. Ing. Fust
Unterschränke und Hochschränke in XL-Höhe verbinden in dieser Küche von Fust Stauraum und Komfort mit einer eleganten Linienführung. Die offene Gestaltungen mit Borden und Regalen sorgt dabei für eine leichte und wohnliche Kücheninszenierung. Optisch punktet diese Küche zusätzlich mit eleganten Fronten in den Farben «Nexus» und «Rivoli», die eine Grauschiefer-Nachbildung sowie eine Eiche-San-Remo-Nachbildung darstellen.fust.ch
Innovativer Komposteimer
Redaktion - 8. Juni 2018
Peka
«FreezyBoy» ist ein einzigartiges Kühlgerät, das die gesammelte Biomasse dauerhaft auf –5°C kühlt und dadurch den Zersetzungsprozess unterbindet. So können unangenehme Gerüche erst gar nicht entstehen. Essensreste und Rüstabfall können Sie dank diesem innovativen Komposteimer problemlos über mehrere Wochen in der Küche zwischenlagern. Das Gerät kann freistehend platziert oder als komplettes Abfalltrennsystem «Oeko FreezyBoy» von der Firma Peka eingebaut werden.peka-system.ch
Ein Traum in Weiss
Auch wenn die Bauherrschaft genaue Vorstellungen von ihrer neuen Küche hatte, stellten sich bei den Details doch einige Herausforderungen. An dieser Stelle erwiesen sich die Visualisierungen mittels 3D-Planer als grosse Entscheidungshilfe.
Redaktion - 8. Juni 2018
Dank der Sockelbeleuchtung wirkt die weisse Küche schwebend leicht. Das Licht lässt sich per Smartphone steuern und dimmen.
Auch wenn die Bauherrschaft genaue Vorstellungen von ihrer neuen Küche hatte, stellten sich bei den Details doch einige Herausforderungen. An dieser Stelle erwiesen sich die Visualisierungen mittels 3D-Planer als grosse Entscheidungshilfe.
Text Donika Gjeloshi | Fotos Tanya Hasler
Die Küche in diesem Neubau, der Ende 2017 in Wil SG fertiggestellt wurde, sollte zum Farbkonzept des ganzen Hauses passen, pflegeleicht sein und die technischen Highlights nur subtil wahrnehmbar machen. Das war der Wunsch der Bauherrschaft. Eine gute Kommunikation zwischen ihr und dem Küchenplaner der Hans Eisenring AG sowie die virtuelle Veranschaulichung mittels 3D-Planung führte zu einem überaus zufriedenstellenden Ergebnis.
Wenn Hightech auf Ästhetik trifft
Mit der Farbe Weiss assoziieren wir Sauberkeit, Ordnung und Leichtigkeit – diese Stichworte möchte man auch mit der eigenen Küche in Verbindung bringen. So ist Weiss für die Küche optisch auf jeden Fall eine gute Wahl, lässt sie doch den ganzen Raum noch heller und grösser erscheinen. Aber ist Weiss nicht gerade im Küchenalltag heikel, weil Flecken auf den weissen Fronten schnell sichtbar werden? Nicht bei dieser Küche. «Für die Fronten haben wir ein neuartiges Hightech-Material eingesetzt, das eine hohe Resistenz gegen mechanische Einwirkungen, aber auch gegen Verschmutzungen aufweist, es ist daher äusserst pflegeleicht», erklärt Manuel Marzorati, Leiter Marketing der Hans Eisenring AG. Das Frontenmaterial nennt sich «Organic Glass» und ist neu auf dem Markt. «Die perfekte Kantenverarbeitung mit Hochglanzeffekt sorgt für eine Echtglas-Optik, schliesst aber zugleich alle Nachteile von Echtglas-Fronten aus», erklärt Manuel Marzorati weiter. Die weissen Glanzfronten bringen denn auch den Naturstein zur Geltung, der als Küchenabdeckung und Rückwand zum Einsatz kommt.
Im hauseigenen Natursteinwerk der Hans Eisenring AG liess sich die Bauherrschaft beraten und wählte eine polierte Version des Natursteins «Quarzo bianco» aus, da er durch seine einzigartige Musterung sehr lebhaft und dennoch elegant wirkt. «Die Wahl für die Arbeitsfläche ist uns nicht leichtgefallen», erinnert sich die Bauherrin, «es musste ein Naturstein sein, da waren mein Mann und ich uns von Anfang an einig. Viele der Abdeckungen im Natursteinwerk haben uns gefallen, aber nur einer konnte es schlussendlich sein.» Für die Bauherrschaft war die Bemusterung im Natursteinwerk eine spannende Erfahrung. Sie schätzten auch die gute Beratung vor Ort, die es dem jungen Paar ermöglichte, eine gut überlegte Entscheidung zu treffen.
Durchdachte Planung
Da die Bauherrschaft leidenschaftlich gerne kocht und Gäste bewirtet, wusste sie genau, auf welche Geräte und Marken sie setzen wollte. So finden ein Kompaktbackofen, ein Druck-Steamer, ein Combi-Dampfgarer sowie eine Gourmet-Wärmeschublade der Marke Miele in der neuen Küche Platz. Gekocht wird auf einem flächenbündigen Bora-Induktionskochfeld mit integriertem Bora-Professional-2.0-Umluftabzug. Die Armaturen sind an der Küchenzeile angesiedelt. Während der grosse Wasserhahn aus der Linie Grohe Blue auch das Wasser filtert, kühlt und mit Kohlensäure versetzt, spendet die kleinere Armatur der Linie Grohe Red kochend heisses Wasser, womit das Blanchieren, Teekochen oder Entkeimen von Kleinkindartikeln in kürzester Zeit erledigt ist. «Die ergonomische Anordnung in der Küche sorgt für sehr kurze Arbeitswege und erleichtert mir die täglichen Tätigkeiten in der Küche enorm», sagt die Bauherrin. Ordnung und ausreichend Stauraum bieten schliesslich die zahlreichen Unterschränke, Schubladen und Hochschränke.
