Ein Fall für Architektur

Wechselhaftes Wetter und wechselhafte Launen der Bauherrschaft haben die Architektur dieses Hauses auf der südkoreanischen Insel Jeju bestimmt. Die markante Architektur trotzt auch dem starken Wind, der auf der Vulkaninsel weht.

Ein Fall für Architektur
Die verdrehten Geschosse lassen die Innenräume in unterschiedliche Richtungen blicken und schaffen zugleich mehrere Terrassen und Balkone.
Wechselhaftes Wetter und wechselhafte Launen der Bauherrschaft haben die Architektur dieses Hauses auf der südkoreanischen Insel Jeju bestimmt. Die markante Architektur trotzt auch dem starken Wind, der auf der Vulkaninsel weht.

[ Was ]

Privathaus aus Beton

[ Wer ]

Architektur: Moonbalsso, Moon Hoon

[ Grundstück ]

Die südkoreanische Insel Jeju zeigt ihren vulkanischen Ursprung überall: Der Vulkan Hallasan thront in der Mitte der Insel, seine mehr als 350 Flankenvulkane und die omnipräsenten Basalt-Felsen dominieren die Landschaft. Ein warmes, windiges Klima zeichnet die Insel aus. Auch das 700 m² grosse Grundstück erlebt häufig starke Winde und plötzliche Wetterwechsel.

[ Herausforderung ]

Der Bau eines eingeschossigen, bunkerähnlichen Hauses hatte bereits begonnen, als der Bauherr seine Meinung änderte und ein auffälliges Zuhause wünschte.

[ Lösung ]

Der bereits gebaute Baukörper wurde ausgegraben und senkrecht aufgestellt. Aus diesem zentralen Kern entwickelten die Architekten ein dreistöckiges Haus mit gegeneinander verdrehten Geschossen. Um den Bau gegen den Wind zu stabilisieren, kamen massive Querstreben zum Einsatz.

[ Besonderheit ]

Durch die Rotation der Geschosse geniessen die Bewohner unterschiedliche Aussichten aus den Innenräumen und von mehreren grosszügigen Terrassen aus.

Ein Fall für Architektur
Der zentrale Kern mit Oberlicht wird vom Treppenhaus eingenommen.
Ein Fall für Architektur
Die Querstreben sind nicht nur dekorativ, sondern verhindern, dass der Bau im Wind schwankt.
Ein Fall für Architektur
Der Wunsch der Bauherrschaft wurde erfüllt: Das Haus zieht alle Blicke auf sich.
Ein Fall für Architektur
Imposante Geometrie: Das Gebäude präsentiert sich von jeder Seite anders.
Ein Fall für Architektur
Gerahmte Aussicht: Die länglichen Bauvolumen fokussieren den Blick auf die Landschaft.
Ein Fall für Architektur
Das Hausinnere wurde minimalistisch und hell eingerichtet.
Ein Fall für Architektur
Die grossen Fenster ermöglichen Weitblicke in die üppige Vegetation der warmen Vulkaninsel.
Ein Fall für Architektur
Eine Dachterrasse krönt das Haus. Glasgeländer schützen vor Wind und Stürzen.
Ein Fall für Architektur
Erdgeschoss
Ein Fall für Architektur
Erstes Obergeschoss
Ein Fall für Architektur
Zweites Obergeschoss
Ein Fall für Architektur
Dachterrasse
Ein Fall für Architektur
Die eigenwillige Architektur schafft Platz für mehrere, teilweise vor dem Wind geschützte Aussenräume auf unterschiedlichen Ebenen.
Ein Fall für Architektur

Mitten im Grünen

Umgeben von Bäumen, Sträuchern und Blumen wirkt dieser Betonkubus leicht und natürlich, so als ob er schon immer hier seinen Platz gehabt hätte. Im Hausinneren wird das Naturschauspiel zum Spektakel und der Blick auf die Stadt Linz zum Genuss.

