Charismatische Ausstrahlung

Ordnung und eine gute Übersicht sind in der Küche gefragt, denn sie erleichtern die Abläufe im Kochalltag. Wie Sie den Stauraum am besten organisieren und woran Sie bei der Planung denken sollten, erklärt Experte Dominik Müller von Veriset.
Dominik Müller, wie viel Stauraum braucht es in einer Küche?
Das ist von den individuellen Bedürfnissen der Benutzer abhängig. Es kommt darauf an, wie viele Personen im Haushalt leben und wie die Nutzungsgewohnheiten sind. Wer gerne auf Vorrat lang haltbare Lebensmittel einkauft, benötigt mehr Stauraum als wer regelmässiger einkaufen geht.
Stauraum in der Küche bedeutet vor allem Platz für Lebensmittel und Geschirr. Wofür braucht es sonst noch Platz?
Richtig, Geschirr und Lebensmittel machen den Hauptanteil beim Staugut in der Küche aus. Daneben sollte auch Platz für Back- und Kochutensilien wie Backformen, Töpfe und Pfannen sowie sämtliche Küchenhelfer wie Kochbesteck, Schneidebretter und Küchenmaschinen eingeplant werden. Ein Putzschrank in der Küche hält Schwämme, Tücher und Reinigungsmittel stets griffbereit. Nicht zu vergessen ist das Thema Recycling, das oft auch in der Küche erledigt wird. Hier gibt es viele neue Ansätze zur besseren Organisation, zum Beispiel die praktische und robuste Wertstoffsammeltasche «BigBag» von Müllex oder den innovativen «FreezyBoy», einen Komposteimer, der den Bioabfall gekühlt lagert und dadurch unangenehme Gerüche vermeidet.
Wie geht man bei der Stauraumplanung am besten vor?
Überlegen Sie sich zuerst, welche Staugüter Sie in der Küche unterbringen wollen, auch hinsichtlich zukünftiger Bedürfnisse. Werden Sie die Küche allein oder zu zweit benutzen, oder muss bereits die Familienplanung mitberücksichtigt werden? Sortieren Sie die Staugüter nach verschiedenen Arbeitszonen: Bevorraten, Aufbewahren, Vorbereiten, Kochen, Backen und Spülen. Rüstbretter beispielsweise gehören in die Zone «Vorbereiten», Teller und Tassen in die Zone «Aufbewahren». Schliesslich bedarf es einer optimalen Verteilung der Zonen auf den Grundriss der Küche, um Arbeitswege möglichst kurz zu halten und das Staugut ergonomisch sinnvoll anzuordnen. Wir unterstützen unsere Kunden zu diesem Thema gerne individuell, auch nach dem Küchenkauf, und können zudem den Zonenplaner unseres Partners Julius Blum GmbH empfehlen (unter zpa.blum.com).
Was sollte bei der Stauraumplanung ausserdem berücksichtigt werden?
Die ergonomischen Aspekte sind bei der Stauraumplanung zentral, konkret die Themen Bücken und Strecken sowie die Sichtbarkeit der Staugüter. So sollten Produkte, die häufig zum Einsatz kommen, in der optimalen Greifzone zwischen Hüfte und Schulter untergebracht werden, ausserdem sind Schubladen immer ergonomischer als fixe Tablare. Oberbauten, also Hängeschränke, sollte man mit sogenannten «Klappen» statt normalen Türen planen, um auf Kopfhöhe nichts im Weg zu haben und die Verletzungsgefahr somit zu reduzieren. Häufig werden schwere Teller über der optimalen Greifzone platziert. Ergonomisch sinnvoll wäre es aber, wenn die Teller und anderes schweres Staugut in Schubladen verstaut werden. Ergonomie ist auch bei der Arbeitsplatte und der Platzierung der Geräte gefragt: Stimmen Sie die Höhe der Arbeitsfläche auf Ihre Körpergrösse ab. Bauen Sie den Geschirrspüler, Backofen und Steamer erhöht ein, sodass Sie sich möglichst wenig bücken müssen.
Welche praktischen Stauraumlösungen gibt es noch für die Küche?
Nutzen Sie die zur Verfügung stehende Fläche und Höhe so gut wie möglich aus. Das gelingt mit übertiefen Schubladen sowie raumhohen Schränken. Für eine bessere Übersicht und um einfacher ans Staugut heranzukommen, sind Innenauszüge auch in Hochschränken empfehlenswert. Praktisch im Küchenalltag sind zudem Backblecheinteilungen und Schubladeneinteilungen.