Das Einfamilienhaus grenzt an ein Waldstück an. So werden durch die grossen Fensterfronten die wetterbedingten Stimmungszenarien der Natur von der Küche aus erlebbar. Abends sorgt die Sockelbeleuchtung für ein angenehmes Ambiente und lässt die weisse Küche mit grosser Insel schwebend leicht erscheinen. Das Lichtkonzept wird mit einer von oben direkt beleuchteten Arbeitsplatte, bestehend aus einem LED-Band unter den Hochschränken, sowie mit Deckenspots ergänzt. Dank der Smart-Home-Technologie «Loxone» kann das Paar per App den Farbton und die Lichtintensität wählen, aber auch die Musikanlage steuern, um verschiedene Stimmungen zu erzeugen.
Sauberes Ergebnis
Mit der weissen Küche ist die Bauherrschaft sehr zufrieden. Sie harmoniert mit der puristischen Architektur und dem Farbkonzept ihres neuen Eigenheims, bestehend aus Beige- und Brauntönen, kombiniert mit viel Glas und heller Möblierung. Die 3D-Planung erwies sich als sehr hilfreich für die Entscheidungsprozesse. «Es ist erstaunlich, wie realistisch die virtuell dargestellte Küche auf dem Bildschirm bereits wirkte. Dadurch fiel uns die Materialisierung sehr viel leichter, insbesondere wegen der grossen Auswahl und den auf den ersten Blick kaum zu unterscheidenden Farbnuancen», sagt die Bauherrin. Mit dem Ergebnis sind die frischgebackenen Eltern sehr glücklich. «Die Küche passt perfekt zu unserem Leben und unserem Hobby, dem Kochen. Wir verbringen deshalb viel Zeit mit kochen und leben in diesem Raum», schwärmt die Bauherrin.
Dank der grossen Fensterfront wird die Stimmung der Natur bereits von der Küche aus erlebbar.Das Innenleben der Schubladen ist ordentlich und bietet viel Stauraum.Die Armaturen der Linie Grohe Blue (links) und Grohe Red (rechts) spenden Sprudel- oder kochend heisses Wasser direkt aus der Leitung.Die Fronten aus «Organic Glass» harmonieren mit dem Naturstein «Quarzo bianco», den die Bauherrschaft für die Arbeitsplatten und die Rückwand gewählt hat.
Elegantes Understatement
Grosszügige Dimensionen, ausgesuchte Materialien, beste Geräte und eine zurückhaltende Ästhetik zeichnen diese Wohnküche von Brunner Küchen aus. Bei ihren Besitzern lässt sie keine Wünsche offen.
Redaktion - 8. Juni 2018
Grosszügige Dimensionen, ausgesuchte Materialien, beste Geräte und eine zurückhaltende Ästhetik zeichnen diese Wohnküche von Brunner Küchen aus. Bei ihren Besitzern lässt sie keine Wünsche offen.
Text Anna Ettlin | Fotos Tanya Hasler
«Wir verbringen mehr Zeit in der Küche als im Wohnzimmer.» Armin Zahner, Bauherr
Hochwertiges Understatement war das übergreifende Thema, an welches sich die Bauherrschaft beim Einrichten ihrer neuen Eigentumswohnung hielt. Das Ehepaar wohnte vorher in einem grossen Einfamilienhaus. «Es war für uns von Anfang an fast zu gross», erinnert sich der Bauherr Armin Zahner. «Wir hatten uns gesagt, dass wir es nach 20 Jahren verkaufen, um in eine Wohnung umzuziehen.» Gesagt, getan: 20 Jahre später verkaufte das Paar sein Haus. Die Wohnung war bereits geplant, in einem neuen Mehrfamilienhaus in einem malerischen Dorf an der Grenze der Kantone Solothurn und Aargau. Bevor das Ehepaar sein neues Eigenheim beziehen konnte, vergingen allerdings noch ein paar Jahre, da das Projekt lange auf die Baubewilligung warten musste.
Sorgfältig geplant
Die lange Wartezeit kam der Bauherrschaft sogar entgegen. «Wir hatten viel Zeit, um alles im Detail durchzuplanen», sagt Armin Zahner. Im Planungsprozess veränderte sich auch der Grundriss der Wohnung: Die Küche, welche ursprünglich im hinteren Teil angesiedelt war, rückte in den Mittelpunkt. «Wir haben die Küche dorthin verlegt, wo wir die beste Aussicht haben», erklärt der Bauherr. «Ursprünglich wäre an dieser Stelle das Wohnzimmer geplant gewesen, aber im Wohnzimmer verbringen wir nicht so viel Zeit wie in der Küche und im Essbereich.»
Entsprechend ihrem Stellenwert im Haus wurde die Küche grosszügig und hochwertig geplant. Für die Umsetzung wandte sich Armin Zahner an Brunner Küchen. Mit dem Bettwiler Unternehmen hatte der Bauherr bereits positive Erfahrungen gemacht. «Immer, wenn ich gebaut habe, habe ich die Küche mit Brunner gemacht», sagt er. Die Planung gestaltete sich unkompliziert, nicht zuletzt wegen der konkret ausformulierten Wünsche des Bauherrn: eine zurückhaltende Gestaltung und modernste Geräte. Bei der Materialisierung wurde der Bauherr von einem Innenarchitekten unterstützt, um die offene Küche harmonisch auf die restliche Wohnung abzustimmen.
Der geräumige Koch- und Essbereich zeichnet sich durch eine grosse Fensterfront und grossformatige, erdfarbene Keramikplatten am Boden aus. Die Platten hat Armin Zahner von seiner eigenen Plattenlegefirma, Zahner Platten AG, verlegen lassen. Die sehr grossen und dünnen Fensteinzeugplatten sind eine Neuheit und brauchen besonderes Know-how. «Sie in meiner Wohnung zu verlegen war gleichzeitig eine Schulung für meine Mitarbeiter», erklärt der Unternehmer. Die dunklen Platten verleihen dem Innenraum eine zurückhaltende Grosszügigkeit, die insbesondere im grossen offenen Koch- und Essbereich zur Geltung kommt. «Die Küche sollte kein Eyecatcher werden, sondern schlicht sein», sagt Armin Zahner. Entsprechend wurden die Materialien gewählt. Weisse Hochglanzfronten lassen die Hochschränke und die grosse Insel leicht wirken. Eine mit amerikanischem Nussbaum gestaltete Nische setzt einen eleganten Kontrast. Das Nussbaumholz wiederholt sich mehrfach in der Wohnung. Bei der Arbeitsfläche setzte der Bauherr auf eine massive Chromnickelstahlplatte von Suter Inox mit der äusserst widerstandsfähigen Oberfläche «Ice Design».