Mitten im Grünen
Sorgsam situierte Öffnungen machen die umliegende Natur und den Teich der Schwiegereltern im Hausinneren erlebbar.
Text Donika Gjeloshi | Fotos paul ott photografiert
Umgeben von Bäumen, Sträuchern und Blumen wirkt dieser Betonkubus leicht und natürlich, so als ob er schon immer hier seinen Platz gehabt hätte. Im Hausinneren wird das Naturschauspiel zum Spektakel und der Blick auf die Stadt Linz zum Genuss.
Trotz der guten Lage dieses Grundstückes, von welchem aus man einen schönen Ausblick auf die Stadt Linz wie auch die umliegende Natur hat, fand sich lange Zeit kein Käufer. Nach zehn Jahren beschlossen die Schwiegereltern des Architekten Paul Wichert, diese Parzelle direkt neben ihrem eigenen Haus zu erwerben. «Meine Frau und ich waren zuerst nicht daran interessiert, das Grundstück zu bebauen. Wenn, dann später, wenn wir Kinder hätten», erinnert sich der Architekt. Prompt war dann das erste Kind unterwegs und die Zeit somit reif für ein Familiennest.

Ehrliche Architektur

Die Nachbarshäuser inspirierten den Architekten und Bauherrn Paul Wichert. So nimmt er mit dem Beton-Monolith Bezug auf die umliegenden würfelförmigen Wohnhäuser mit Zeltdach – sogenannte Punkthäuser – und interpretiert diese neu. Durch das Flachdach und die viereckigen Fenster kommt die Würfelform des Hauses besonders gut zur Geltung. Selbstbewusst präsentiert sich das Haus mit starken Wänden aus Sichtbeton. Schaut man genau hin, so sieht man die Maserung der Holzschalungsplatten, in die der Beton gegossen wurde. «Es ist eine ehrliche Architektur. Wir wollten mit den Materialien nichts vortäuschen, deshalb sind sie grösstenteils unbehandelt», erklärt Paul Wichert. Roher Sichtbeton, unbehandeltes Tannenholz und schwarzer Stahl spielen eine tragende Rolle. «Das Haus ist das, was es ist. Mir gefällt, wenn man sieht, wie alles funktioniert.» Etwas schwierig sei es gewesen, eine Firma zu finden, die sich mit Sichtbeton im Aussenbereich gut auskannte. «Sichtbeton kommt in Oberösterreich relativ selten vor im Vergleich zur Schweiz, wo viel mehr mit diesem Werkstoff gearbeitet wird, und viele Unternehmungen damit Erfahrung haben», erzählt Paul Wichert von der grössten Herausforderung, die sich für ihn beim Hausbau stellte. Verständlich, verlangt diese handwerkliche Arbeit doch, dass präzise und fehlerlos agiert wird, da allfällige Unebenheiten direkt sichtbar sind. Schliesslich hatte Paul Wichert einen deutschen Spezialisten gefunden, der in Linz eine Niederlassung hatte und der die gewünschte Arbeit in qualitativ hochstehender Art ausführen konnte.

Helles und offenes wohnen

Paul Wichert und seine Frau wünschten sich ein offenes und helles Haus. So betritt man das Gebäude auf der mittleren Ebene und hat sofort einen Überblick über alle Etagen. Dies geschieht dank der grossen Öffnung für die Stahltreppe, die somit auch Galerien entstehen lässt. Die Offenheit setzt sich konsequent fort. Deshalb hat der Wohnbereich im oberen Stockwerk keine Trennwände. Die Küche und das Wohnzimmer sind durch Splitlevel und offene Bücherregale zoniert. Ein weiterer Wunsch des Paares war ein Mehrzweckraum, der als Turnhalle, Spielplatz oder Party-Raum genutzt werden kann. Dieser Raum ohne vorgegebene Funktion bildet die mittlere Ebene. «Tritt man ins Haus ein, ist man gleich in diesem Raum, einen Eingangsbereich in diesem Sinne gibt es also nicht», so der Architekt. Derzeit wird diese multifunktionale Ebene, die auch die Kinderzimmer erschliesst, von den beiden Kindern zum Spielen genutzt. Der Elternbereich befindet sich introvertiert in der Hangebene, verfügt aber auch über einen direkten Zugang zum Aussenbereich. Bei der Erstellung des Raumkonzeptes ging der Architekt vom Wohnraum aus. Dieser sollte im obersten Stockwerk sein, weil von dort aus die Aussicht am schönsten ist und weil die Familie oben am längsten von der Sonne profitiert.