Was müssen Bauherren bezüglich Auszugsystemen wissen?
Wird statt zwei schmalen Auszügen ein breiter Auszug verwendet, lassen sich dadurch bis zu 15 Prozent mehr Stauraum gewinnen. Höhere Auszüge mit geschlossenen Seitenwänden nutzen die volle Höhe aus. So lässt sich das Staugut besser stapeln, und Sie gewinnen bis zu 55 Prozent mehr Platz.
Wie lässt sich das Innenleben sinnvoll gestalten?
Beginnen Sie am besten mit einem einfachen Starterpaket, bestehend aus Besteckeinsatz und Querteiler. Erst nachdem man ein paar Wochen Erfahrung gesammelt hat und die Bedürfnisse konkreter werden, sollte man weitere Optimierungen vornehmen.
Welche Tipps haben Sie ausserdem?
Kochutensilien können Sie auch an der Küchenwand organisieren und in Szene setzen, das sieht gut aus und spart Platz in der Schublade. Zudem kann mit einer übertiefen Arbeitsfläche mehr Platz gewonnen werden. Nichts ist ärgerlicher und nimmt einem mehr den Spass beim Kochen als zu wenig Platz, insbesondere wenn man zu zweit etwas zubereiten möchte. Wenn beispielsweise das Spülbecken und das Kochfeld auf einer Fläche angesiedelt sind, sollte der Abstand dazwischen 60 bis 90 Zentimeter betragen. Die Ausleuchtung der Arbeitsfläche sollte so sein, dass sie keine Schatten wirft und Sie nicht beim Rüsten und Kochen stört. Schliesslich sind flächenbündige Arbeitsplatten mit wenigen Ecken und Kanten schneller und einfacher zu reinigen.
Was müssen Haushalte mit Kindern berücksichtigen?
Die Kinder sollen nicht aus der Küche verbannt werden, deshalb gilt es das Gefahrenpotenzial zu minimieren. Scharfe Messer sind für Kinder unzugänglich aufzubewahren. Reservieren Sie im Gegenzug eine Schublade oder einen Schrank mit ungefährlichen Artikeln wie Tupperware, um die Kinder in den Kochalltag zu integrieren. Vorstehende Griffe werden von Kindern gern als Kletterhilfe verwendet, weshalb hier grifflose Lösungen oder Fronten mit Griffleisten besser geeignet sind. Fronten aus Kunstharz sind sehr robust und leicht zu reinigen. Schaffen Sie wenn immer möglich einen sicheren erhöhten Platz, damit Ihr Kind beim Kochen zuschauen und mithelfen kann. Wählen Sie ein Kochfeld mit Touch-Bedienung statt mit Drehknöpfen und achten Sie auch bei den anderen Geräten auf Möglichkeiten für eine Kindersicherung.
Ist die Materialwahl reine Geschmackssache, oder sind gewisse Materialien besser geeignet als andere?
Primär ist die Küche ein Arbeitsraum. Die Materialien müssen einfach zu reinigen und widerstandsfähig sein. Vor allem bei Arbeitsflächen müssen die Materialien sehr robust und dauerhaft sein. Bei den Fronten ist es vor allem eine Frage des Kundenbedürfnisses und des Gesamtfarbkonzepts für die Wohnung. Alle Frontmaterialien, die wir im Sortiment anbieten, eignen sich gut für den Einsatz in der Küche. Je nach Grifflösung kann es auch von Bedeutung sein, dass man Fingerabdrücke schnell sieht. Dies ist vor allem bei dunklen, matten Oberflächen relevant. Unser neues Modell «bellino touch» hat deshalb eine fingerabdruckresistente Lackierung, mit der sich der Reinigungsaufwand massiv reduzieren lässt.
Das Zusammenspiel der Materialität der Küche und der des Bodens ist für viele eine grosse Herausforderung. Welche Material- und Farbkombinationen harmonieren diesbezüglich gut?
Meist wählt man zuerst den Boden und dann die Küche: Der Boden muss mit der gesamten Wohnung korrespondieren und gibt die Basis für die Küche. Heute verwendet man auch in der Küche oft Parkett. Dann ist darauf zu achten, dass das Parkett versiegelt ist und Flecken so schnell wie möglich entfernt werden. Der Vorteil ist, dass man zum Holzboden viele uni Farbtöne kombinieren und eine wohnliche Atmosphäre schaffen kann. Ich persönlich rate von einer Ton-in-Ton-Kombination ab. Der Farbton passt in den wenigsten Fällen, und auch das Raumlicht verändert die Farbe enorm. Die Wirkung ist vor dem Einzug schwer abzuschätzen. Dunkle Böden empfinden wir als festen Grund, und sie können mit vielen Farben kombiniert werden. Helle Böden vermitteln Leichtigkeit, sodass hier mit einer dunklen Küche ein guter Kontrast geschaffen werden kann. Ratsam ist es, bei der Farbauswahl der Küche ein Bodenmuster in die Ausstellung mitzunehmen.