Hightech-Helfer
Grossen Wert legte die Bauherrschaft auf eine gute technische Ausstattung der Küche. Ein Induktionskochfeld, ein Teppan-Yaki, ein Druck- und ein Kombidampfgarer sowie ein Backofen, alle der Marke Miele, erlauben den Wohnungsbesitzern, ihre Kochaffinität auf der ganzen Bandbreite auszuleben. Zwei Kühlschränke, einer davon mit Tiefkühlfach, bieten viel Platz für Essen und Getränke. Auch ein Weinkühler stand auf der Wunschliste von Armin Zahner. «Ich wollte keinen Weinkeller mehr», erklärt er. Der grosse Weinschrank von Miele mit seinen zwei Temperaturzonen und einem edlen Gläserregal hält stets wohltemperierten Rebensaft bereit. Neben dem Weinkühler verbirgt sich eine Tür zum praktischen Reduit, dezent integriert in die Hochglanzfront.
Neben der Hauptspüle in der Nische, an der man auch Sprudelwasser beziehen kann, besitzt die Küche eine zweite, kleinere Spüle neben der Kochzone auf der Insel. «Wenn der Platz reicht, lohnt es sich, zwei Spülen zu planen», sagt Franz Hermann, Verkaufsleiter bei Brunner Küchen. «So muss man sich mit schweren Töpfen nicht abdrehen und hat alles in der Nähe.» Für noch mehr Nutzen wurde die Inselspüle mit einer Quooker-Armatur ausgestattet, die nebst normalem Wasser auch Kochendwasser spendet. «Es ist eine sehr gut ausgestattete Küche», sagt Franz Hermann. «Auch ihr Innenleben ist vielseitig.» Diverse Auszüge und Einsätze, wiederum aus Nussbaumholz, optimieren den beachtlichen Stauraum, den die Korpusse bieten. «Speziell ist auch die Beleuchtung», führt der Küchenprofi aus. Integrierte LED-Streifen sorgen für eine optimale Ausleuchtung der Nische und der Insel, wo sie im Deckenaufbau integriert sind. Der massgeschneiderte Deckenaufbau, eine Einzelanfertigung von Brunner Küchen, bringt zudem den leistungsstarken Dampfabzug von Wesco unter und dient als Stilelement über der Insel.
Mit dem Ergebnis sind Bauherrschaft und Küchenbauer zufrieden. «Es ist eine einfache Küche, die auf Understatement aus ist, aber sehr gut bestückt mit Geräten», fasst Armin Zahner zusammen. Doch gerade in dieser elegant zurückhaltenden Ästhetik liegt der zeitlose Charme dieser Küche.
«Die Küche sollte kein Eyecatcher werden, sondern schlicht sein.» Armin Zahner, Bauherr
Praktische Falttüren ermöglichen bequemen Zugriff auf den Inhalt der Oberschränke.Zur hochwertigen Geräteausstattung zählen Kombidampfgarer, Backofen und Druckdampfgarer von Miele.Schubladeneinsätze, beispielsweise bei der Gewürzschublade, wurden ebenfalls in Nussbaumholz ausgeführt.Grossformatige Bodenplatten, verlegt von der Firma des Bauherrn, unterstreichen die zurückhaltende Grosszügigkeit des Raums.Dank dem Miele-Weinkühler mit zwei Temperaturzonen und einem Gläserregal erübrigt sich der Gang in den Keller.Die Hauptspüle mit der Armatur «KWC Ono» verfügt zudem über einen Spender für gekühltes kohlensäurehaltiges Trinkwasser.
Ein Hauch Nostalgie
Diese Küche widerspiegelt das Haus, in dem sie steht: ein umgebautes Wohnhaus aus den Zwanzigerjahren. Mit geschickter Materialwahl und ausgesuchten Details gelang es dem Küchenplaner und dem Architekten, eine moderne Küche mit Retro-Touch zu entwerfen.
Redaktion - 8. Juni 2018
Die auskragende Insel-Arbeitsfläche und die senkrechten Profile, die mit einer Griffkehlung versehen sind, zählen zu den Highlights dieser Küche.
Text Anna Ettlin | Fotos r+s Schreinerei, Ferit Kuyas
Diese Küche widerspiegelt das Haus, in dem sie steht: ein umgebautes Wohnhaus aus den Zwanzigerjahren. Mit geschickter Materialwahl und ausgesuchten Details gelang es dem Küchenplaner und dem Architekten, eine moderne Küche mit Retro-Touch zu entwerfen.
Modern, aber mit einem Touch vergangener Epochen zeigt sich diese Holzküche. Sie entstand in einem umgebauten Haus, Teil eines Luzerner Wohnquartiers aus den Zwanziger- und Dreissigerjahren. Der Architekt Luca Deon, Inhaber der Deon Architekten AG in Luzern und zugleich auch der Bauherr, legte viel Wert auf die Gestaltung seiner Küche und wollte sie zusammen mit dem Küchenbauer entwerfen und verfeinern. Mit den ersten Skizzen und Konzepten kam er zur r+s Schreinerei in Wohlen. «Dem Bauherrn war es wichtig, die Küche mit uns zu entwickeln und die Details gemeinsam herauszuarbeiten», erinnert sich Alex Schibli, Geschäftsführer und Inhaber des Küchen- und Innenausbauunternehmens. «Er wollte eine funktional und ästhetisch stimmige Lösung, die seinen Vorstellungen entsprach.» Für die sorgfältige Detailplanung nahm sich der Architekt und Bauherr Zeit. Das Ergebnis der intensiven Zusammenarbeit zwischen ihm und der r+s Schreinerei kann sich sehen lassen.