Mit viel Herzblut gebaut

Um die Innenarchitektur und Einrichtung hat sich der Architekt selbst gekümmert. So hat er beispielsweise die Küche selbst entworfen und von einer Tischlerei aus der Region umsetzen lassen. Auch das Lichtkonzept hat Paul Wichert selbst erstellt. Er hat bewusst auf LED- und Halogenlampen verzichtet und sich für ganz einfache Glühbirnen entschieden. Sie spenden einerseits warmes Licht und passen andererseits zum schlichten Gesamtkonzept. Tagsüber lassen die raumhohen Fenster viel Sonnenlicht hinein. Holzstoren aus speziell behandeltem Tannenholz spenden Schatten und lassen den Lichteinfall, aber auch den Sichtbeton weicher und wärmer erscheinen.

Für die Gestaltung des Aussenbereichs holte sich der Architekt Unterstützung von einer befreundeten Landschaftsarchitektin. Zwischen dem dreistöckigen Haupthaus und dem flachen Nebengebäude, das die Garage und einen Lagerraum beherbergt, ist ein geschützter Ort zum Sein und Spielen entstanden. Mit einem Wassertrog aus Beton wird der Innenhof in Szene gesetzt. «Wassertröge haben Tradition in Oberösterreich. Man sieht sie bei Familienhäusern und Bauernhöfen», so der Architekt. Der Aussenraum erhält auch im Hausinneren eine bedeutende Rolle. Paul Wichert erinnert sich, wie er bei der Planung den Wohnraum nach dem beeindruckenden Blick auf die Stadt ausgerichtet hat. Doch später entpuppte sich die Aussicht auf den unmittelbar gelegenen Wald als das wahre Highlight. Die Natur, der Wechsel der Jahreszeiten sei vom Wohnzimmer aus erlebbar. «Es ist spannend und entspannend zu beobachten, wie die Blätter vom Wind bewegt werden oder wie die Eichhörnchen, denen unsere Kinder sogar Namen gegeben haben, den Baum vor dem Fenster hochklettern», erzählt Paul Wichert. Den Hausbau behält er in positiver Erinnerung. «Es war intensiver, als für jemand anderen zu bauen, zumal man als Architekt an sich selbst hohe Ansprüche hat und dabei das eigene Budget nicht vergessen darf.» Planen und Bauen ist immer aufreibend, doch für das Paar verlief der Hausbau sehr harmonisch. «Meine Frau und ich haben uns nie wegen des Hauses gestritten», schmunzelt Paul Wichert.

«Die Architektur sollte ehrlich sein, darum sind die Baustoffe unbehandelt.»Paul Wichert, Architekt und Bauherr

TECHNISCHE ANGABEN

Mitten im Grünen
Ost
Mitten im Grünen
Nord
13666_riese2_praes-a_sw-pr-7_swo_3018950
Süd West Ost
Mitten im Grünen
Süd Nord Süd
Mitten im Grünen
Obergeschoss
Mitten im Grünen
Erdgeschoss

[ ARCHITEKTUR ]

Paul Wichert Caspar Wichert Architektur casparwichert.at

[ KONSTRUKTION ]

Massivbau | Stahlbeton | Flachdach

[ Raumangebot ]

Nettowohnfläche: 212 m² | Anzahl Zimmer: 5,5

[ Ausbau ]

Boden: geschliffener Estrich, Tannenholzparkett in den Schlafzimmern, Zementplatten in den Badezimmern | Wände: roher Sichtbeton | Fenster: Metallfenster 3-fach verglast

