Tipps für mehr Wohnlichkeit in Ihrer Küche
Sie haben sie nun, Ihre Traumküche. Sie ist wunderschön. Alles ist praktisch eingeräumt, und die technischen Geräte funktionieren perfekt. Was der Küche aber noch fehlt, ist das gewisse Etwas, das sie persönlich macht. Im folgenden Beitrag erklärt Stylistin und Autorin Marianne Kohler Nizamuddin, wie Sie Ihre Küche in sechs Schritten wohnlicher gestalten und ihr dadurch mehr Individualität verleihen können.

1. Verbinden statt trennen
Den Zusammenhang von Küche und Wohnbereich schaffen Sie zum Beispiel mit einzelnen Möbeln und Elementen. Entscheiden Sie sich etwa für Barstühle, die zu den Esszimmerstühlen passen. Da es sowieso persönlicher wirkt, wenn nicht alle Esszimmerstühle gleich sind, können Sie einige Stühle oder Hocker dazustellen, die den Barhockern verwandt sind. Rücken Sie auch andere Wohnmöbel in die Nähe der Küche. Sehr schön sind Vitrinenschränke. Diese können mit hübschem Geschirr, Kochbüchern, Tischwäsche und anderen Dingen gefüllt werden. Zudem bieten sie Platz, um Körbe, Vasen oder Holzkisten obenauf zu stellen.
2. Gastlichkeit einziehen lassen
Wohnen bedeutet auch, mit Freunden und Familie zusammen zu kochen, zu essen und zu geniessen. Weil dies so wichtig geworden ist, haben neue Wohnungen und Häuser offene Raumpläne mit Küchen, die sich mit dem Wohnbereich verbinden. Zeigen Sie Ihre Gastfreundschaft aber auch mit kleinen Dingen. Üppig gefüllte Fruchtschalen, Körbe, in denen Gemüse steckt, Keramikkrüge und Vasen voller bunter Blumen oder Kräuter, die in Töpfen wachsen, sind Zeichen von Gastlichkeit und Genuss. Dazu gehören ebenso schön verpackte Lebensmittel, ein paar Weinflaschen, feines Olivenöl und Kochbücher auf dem Regal. Stellen Sie ausserdem einen Sessel oder zumindest einen Stuhl in die Küche, damit ein Schwatz während des Kochens möglich ist.
4. Persönlichkeit zeigen
Echtes Zuhausegefühl zeigt sich in den Details. Platzieren Sie die schönen Sachen, die Dinge, die Ihnen etwas bedeuten, so, dass Sie sie sehen können. Wenn nämlich alles gut verstaut hinter Küchenschranktüren steckt, wirkt selbst die schönste Küche schnell mal unpersönlich. Solche Lieblingsstücke aber brauchen einen Ort. Planen Sie beim Küchenbau offene Regalflächen ein. Sie können natürlich im Nachhinein noch ein zusätzliches Regal dazustellen. Wählen Sie dafür etwas Gegensätzliches zum Stil der Küche. Gute Beispiele sind industrielle oder antike Regale. Ebenfalls helfen kleine Rollregale oder Wandregale, den Dingen einen Platz zu geben, die man nicht hinter den Schranktüren versorgen möchte. Auf diesen offenen Stau- und Ausstellungsflächen haben dann die tollen handgetöpferten Keramikstücke Platz, die Sie von den Ferien mit nach Hause genommen haben. Andere Dinge sind Bilder, Kinderzeichnungen, Kochbücher, eine Tischleuchte, Blumen oder Kräuter. Sie alle sind Zeichen von lebendigem Wohnen und machen eine Küche unverwechselbar. Einige Lieblingskochbücher können übrigens auch in einem Gitterkorb auf der Küchentheke stehen.
5. Kleine Tricks mit grosser Wirkung.
Persönlichkeit entsteht zudem mit schnellen, unkomplizierten Stylingtricks. Der einfachste geht mit Küchenkräutern. In schöne Töpfen gepflanzt bringen sie Grün in die Küche und erst noch Geschmack in die Gerichte. Was immer hilft, ist, eine Stange zu montieren. Charmant ist es, wenn daran nicht nur Kellen und andere Kochwerkzeuge baumeln, sondern auch getrocknete Kräuter, ein lustiges Bild oder ausgeschnittene Rezepte. Verstauen Sie bestimmte Lebensmittel wie Zucker, Flocken oder Mehl in schönen Vorratsgläsern. Eine schnelle Stylingidee, die in der Küche gut funktioniert, geht mit einem Tablett. Darauf lassen sich stilvoll und sichtbar Dinge wie Öl, Essig und Gewürze zusammenfassen. Auch eine Karaffe mit Gläsern oder Seifen und Abwaschmittel in Dispenser wirken ordentlich und ansehnlich auf einem Tablett. Wagen Sie auch ein wenig Kitsch und Farbe, denn beides lockert auf. Das kann eine Lichterkette sein, ein verschnörkelter Metallstuhl aus dem Brockenhaus, üppige goldene Bilderrahmen oder das grosse bunte Keramikhuhn aus Mexiko.
6. Sinnlichkeit schaffen
Neuen Küchen fehlt das Gelebte. Das Gefühl von sinnlicher Lebendigkeit können Sie mit kleinen antiken Möbelstücken einbringen, wie Stühle, Bänke oder Beistellmöbel. Aber auch kleine Dinge aus edlen Materialien helfen dabei. Stellen Sie grosse Schnittbretter aus Holz sichtbar hin und platzieren Sie Holzkellen in alte grosse Senftöpfe. Achten Sie bei Alltagsgegenständen immer auf gute Qualität. So wählen Sie am besten klassische Küchentücher aus edlem Leinen. Diese wirken chic und können sich sehen lassen. Schöne Keramik darf genauso auf der Küchentheke stehen. Ob Krüge, ein Stapel Teller, Servietten oder Dosen – das Spiel mit unterschiedlichen Texturen und Formen wirkt sinnlich und warm. Versuchen Sie es beispielsweise mit Bildern an der Wand. Ein schönes antikes Landschaftsgemälde, oder ein starkes gerahmtes Foto tun einer Küche gut. Ausserdem darf warmes Licht nicht fehlen, denn es schafft Ambiente. Platzieren Sie neben dem praktischen Arbeitslicht eine zusätzliche Steh- oder Tischleuchte als stimmungsvolle Lichtquelle.
Marianne Kohler Nizamuddin, Stylistin und Autorin