Fronten mit Tiefe
Die Küche besteht aus einer Hochschrankzeile und einer Insel, deren grosse Arbeitsplatte über den Korpus hinausragt. Durch die Materialwahl und sorgfältig ausgewählten Details erinnert die durchwegs moderne Küche an eine vergangene Zeit – passend zum renovierten Stadthaus, in dem sie sich befindet. Dunkle Fronten aus Räuchereiche erhalten räumliche Tiefe durch vertikale Massivholzprofile, welche dank einer kunstvollen Kehlung zugleich auch als Griffleisten dienen. Schwarzes satiniertes Glas bildet die Arbeitsfläche und die Rückwand der Nische in der Hochschrankzeile. Im Kontrast zu den dunklen Farbtönen stehen der helle Natursteinboden und die Abdeckung der Insel. Letztere wurde aus 20 Millimeter starkem Dekton in der Farbe «Edora» ausgeführt. Das Keramikmaterial ist äusserst widerstandsfähig und hat auch ästhetische Vorteile. «Eine Dektonoberfläche ist gleichmässiger als Naturstein», erklärt Alex Schibli. «Da die Front bereits sehr lebhaft ist, haben wir uns für diese ruhigere Arbeitsfläche entschieden.» Dank des warmen Farbtons passt die Abdeckung sowohl zum Holz als auch zum Boden optimal. Einen letzten Schliff verleiht der Materialisierung der Inselsockel aus Messing. Die Kombination der Werkstoffe und die Verzierung durch die Griffleisten lässt die Küche subtil an eine stilvolle Bar aus den Zwanzigerjahren erinnern.
Zusätzlich unterstützt wird dieser Eindruck durch offene Tablare in der Nische zwischen den Hochschränken. Beleuchtet werden die Regale und die Arbeitsfläche in der Nische mit modernen LED-Streifen. Ein kleines Fenster in der Rückwand lässt zudem Tageslicht hinein. Auf Wunsch lässt es sich mit einem schwarzen Glasschieber verschliessen, der sich hinter dem Hochschrank hervorziehen lässt. Ein Spülbecken mit einem Quooker-Heisswasserhahn, der kochendes, kaltes und warmes Wasser spendet, vervollständigt die Nische. Bei Bedarf kann sie mit Falttüren verschlossen werden, sodass die Küchenzeile eine einheitliche Front bietet. «Durch solche Türen wird aus einer Kochwerkstatt im Handumdrehen ein Wohnmöbel», sagt Alex Schibli. Sind die Türen offen, lassen sie sich in den Korpus zurückschieben und sind so komplett versorgt.
Gekocht wird in der Retroküche sehr modern: Ein Backofen und ein Kombisteamer von Miele sind in den Hochschränken untergebracht, auf der Insel liegt ein Induktionskochfeld mit integriertem Dunstabzug, ebenfalls von Miele. Nebenan befindet sich ein zweites Spülbecken, gefertigt aus dem hellen Kunststein «Silgranit» von Blanco. Eine grazile Armatur von Ceadesign mit mattem Goldfinish schafft einen eleganten Blickfang auf der Insel und kommt vor den dunklen Eichenfronten besonders gut zur Geltung.
«Es hat Spass gemacht, diese besondere Küche zu planen», sagt Alex Schibli. «Wir durften eng mit dem Architekten zusammenarbeiten, uns herausfordern lassen und unser Handwerk an den Tag legen.» Als Highlights des fertigen Projekts nennt er die Materialisierung und die speziellen Griffleisten, welche der Front Tiefe verleihen.
«Es war dem Bauherrn wichtig, die Küche mit uns gemeinsam zu entwickeln.»Alex Schibli, Inhaber und Geschäftsführer r+s Schreinerei
Die Inselspüle wurde passend zur Abdeckung in hellem Kunststein ausgeführt und mit einer eleganten Armatur von Ceadesign in Mattgold ausgestattet.Die Zeile verfügt über einen Quooker, der sowohl normales als auch kochendes Wasser spendet. Die Spüle selbst passt sich mit ihrem dunklen Farbton der Abdeckung an.Die Nische kann mit Falttüren verschlossen werden, sodass die Küchenzeile wie ein Wohnmöbel wirkt.
Dänische Gemütlichkeit
Eine hochmoderne Küche hätte bei diesem Umbau weder zur jungen Familie noch zum alten Bauernhaus gepasst. Bei By Nordic Hands fand die Bauherrschaft ihre perfekte Küche – einen handgearbeiteten Holzklassiker aus Dänemark.
Redaktion - 8. Juni 2018
Durch ihre tiefere Lage in der ehemaligen Garage des Hauses hat die Küche eine besonders eindrückliche Raumhöhe.
Text Anna Ettlin | Fotos by Nordic Hands GmbH, Mary Fernandez
Eine hochmoderne Küche hätte bei diesem Umbau weder zur jungen Familie noch zum alten Bauernhaus gepasst. Bei By Nordic Hands fand die Bauherrschaft ihre perfekte Küche – einen handgearbeiteten Holzklassiker aus Dänemark.
Das Bauernhaus aus dem Jahr 1971 war perfekt für die dreiköpfige Familie. Doch dann kündigte sich Nachwuchs an: Zwillinge. Um auch in Zukunft Platz für alle Familienmitglieder zu bieten, musste das Haus umgebaut werden. «Es steht in einer Landwirtschaftszone und durfte nicht erweitert werden», erinnert sich die Bauherrin. Kreative Lösungen waren gefragt. Schliesslich entschied sich die Bauherrschaft dazu, die bestehende Garage aufzustocken und als Wohnraum umzunutzen. Die längliche Fläche, tiefer gelegen als der Wohnraum, bot sich als Standort für die Küche an. Doch der Vorschlag, den das junge Architekturbüro Stereo Architektur für die neue Kochwerkstatt machte, überzeugte die Bauherrin nicht. «Es war eine hochmoderne Küche, sie passte aus meiner Sicht aber nicht so gut zu unserem Familienleben und zum Altbauhaus», erinnert sie sich. Eine andere, wärmere und gemütlichere Lösung musste her.