[ Technik ]

Erdwärmesonde und Wärmepumpe | kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung

Mitten im Grünen
Holzstoren der Firma Sun-Kontor GmbH lassen den Beton-Monolithen weich und warm erscheinen.
Mitten im Grünen
Alle Badezimmer sind mit Design-Produkten der italienischen Hersteller Agape, CEA und Flaminia ausgestattet. Blickfang ist dabei der Boden.
Mitten im Grünen
Simpel, aber effektvoll sind die selbst entworfenen Pendelleuchten mit gelbem Textilkabel. Sie setzen das Treppenhaus gekonnt in Szene.
Mitten im Grünen
Auf erhöhter Ebene steht das Wohnzimmer. Bei Bedarf kann es durch die Vorhänge vom restlichen Raum abgetrennt werden.
Mitten im Grünen
Sowohl die Küche als auch die Bücherregale stammen aus der Feder von Paul Wichert. Den Entwurf setzten die Tischlerei Ebner und die Tischlerei Kaar aus der Region um. Ausgestattet wurde die Küche mit Geräten von Siemens und AEG.
Mitten im Grünen
Erdgeschoss
Mitten im Grünen
Obergeschoss
Mitten im Grünen
Süd Nord Süd
Mitten im Grünen
Süd West Ost
13666_riese2_praes-a_sw-2_3018974
Nord
Mitten im Grünen
Ost
Mitten im Grünen
Mitten im Grünen
Mitten im Grünen
Mitten im Grünen
Mitten im Grünen

Ein Komplettbad für die Familie

Ein Komplettbad für die Familie
Zeitlos, praktisch und flexibel: Die Serie «ProCasa Tre» von Richner bietet alles, was man für ein harmonisches Familienbad mit Badewanne und Dusche braucht: Möbel, Armaturen, Duschwand und alle Keramiken.richner.ch

Von Nutzern für Nutzer entwickelt

Von Nutzern für Nutzer entwickelt
Das modulare Komplettprogramm «C-line» wurde von Nutzern für Nutzer für moderne, hindernisfreie Komfortbäder entwickelt. Der Hochschrank punktet mit viel Stauraum und grosser Spiegelfläche. Die Lichtposition können Sie wählen. Dank überlappender Front kommt der Schrank ohne Griffe aus.wschneider.com

Individuelle Sauna

Individuelle Sauna
Vaporsana macht es möglich, verschiedenste Anwendungen in Ihrer individuell angefertigte Kabine zu vereinen: Sauna, Feuchtklima, IR-Anwendung und Sole-Vernebelung. Die reiche Auswahl an Hölzern, Farben und Design bietet unendliche Spielräume für Ihre ganz persönlichen Wünsche.vaporsana.ch

Architektonisches Schwimmbad

Dieses Schwimmbecken von AC Schwimmbadtechnik AG ergänzt die futuristische Architektur des Einfamilienhauses und sorgt mit modernster Technik für hautfreundlichen und pflegeleichten Badespass.

Architektonisches Schwimmbad
Text Anna Ettlin | Fotos AC Schwimmbadtechnik AG
Dieses Schwimmbecken von AC Schwimmbadtechnik AG ergänzt die futuristische Architektur des Einfamilienhauses und sorgt mit modernster Technik für hautfreundlichen und pflegeleichten Badespass.
Die ausdrucksstarke Architektur dieses Einfamilienhauses wird durch das Schwimmbad von AC Schwimmbadtechnik AG aus Hochdorf elegant ergänzt. Das Betonbecken bietet mit eindrücklichen 17 m Länge viel Platz zum Schwimmen und Baden. Die Umrandung aus Natursteinplatten bettet es harmonisch in den Aussenbereich des Hauses ein. Passend zur Umrandung wurde das Becken mit Folie in der Farbe «Sand» ausgekleidet. Die spezielle Form des Schwimmbads, auf einer Seite verengt, schafft Raum für einen Sitzplatz, auf dem man sich nach dem Baden entspannen kann. Dank der erhöhten Lage öffnet sich vom Pool eine beeindruckende Weitsicht. Ein Glasgeländer rund um den Pool-Bereich sorgt für Sicherheit, ohne die Aussicht einzuschränken.