Wie entsteht Produkt-Design für die Küche? Simon Bradford, der die Electrolux-Gerätelinie «Millennium» exklusiv für den Schweizer Markt entwarf, gibt im Interview Auskunft über die wichtigsten Überlegungen und Prozesse.
Worauf haben Sie beim Design der Geräte geachtet?
Wenn ich von Design spreche, meine ich nicht die reine Ästhetik, sondern das Erlebnis, das der Konsument beim Benutzen des Produkts hat. Wir wollten den Schweizer Konsumenten ein hochwertiges Erlebnis vermitteln. Um dieses Ziel zu erreichen, habe ich als Designer drei Werkzeuge: Ich spreche von Appeal, Fit & Finish und Usability. Appeal bezeichnet den visuellen Eindruck vom Gerät, wenn man es in einer Küche oder in der Ausstellung sieht. Fit & Finish ist für die Wahrnehmung der Qualität von grösster Bedeutung: die Verarbeitung, die Materialien, die Haptik. Usability steht für Benutzerfreundlichkeit: Wie einfach und intuitiv ist die Bedienung?
War einer dieser drei Aspekte besonders wichtig?
Wir mussten ein Gleichgewicht zwischen allen drei Aspekten finden. Die Küche ist das Herz des Hauses, und Menschen investieren heute viel Geld in die Gestaltung und Ausstattung. Das wichtigste Stichwort war die Nahtlosigkeit. Die Geräte sollten nahtlos in die Küchenumgebung passen. Aber auch die Benutzung sollte möglichst nahtlos und intuitiv sein. Wenn jemand beim ersten Bedienen des Geräts frustriert ist, verliert er das Vertrauen in die Marke.
War es nicht schwierig, eine einfache Bedienung mit der Hightech-Ausstattung der Geräte zu vereinen?
Ja, das ist ein wahrer Zaubertrick. Wie macht man modernste Technologie einfach zum Benutzen? Bei Electrolux nennen wir das «human touch». Um das zu erreichen, haben wir während des gesamten Design-Prozesses mit Konsumenten zusammengearbeitet. Wir haben zahlreiche Prototypen gebaut, von Konsumenten testen lassen und anhand ihres Feedbacks wieder neue, bessere Prototypen erstellt, bis wir schliesslich etwas hatten, das einfach und intuitiv war.
Wie sind Sie bei der Materialisierung vorgegangen?
Das Ziel war, mit hoch qualitativen Materialien zu arbeiten. Wir haben uns für zwei Hauptmaterialien entschieden – Glas und Edelstahl. Die Verarbeitung, das sogenannte Finish, ist von grosser Bedeutung. Wir haben zahlreiche Glasproduzenten angeschaut und ihr Innovationspotenzial geprüft, um einzigartige Finishes für die Produktlinie zu finden. Beste Beispiele dafür sind die Backöfen und Dampfgarer. Dort arbeiten wir mit einer Edelstahlkante, die bündig ins Glas eingearbeitet wird. Das ist bisher einmalig in der Branche.
Was ist aus Ihrer Sicht das Highlight des «Millennium»-Designs?
Ich glaube, das Highlight ist das Erlebnis, das der Konsument beim Benutzen der Geräte hat. Menschen kaufen unsere Produkte, weil sie gerne für Familie und Freunde kochen. Die «Millennium»-Produkte sprechen die Sinne an, vermitteln einen Eindruck von Hochwertigkeit und sind zugleich einfach und intuitiv zu bedienen.
Wie haben sich die Küchengeräte in den letzten Jahren verändert?
Wir haben heute neuartige Kochverfahren, zum Beispiel Dampf- oder Sous-vide-Garen. Aber ich glaube, die bedeutendste Veränderung ist die Konnektivität der Geräte. Sie verändert die Art, wie Menschen mit unseren Geräten interagieren.
Kochen Sie selbst?
Ja, vor allem an den Wochenenden. Ich bin kein intuitiver Koch, aber ich mag neue Werkzeuge. Ich habe in letzter Zeit mit Sous-vide- und Dampf-Garen experimentiert. So backe ich zum Beispiel gerne hausgemachtes Brot mithilfe der Dampf-Funktion.