Dänisches Design in Massivholz
Genau zu dieser Zeit las die Bauherrin eine Reportage über die private Küche des dänischen Starkochs René Redzepi, dessen Restaurant Noma in Copenhagen ihn weltberühmt gemacht hat. Angetan von der gemütlichen Holzküche suchte sie im Internet nach ähnlichen Küchen in der Schweiz – und fand, zu ihrer eigenen Überraschung, das Unternehmen By Nordic Hands von Kasper Kammersgaard. Erst kürzlich war der dänische Architekt und Baumeister in die Schweiz gekommen, um in Luzern eine Vertretung des Küchen- und Möbelherstellers Garde Hvalsøe zu betreiben – des Herstellers, der auch die Küche von René Redzepi ausgestattet hatte. Die Bauherrin musste nicht lange überlegen und gab ihre Küche in Auftrag.
Die Küche besteht aus zwei parallelen Küchenzeilen und einer kleine Hochschrankzeile, angeordnet in einem C-förmigen Grundriss, der von den Treppenstufen zum Wohnzimmer hinauf unterbrochen wird. Das Modell «Lundgard Tranberg», von zwei dänischen Architekten bereits vor 20 Jahren für Garde Hvalsøe kreiert, diente als Grundlage für die nach Mass handgefertigte Küche. Im Zusammenarbeit mit Stereo Architektur entwarf Kasper Kammersgard die passende Lösung für die ehemalige Garage. Die Schränke bestehen aus massiver Eiche, mit traditionellen Keilzinkenverbindungen an den Schubladenfronten. Die Spalten zwischen den Schubladen dienen als Griffleisten und unterbrechen die Fronten, damit die Küche nicht zu massiv wirkt. Auch das Innenleben besteht aus Holz: Tablare, Besteck- und Gewürzeinsätze, genau dem Wunsch der Bauherrschaft entsprechend, sorgen für Ordnung in den Schubladen.
«Ich finde Holz sehr warm und zeitlos», sagt die Bauherrin. Die geölte Oberfläche überraschte die Mutter von drei kleinen Kindern mit ihrer Pflegeleichtigkeit. «Ich war zuerst unsicher, ob Holz nicht zu empfindlich wäre», gibt sie zu. «Aber es lässt sich problemlos abwischen, und man sieht die Fingerabdrücke nicht so schnell – ganz im Gegensatz zu unserer alten Küche mit lackierten Fronten.» Auch im restlichen Haus kommen Schränke und Regale von By Nordic Hands zum Einsatz, ebenfalls aus Eichenholz gefertigt. Besonders praktisch findet die Bauherrschaft den grossen Schuhschrank, der beim Hauseingang für Ordnung sorgt. Die klassische Formensprache der Möbel und der Küche harmoniert mit der restlichen Einrichtung, die eher schlicht ist und den skandinavischen Stil immer wieder aufgreift.
Gut ausgestattet
Die um ein halbes Geschoss tiefere Lage der Küche verleiht ihr eine grosse Raumhöhe. Eine Schiebetür, die in den Garten hinausführt, lässt viel Licht hineinströmen, unterstützt durch Fenster über den Hochschränken und über einer der Zeilen. Schlichte Pendel- und Deckenlampen unterstreichen die Höhe. Um den Eindruck der Leichtigkeit nicht durch einen Dunstabzug zu stören, wurde hinter dem Induktionskochfeld von Gaggenau ein Tischlüfter von Sirius in die Arbeitsfläche eingebettet. Ein Backofen und ein Steamer, ebenfalls von Gaggenau, fanden ihren Platz in der Hochschrankzeile. Als Material für die Arbeitsfläche wählte die Bauherrschaft Walser Granit. «Uns war es wichtig, dass möglichst Naturmaterialien zum Einsatz kommen», sagt die Bauherrin. Die Arbeitsfläche der zum Wohn- und Esszimmer gerichteten Küchenzeile ist eben mit dem Boden des Wohnraums, die Naturstein-Arbeitsplatte wird vom hellen Eichenparkett abgelöst. «Wir mussten die Höhe der Küche genau auf den Wohnraum abstimmen», erinnert sich die Bauherrin. «Gerade diese tiefere Lage macht sie aber speziell.»
Mit ihrer dänischen Küche ist die Bauherrin rundum glücklich. «Etwas, was heute schön und topmodern wirkt, ist in zehn Jahren oft schon veraltet», sagt sie. «Die Küche von By Nordic Hands bleibt meiner Ansicht nach immer klassisch und schön.» Die Wärme des Holzes weiss die ganze Familie zu schätzen, insbesondere, wenn das Sonnenlicht im Herbst und im Frühling schräg durch das grosse Fenster hineinströmt und auf die Holzfronten fällt. «Die Zusammenarbeit mit Herrn Kammersgaard war für uns sehr angenehm», sagt die Bauherrin. «Es lief alles perfekt, vollkommen reibungslos.»
Die Garde-Hvalsøe-Küche wurde aus Eichenholz gefertigt, mit einer Abdeckung aus Valser Quarzit – natürliche Materialien, die Wärme ausstrahlen.By Nordic Hands lieferte auch weitere Regale und Einbauschränke aus Eichenholz, zum Beispiel den praktischen Schuhschrank beim Eingang.Ein grosses Schiebefenster verbindet die Küche mit dem Aussenraum und lässt viel Tageslicht hineinströmen.Oben: Der Backofen und der Kombisteamer von Gaggenau fügen sich elegant in die Holzfront der Hochschankzeile ein.Das Kochfeld von Gaggenau und der Dunstabzug von Sirius wurden in die Arbeitsplatte aus Walser Granit integriert.
Ein Stall, erweckt zu neuem Leben
Ein helles Erscheinungsbild, klare Linien und eine warme Atmosphäre definieren das Wesen dieser Küche von Elbau, wie sie in einer umgebauten Scheune in Wängi TG entstanden ist.