Auf dem neuesten Stand der Technik

Nicht nur architektonisch, sondern auch technisch überzeugt der Pool. Die vollautomatische Wasseraufbereitungsanlage «AcDynamic» nutzt zur Wasserdesinfektion Aktivsauerstoff statt Chlor. Aktivsauerstoff ist geruchsneutral und verursacht keine Haut- und Augenreizungen. Die mit modernstem AFM-Filtermaterial ausgestattete Filteranlage reduziert den Desinfektionsmittelverbrauch auf ein Minimum. Gesteuert wird die modernste Technik über einen bedienungsfreundlichen Touchscreen oder auch über Handy oder Tablet. Mit derselben Steuerung lässt sich z. B. auch die Heizung regulieren.

Architektonisches Schwimmbad
Die Form des Beckens lässt Raum für einen Sitzplatz, war aber eine Herausforderung für die Erstellung der automatischen Unterflur-Rollladenabdeckung.Das Schwimmbad ergänzt die markante Architektur des Hauses optimal und bietet Weitsicht dank seiner erhöhten Lage.
Architektonisches Schwimmbad
Vier Unterwasserscheinwerfer setzen das lange Becken abends effektvoll in Szene.

Elegant eingebettet

Eine lange Badesaison bietet dieser Pool seinen Besitzern: Die Rollladenabdeckung wärmt das Wasser mit der Kraft der Sonne. Die umlaufende Überlaufrinne sorgt für eine besonders ansprechende Optik.

Elegant eingebettet
Die Rollladenabdeckung wärmt das Wasser und bietet Unfallschutz. Bei Nichtgebrauch verschwindet sie unsichtbar im Becken.
Text Anna Ettlin | Fotos Marlin AG
Eine lange Badesaison bietet dieser Pool seinen Besitzern: Die Rollladenabdeckung wärmt das Wasser mit der Kraft der Sonne. Die umlaufende Überlaufrinne sorgt für eine besonders ansprechende Optik.
Eine Überlaufrinne hat viele Vorteile: Sie erleichtert die Reinigung des Wassers, verleiht dem Pool ein elegantes Erscheinungsbild und sorgt dafür, dass die Badenden aus dem Wasser freie Sicht in die Umgebung haben. Deshalb gestaltete die Marlin AG dieses grosszügige Becken mit einer umlaufenden Überlaufrinne. Eine grosszügige Längstreppe führt ins Wasser hinein. Sowohl die Treppe als auch das Betonbecken selbst sind mit grossformatigen Keramikplatten belegt. Eine kraftvolle zweistrahlige Gegenstromanlage bietet Gelegenheit für ein Workout. Dank der automatischen Rollladenabdeckung mit PVC-Solarprofilen ist das Badewasser immer warm. Edelstahl-Haltestangen bieten bei geschlossener Abdeckung zudem maximalen Unfallschutz. Farbige LED-Scheinwerfer sorgen abends für stimmungsvolle Beleuchtung.
Elegant eingebettet
Dank der Überlaufrinne wirkt das Becken besonders grosszügig und harmoniert mit der modernen, geradlinigen Architektur des Wohnhauses.

Sichtbeton: Klare Struktur und künstlerische Einfachheit

Eine Sichtbetonfassade ist ein mutiges Statement, und auch im Hausinneren schaffen Sichtbetonwände eine unvergleichliche Ästhetik. Architekt Thomas Suter gibt Auskunft, was es beim Planen und Bauen mit Sichtbeton zu beachten gibt.