Die Auswahl an Backöfen, Steamern & Co. für die moderne Küche ist gross. Mit dem neuartigen Dialoggarer von Miele kommt eine besondere Kochtechnologie dazu. Miele-Expertinnen erklären, worauf Sie bei der Wahl von Wärmegeräten achten müssen.
Doch ab Herst 2018 bekommt das Sous-vide-Garen Konkurrenz: Der Dialoggarer, ein neuartiges und bisher einzigartiges Gerät von Miele, eröffnet komplett neue Kochmöglichkeiten. Mittels der M-Chef-Technologie erwärmt der Dialoggarer das Gargut in seinem ganzen Volumen gleichzeitig und nicht wie herkömmliche Zubereitungsmethoden von aussen nach innen. «Das Gerät führt dabei einen Dialog mit dem Lebensmittel», sagt Martha Manolidis. «Es sendet Energie aus und bekommt eine Rückmeldung, wie viel dieser Energie vom Gargut aufgenommen wurde.» So lassen sich im Dialoggarer mehrere Gerichte und ganze Menüs auf einmal perfekt zubereiten. Auch sind aussergewöhnliche Kochexperimente möglich, beispielsweise ein Kalbsfilet im Bienenwachsmantel oder ein Fisch im Eisblock gegart, ohne dass das Eis und der Wachs schmelzen.
Der Dialoggarer lässt sich allerdings auch für die Zubereitung ganz alltäglicher Gerichte einsetzen. «Soufflés und Jakobsmuscheln gelingen besonders gut», sagen die Miele-Expertinnen. Auch für Brot ist der Dialoggarer bestens geeignet: Der Teig geht gleichmässiger auf, und das Backen ist schneller abgeschlossen als in einem Backofen. Auf Wunsch kann man die Brotkruste weglassen, beispielsweise wenn man bunte Brötchen bäckt und nicht will, dass die Farbe überbräunt wird. Bei Bedarf lässt sich das Hightech-Gerät auch als gewöhnlicher Backofen nutzen.
In der Bedienung unterscheidet sich der Dialoggarer nur geringfügig von einem Miele-Backofen oder -Dampfgarer. «Neben der Temperatur kann man noch sogenannte Gourmet-Units einstellen» erklärt Martha Manolidis. «Diese bestimmen die Energiemenge, die ans Gargut weitergegeben werden soll.» Wem das zu kompliziert erscheint, der kann sich im mitgelieferten Kochbuch über die richtigen Einstellungen informieren, eines der vielen vorprogrammierten Menüs wählen oder ganz einfach das gewünschte Rezept in der «Miele@Mobile»-App aussuchen und dieses dann direkt ans Gerät senden. «So kommen sowohl Kochbegeisterte als auch Technikmuffel problemlos mit dem Gerät klar», sagt die Fachfrau.
Wer sich angesichts der grossen Auswahl nicht entscheiden kann, welche Geräte in seine neue Küche kommen sollen, kann die Ausstellung von Miele in Spreitenbach besuchen. «Wir haben gut geschultes Personal, das Ihre Bedürfnisse abfragt und Ihnen eine sinnvolle Lösung für Ihren Lebensstil empfiehlt», sagt Barbara Kaiser. «Grundsätzlich empfehlen wir eine Gerätekombination, denn mit einem Gerät werden die Wenigsten glücklich», fügt Martha Manolidis an. So ergänzt ein Steamer bestens die Funktionen des Dialoggarers. Mit mehreren Wärmegeräten lassen sich mehrere unterschiedliche Speisen auf einmal zubereiten. Passende Wärmeschubladen helfen, Gerichte oder Teller warm zu halten, können aber auch selbst zum Niedergaren verwendet werden. Eine Kaffeemaschine im passenden Design rundet das Gesamtbild ab.
Bei der Auswahl der Geräte sollten vor allem die eigenen Bedürfnisse und das Aussehen der Küche im Vordergrund stehen. Unterschiedliche Gerätedesigns und -farben stellen sicher, dass sich für jede Küche eine passende Lösung findet. Und wer den Umgang mit den neuen Geräten erlernen und ihr Potenzial ausschöpfen möchte, kann bei Miele einen Anwenderkurs besuchen – oder die App und die mitgelieferten Kochbücher nutzen. «Wenn man ein Gericht bisher nur im Kochtopf oder in der Pfanne zubereitet hat, weiss man nicht, wie gut es aus dem Dialoggarer oder aus dem Steamer schmecken kann», sagt Martha Manolidis.