Redaktion - 8. Juni 2018
Der kühle Chromstahl-Kubus schafft eine angenehme Balance zum hellen Tannenholz. Tiefe erhält die Küche durch den Spiegel an der Küchenzeile.
Ein helles Erscheinungsbild, klare Linien und eine warme Atmosphäre definieren das Wesen dieser Küche von Elbau, wie sie in einer umgebauten Scheune in Wängi TG entstanden ist.
Text Donika Gjeloshi | Fotos Elbau Küchen AG
Die mittlere Ebene dieses Hauses ist wie eine Bühne, auf der sich das Leben der Hausbewohner abspielt – die Chromstahl-Küche von Elbau stellt dabei den Hotspot dar und kommt vor dem Bühnenbild aus hellem Tannenholz besonders gut zur Geltung.Diese massgefertigte Küche ist nicht das erste Produkt der fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen dem Bauherren und der Stolz Küchen AG, einer Elbau-Küchen-Vertretung vor Ort. Bereits in der vorherigen Wohnung hatte der Bauherr auf die Dienste der Stolz Küchen AG vertraut. Daraus entstand ein kollegiales Verhältnis mit dem zuständigen Küchenplaner Daniel Kühne, sodass ihm der Bauherr schon kurz nach Fertigstellung der ersten Küche mitteilte, dass er die alte Scheune in der Nachbarschaft gerne umbauen würde. Doch bis zur Tat geschritten werden konnte, musste zunächst die Erteilung der Baubewilligung abgewartet werden.
Die Küche als Herzstück
In der alten Scheune sollte für das pensionierte Ehepaar ein neues, elegantes Zuhause mit der Küche als Herzstück entstehen. Den Umbau realisierte der Bauherr mit einem ortsansässigen Zimmermann, der auch die Funktion des Architekten übernahm. Eine gute Kommunikation und enge Zusammenarbeit von Bauherr, Architekt und Küchenplaner waren notwendig für ein perfektes Ergebnis und nahtlose Übergänge, wie sie der Bauherr wünschte. In der Küche spielten die Holzfronten eine wichtige Rolle: Sie sollten auch hier wie aus einem Guss erscheinen, weshalb die Maserungen der Holzbretter fortlaufend sind und kaum zu erkennen ist, wo die Zwischenräume der Bretter sind. «Der Bauherr wusste genau, was er wollte, und legte grossen Wert auf Details, und diese machen schliesslich die Ästhetik des Hauses aus», erklärt Daniel Kühne. Beim Umbau packte der Bauherr sogar selbst mit an und half in der Schreinerei dabei, die vielen Holzbretter zu lasieren.
Akkurate Planung
Geradlinig, schnörkellos und pflegeleicht sollte die neue Küche sein, und wie ein Block sollte die Kochinsel im Raum stehen, weshalb Seiten, Rückwand und Arbeitsfläche aus vollmassivem Chromstahl gefertigt und nur auf einer Seite mit Schubladen und Schränken bestückt sind. Auch die Küchenzeile folgt diesem Konzept: Schwarze Linoleum-Fronten mit schmalen Kanten aus geschliffenem Edelstahl ergeben ein harmonisches Erscheinungsbild. Die grifflose Küche ist mit ergonomischen Push-to-open-Auszugsystemen ausgestattet, während die elektrische Öffnungsunterstützung für Kühlschrank und Kaffee-Nische, die hinter Holztüren versteckt sind, für weiteren Komfort sorgt.
Weil der Estrichboden vor der Montage der Küche gegossen wurde, war eine akkurate Vorbereitung unerlässlich. Damit die Korpusse perfekt in den Boden hineinpassten, war es notwendig, dass die Ausschnitte der Fläche für die Kochinsel und die Küchenzeile exakt bemessen wurden. Auch Strom- und Wasserleitungen für das Kochfeld mit integriertem Dunstabzug, für den Geschirrspüler und das Waschbecken mussten bereits an den richtigen Orten installiert werden. «Die grosse Herausforderung war, die vier Meter lange und rund 800 Kilogramm schwere Insel unbeschädigt ins Haus zu bekommen», erinnert sich der Küchenplaner. Diese Herausforderung hat der Lieferant jedoch mit Bravour gemeistert.
Ein Teil vom Puzzle
Das Ergebnis überzeugt auf der ganzen Linie, sowohl hinsichtlich Design als auch hinsichtlich Qualität und Funktionalität. «Als meine Frau und ich bei der Bauherrschaft zum Essen eingeladen waren, bestätigte uns die Bauherrin, dass der Chromstahl tatsächlich sehr pflegeleicht sei und keinerlei Mühe zum Reinigen bereite», berichtet Daniel Kühne und erklärt, dass die Oberfläche ein Wirbel-Finish aufweist, wodurch «Kratzer» dem Chromstahl vorgegeben sind und allfällige neue nicht mehr auffallen.
Daniel Kühne empfand die Zusammenarbeit, die Hand in Hand mit dem Architekten und Bauherrn erfolgte, als sehr angenehm. «Als Küchenplaner waren wir sozusagen ein Puzzle-Teil im ganzen Umbau. Es war schön, dass wir ein Teil davon sein durften und die Chance hatten, eine solch einzigartige Küche zu realisieren.»
Die Kaffee-Nische ist hinter der Holzfront versteckt. Ihre Türen lassen sich dank dem elektrischem Auszugsystem «Servo Drive» der Firma Blum ganz bequem öffnen und schliessen.Auf gleicher Ebene wie die Küche lädt ein grosszügiger Aussenbereich mit Lounge zum Verweilen ein. Die Wände lassen sich komplett schliessen, wobei die vereinzelt eingesetzten Glasziegel auch dann noch für viel Tageslicht sorgen.Die Küche ist mit Geräten von Miele ausgestattet, wobei Combi-Steamer, Wärmeschubladen und Kühlschrank in die Holzfront integriert sind.Von aussen kann man sich kaum vorstellen, wie viel die umgebaute Scheune innen zu bieten hat.