Sichtbeton: Klare Struktur und künstlerische Einfachheit
Wohnhaus am Bläsiring, Architekturpreis Beton 13
Interview Anna Ettlin / Fotos Giuseppe Micciché
Eine Sichtbetonfassade ist ein mutiges Statement, und auch im Hausinneren schaffen Sichtbetonwände eine unvergleichliche Ästhetik. Architekt Thomas Suter gibt Auskunft, was es beim Planen und Bauen mit Sichtbeton zu beachten gibt.
Thomas Suter, was sind die Vorteile einer Sichtbetonfassade beim Einfamilienhaus?
Ausführungen in Sichtbeton zeichnen sich durch die besondere Ästhetik und Haptik aus. Der Charakter eines Einfamilienhauses hebt sich durch eine gelungene Sichtbetonfassade ganz klar von den benachbarten Bauten ab. Meist sind es die klare Struktur und die künstlerische Einfachheit, die das Erscheinungsbild prägen.Ist eine Sichtbetonfassade teurer als eine verputzte?
Es ist anspruchsvoller, mit Sichtbeton zu bauen. Wenn der Architektenauftrag ernst genommen wird, werden alle Wand- und Deckenansichten mit Schalungseinteilungen, allen Schalungsstössen, Bindstellen und Einlagen konstruiert und geplant. Die Dimensionen der Schalungen beeinflussen die Grösse des Gebäudes und die Positionen und Grössen von Fenstern und Türen. In der Ausführung muss sehr genau gearbeitet werden. Dementsprechend ist Sichtbeton je nach Ausführungsklasse grundsätzlich teurer als verputztes Mauerwerk.

Gibt es verschiedene Arten von Sichtbeton?
Ja. Einflussfaktoren sind in erster Linie die Zementzusammensetzung und die Art des Zuschlagstoffes. Sie können den Beton von fast weiss bis schwarz haben. Schalungstypen, Witterungsbedingungen, Grösse und Anzahl der Betonier-Etappen, Nachbehandlung und Oberflächenbearbeitung haben ebenfalls einen massgebenden Einfluss auf das Erscheinungsbild.

Was sollte die Bauherrschaft bei der Planung beachten?
Man muss fachkundige Architekten und Bauingenieure wählen, die schon Sichtbetongebäude gebaut haben. Theoretisches Wissen reicht nicht aus. Es empfiehlt sich, eine unwichtige Kellerwand in Sichtbeton als Probelauf zu erstellen. Auch bei der Vergabe der Baumeisterarbeiten muss der Bauherr darauf achten, dass er den Auftrag einem erfahrenen Bauunternehmer für Sichtbeton vergibt. Lassen Sie sich zuvor Betonfassaden oder -innenwände, welche die Unternehmen erstellt haben, zeigen. Eine solche Wand dient nachher verbindlich als Referenzbauteil. Architekt und Bauingenieur müssen in der Ausführung den Bauführer, den Polier und die Baustellenmitarbeiter auf die Arbeit einstellen und motivieren. Alle Beteiligten müssen genau wissen, was zu tun ist.

Wie pflegt man die Sichtbetonfassade?
Eine Sichtbetonfassade ist sehr pflegeleicht. Sie kann mit einem Hochdruckreinigungsgerät gereinigt werden. Zu hoher Druck verletzt allerdings die Oberfläche. In Frage kommt auch das Hydrophobieren («Imprägnierung») des Sichtbetonbauteils. Hier sollte eine Probestelle gemacht werden, bevor alle Bauteile hydrophobiert werden.

Was sollte bei Sichtbeton im Hausinneren beachtet werden? Kommen andere Schalungen zum Einsatz als an der Fassade?
Schalungstypen sind Geschmackssache. Von der Brettschalung (Holzstruktur) über die Glattschalung bis zu Strukturmatrizen (Ornamentschalung) gibt es alles. Innenwände werden meist mit einer Glattschalung ausgeführt. Sie können unbehandelt bleiben, in stark beanspruchten Bereichen wie Bad und Küche aber auch lasiert oder gewachst werden. Ein guter Architekt oder Bauingenieur kennt die möglichen Behandlungen sowie spezielle Oberflächen-Strukturen wie gestockter oder scharierter Beton.