Handwerk aus dem Muotatal
Im Herzen der Zentralschweiz, im traditionsreichen Muotatal, werden Küchenträume Realität. Hier produziert die Küchenfabrik Muotathal AG die eleganten Küchen der Orea AG. Hightech und Handarbeit bestimmen gleichermassen den Alltag der Manufaktur.
Redaktion - 8. Juni 2018
Die Küchenfabrik Muotathal AG vereint modernste Maschinen mit handwerklicher Tradition.
Im Herzen der Zentralschweiz, im traditionsreichen Muotatal, werden Küchenträume Realität. Hier produziert die Küchenfabrik Muotathal AG die eleganten Küchen der Orea AG. Hightech und Handarbeit bestimmen gleichermassen den Alltag der Manufaktur.
Text Anna Ettlin | Fotos Orea AG
Die malerische Gemeinde Muotathal, gelegen an der südöstlichen Grenze des Kantons Schwyz, ist bekannt für ihre Möbelschreinereien. Dazu zählt auch die Küchenfabrik Muotathal AG, wo hochwertige individuelle Küchen der Orea AG hergestellt werden. Das Handwerk hat Tradition in der Region: Die Produktionshallen der Küchenfabrik entstanden ursprünglich aus dem Zusammenschluss von zwei Schreinereien. Die historischen Hallen mit ihrer bunten Mischung aus Baustilen passen zum Ort: Im Zentralschweizer Dorf, gesäumt von Bergmassiven, könnte man sich einen modernen Industriebau kaum vorstellen. Wer mit eigenen Augen sehen möchte, wie Orea-Küchen produziert werden, darf sich vom Äusseren der Küchenfabrik jedoch nicht täuschen lassen: Im Gebäudeinneren sind modernste Maschinen am Werk, begleitet von fähigen Fachleuten, die als Team zusammenarbeiten, um das Beste aus maschineller Fertigung und menschlichem Handwerk hervorzubringen.
Moderne Manufaktur
Die Entstehung einer Küche beginnt in einer der Ausstellungen der Orea AG. Das Unternehmen designt, vermarktet, verkauft und montiert seit sieben Jahren hochwertige Küchen – bis zu 1000 Stück im Jahr werden bei der Küchenfabrik Muotathal AG produziert. Aber auch Einbauschränke, Garderoben und Badmöbel gehören zum Angebot. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Oberflächen und Materialien. «Unser Slogan lautet ‹Wir berühren›», sagt David Spielhofer, CEO der Orea AG. «Das hat mehrere Bedeutungen. Erstens ist da der haptische Aspekt: eine Oberfläche, die schön zum Anfassen ist. Es berührt unsere Kunden emotional, wenn sie wissen, wie unsere Produkte in dieser traditionsreichen Region hergestellt werden. Und schliesslich berührt der Raum Küche als solches, mit all seinen Begegnungen und kulinarischen sowie sozialen Erlebnissen.»
Die Herstellung in der Muotathaler Manufaktur trägt dem Anspruch des Berührens Rechnung. Die Produktion der Orea-Küchen umfasst noch wesentlich mehr Handarbeit als bei industriell gefertigten Küchen. «Wir investieren sehr viel Zeit in die Qualitätskontrolle», sagt Peter Baumgartner, Geschäftsführer der Küchenfabrik Muotathal AG. Auch werden Fronten und Korpusse von Hand lackiert und poliert. Doch bevor es an die Oberflächenbehandlung geht, hat die zukünftige Küche bereits einen bedeutenden Teil des Produktionswegs hinter sich. Dieser Weg beginnt mit dem Auftrag: Ein Kunde plant in mehreren Gesprächen mit einem Küchenberater der Orea AG seine Wunschküche. Sobald jedes Detail sitzt und der Kaufvertrag unterschrieben ist, kann die Produktion beginnen. Am Computer wird die Küche in ihre Bestandteile zerlegt. An einer Zuschnittanlage werden die einzelnen Teile aus den Materialplatten geschnitten. Danach geht es an die Kantenleimmaschine, ebenfalls digital, welche die Elemente umkantet, teilweise mit modernster Lasertechnologie. Die dritte Präzisionsmaschine im Bunde ist das Bohrcenter, wo die zukünftigen Türen, Korpusse, Fronten und Tablare die Bohrungen für Schubladenschienen, Scharniere und andere Beschläge bekommen. Zusammengesetzt und verleimt werden die Korpusse von Hand, bevor eine Presse dafür sorgt, dass die Bauteile exakt aneinander liegen. Danach werden die letzten Beschläge und schliesslich die Fronten montiert – denn nur so sieht man, ob die Küche perfekt produziert wurde. Erst wenn sie die Kontrolle passiert hat, darf sie die Küchenfabrik Muotathal AG verlassen und die Reise zu ihrem Bestimmungsort antreten. Je nach den verwendeten Materialien nimmt die Produktion zwischen vier und acht Wochen in Anspruch.
Die Küchenfabrik Muotathal AG produziert Korpusse und Fronten aus Holzwerkstoffen mit lackierten oder furnierten Oberflächen, aber auch aus dem Verbundwerkstoff Alucobond. Das innovative Material besteht aus einem Polyethylen-Kern zwischen zwei Aluminium-Platten und ermöglicht filigrane Möbel mit einer widerstandsfähigen und hochwertigen Oberfläche. «Die Verarbeitung von Alucobond ist sehr aufwändig und braucht viel Know-how», sagt Peter Baumgartner. «Gemeinsam mit Orea haben wir ein Verfahren entwickelt, um dieses Material zu eloxieren, also mit einer eingefärbten Schutzschicht zu versehen.» Darin zeigt sich der besondere Vorteil der Zusammenarbeit der beiden Unternehmen: «Wir arbeiten eng und unkompliziert zusammen und fordern uns gerne gegenseitig heraus», sagt David Spielhofer. Die hochwertigen Küchen-Designs der Orea AG geben der Küchenfabrik Muotathal AG immer wieder Gelegenheit, ihr Know-how und ihr Handwerk zu perfektionieren. «Orea gibt uns den Ansporn, uns immer weiter zu verbessern», sagt Peter Baumgartner. Kunden, die sich mit eigenen Augen davon überzeugen möchten, dürfen die Küchenfabrik auch besuchen – und einen Blick darauf erhaschen, wie ihre eigene Küche entsteht.
Moderne Maschinen, darunter auch die Kantenleimmaschine mit Lasertechnologie, sorgen für beste Ergebnisse.Die fertige Orea-Küche überzeugt mit hochwertigen Oberflächen und exakter Verarbeitung.Die eigentliche Produktion beginnt an der Zuschnittmaschine, die zwar computergesteuert ist, aber von Menschen bedient wird, hier von Maschinist Franz Betschart. Die Küchenfabrik Muotathal AG beschäftigt 25 Mitarbeitende, darunter zwei Lehrlinge.Handarbeit darf nicht fehlen: Die Position der Scharniere auf einer Alucobond-Front wird von Hand angezeichnet.Das filigrane Alucobond ist eine Spezialität der Küchenfabrik Muotathal AG. Die Verarbeitung ist anspruchsvoll, das Material verzeiht keine Fehler.Die montierten Korpusse warten darauf, dass Fronten angebracht und sorgfältig geprüft werden, bevor die Küche geliefert wird.
Kunstvolle Mitte
Die Küche war von Anfang an als Mittelpunkt des wiederaufgebauten Landhauses gedacht – eine Anforderung, welche die Architektin und die Küchenplanerin der Movanorm AG auf eindrückliche Weise umsetzten.
Redaktion - 8. Juni 2018
Die Stampflehmwand verleiht dem Raum Wärme. Die Insel greift das Eichenholz der Bücherregale auf und hebt sich dank einer Plattenumrandung vom Boden ab.
Die Küche war von Anfang an als Mittelpunkt des wiederaufgebauten Landhauses gedacht – eine Anforderung, welche die Architektin und die Küchenplanerin der Movanorm AG auf eindrückliche Weise umsetzten.
Text Anna Ettlin | Fotos Movanorm AG
Bei der fundamentalen Renovation des alten Landhauses in Liechtenstein sparte die Bauherrschaft keine Mühe: Ästhetik, Funktionalität, Haptik und Akustik mussten bis ins Detail stimmen. Die Küche sollte von Anfang an im Zentrum stehen. «Das Wohn- und das Esszimmer sind praktisch um die Küche herumgebaut», sagt Annette Ospelt, Küchen-Designerin bei der Movanorm AG. «Sie sollte der Hauptort des ganzen Hauses und der Treffpunkt für Freunde und Familie sein.» Gemeinsam mit der Architektin Alexia Launay Monauni plante Annette Ospelt eine Küche, die dieser Rolle gerecht wird.Der grosse Wohn- und Essbereich liegt im ersten Stock, hat aber dank der Hanglage des Hauses einen direkten Zugang zum Garten. Nach oben bis unters Dach offen, bietet der Raum eine grosszügige Atmosphäre. Das leicht erhöht gelegene Wohnzimmer erhält durch die Stampflehmwand sowie raumhohe Holzregale Wärme. Gegenüber öffnet sich die gesamte Fassade mit einer Fensterfront nach draussen. Holzjalousien schützen die Privatsphäre der Bewohner. «Der Raum selbst ist atemberaubend, jede Küche hätte gut darin ausgesehen», lacht Annette Ospelt.
Eine puristische Materialwahl charakterisiert die Küche. Die Insel wurde samt Arbeitsfläche in massivem Eichenholz ausgeführt. Zwei separate Küchenzeilen mit Fronten aus Schwarzblech rahmen die Insel ein. Das Gewicht des Metalls forderte die Movanorm AG heraus. «Wir haben mit einem äusserst kompetenten Metallbauer zusammengearbeitet», sagt Annette Ospelt. Das 0,75 Millimeter dicke, farblos eloxierte Blech wurde auf eine farblich passende Trägerplatte montiert. Auch das Innenleben der Küchenschränke wurde farblich an den Stahl angepasst. Sämtliche Türen und Schubladen öffnen sich elektrisch oder mechanisch und brauchen keine Griffleisten, was der Küche ein monolithisches Aussehen verleiht. Eine der Zeilen besteht aus Ober- und Unterschränken mit einer Arbeitsfläche, die durch ein breites Fenster Tageslicht erhält. In die Natursteinabdeckung wurden zwei Spülen aus demselben Stein integriert. Retro-Armaturen von Devon & Devon verleihen der Küche einen verspielten Touch. Die zweite Zeile besteht komplett aus Hochschränken, die Küche und Wohnbereich trennen und auf beiden Seiten Stauraum bieten. Hinter ihren Schiebetüren verbergen sich die Geräte: Kühlschrank und Weinkühler von Gaggenau, Backofen, Steamer und Wärmeschublade von V-Zug. Hinter den Fronten versteckt sich auch ein Warenlift, welcher der Bauherrschaft das Schleppen von Einkäufen aus dem Erdgeschoss erspart. Die Kochinsel wartet mit modularen Gas- und Induktionskochfeldern von Bora auf, ergänzt durch Tischlüfter. «Die aussergewöhnliche Raumhöhe durfte nicht durch einen Dampfabzug gestört werden», sagt Annette Ospelt. Gesteuert werden Kochfelder und Lüfter wie in einer Profiküche: über Drehschalter.
Vom eindrücklichen Raum selbst bis zum kleinsten Detail stimmen Form und Funktion. «Bei einem solchen Projekt ist es wichtig, dass eine enge Zusammenarbeit der Beteiligten besteht», betont Annette Ospelt.
Die elektrischen Schiebetüren der Hochschrankzeile lassen Geräte, wie etwa den Weinkühler von Gaggenau, verschwinden, wenn sie gerade nicht gebraucht werden.Die Armaturen von Devon & Devon setzen einen Kontrast zur modernen Formensprache der Küche und verleihen ihr Charakter.Auch von der Galerie aus gesehen wirkt die Movanorm-Küche elegant und stimmig. Sie wurde bewusst in den Mittelpunkt des Hauses gerückt.