Sichtbeton wird oft vorgeworfen, es sei kalt. Kann man dem entgegenwirken?
Wenn es etwas «kalt» wirkt, ist es erst richtig gut! Jeder muss sich bewusst sein, welche Stimmung Beton erzeugt. Denn gerade hier steckt ja auch die Schönheit des Sichtbetonhauses. Man kann aber durch die Wahl des Bodenbelages – von Parkett über Kork bis zu Terracotta – einen Kontrast erzeugen. Auch die Möblierung ist für die Gestaltung und das Raumklima massgebend.

Wie gefragt ist Sichtbeton in der Schweiz?
Gegenüber dem Ausland ist der Sichtbeton in der Schweiz sicherlich viel stärker verbreitet, gilt aber auch hier immer noch als nonkonformistisch. Ich habe in meinem Architekten-Leben erst wenige Projekte in Sichtbeton realisiert.

Welche Trends gibt es beim Sichtbeton?
Ich denke, man kann im Sichtbetonbau nicht von «Trends» sprechen. Trends und Moden sind immer schlecht. Eine gute, ehrliche Architektur ist nicht modisch. Die Betonverarbeitung hat sich aber technisch weiterentwickelt. Heute kann mit (Sicht-)Beton viel filigraner gestaltet und optische Aspekte können dementsprechend auch noch feiner herausgearbeitet werden.

betonsuisse.ch/Wissen/Ratgeber-Sichtbeton

«Eine gute, ehrliche Architektur ist nicht modisch.»
Thomas Suter, Architekt
Sichtbeton: Klare Struktur und künstlerische Einfachheit
Thomas Suter, Architekt, suter + renner AG, Küssnacht.
Sichtbeton: Klare Struktur und künstlerische Einfachheit
Wohnhaus am Bläsiring, Architekturpreis Beton 13
Sichtbeton: Klare Struktur und künstlerische Einfachheit
Wohnhaus am Bläsiring, Architekturpreis Beton 13
Sichtbeton: Klare Struktur und künstlerische Einfachheit
Wohnhaus am Bläsiring, Architekturpreis Beton 13

Bio-pools und Schwimmteiche: Natürlicher Badespass

Ein Gartenschwimmbad geht auch ohne Chemie: Mit Bio-Pools und Schwimmteichen übernimmt die Natur die Wasserreinigung. Dabei ist von modernstem Schwimmbecken bis hin zum lieblichen Naturteich alles möglich.

Bio-pools und Schwimmteiche: Natürlicher Badespass
Dieser Bio-Pool verfügt über eine kleine Pflanzzone mit eleganten Gräsern, welche seine moderne Wirkung unterstützen.
Text Anna Ettlin | Fotos Lehnert AG
Ein Gartenschwimmbad geht auch ohne Chemie: Mit Bio-Pools und Schwimmteichen übernimmt die Natur die Wasserreinigung. Dabei ist von modernstem Schwimmbecken bis hin zum lieblichen Naturteich alles möglich.

Wasserelemente bringen Dynamik in den Aussenraum und steigern den Erholungsfaktor. Schwimmbäder sind dabei besonders vielseitig: Sie sorgen für Entspannung, dienen auf Wunsch als Fitnessgeräte und können auch zu einem ästhetischen Highlight werden, wenn sie elegant auf die Architektur des Hauses und auf die Gestaltung des Gartens abgestimmt werden. Doch Schwimmbad ist nicht gleich Schwimmbad: Bio-Pools und Schwimmteiche erfreuen sich als Alternative zum klassischen Swimmingpool einer steigenden Nachfrage.

Sauber ohne Chlor

«Der Hauptunterschied zwischen einem Bio-Pool und einem herkömmlichen Schwimmbad ist die Art der Wasseraufbereitung», erklärt Stefan Lehnert, Geschäftsinhaber der Lehnert AG. Während gewöhnliche Pools mit Chlor oder anderen Chemikalien desinfiziert werden, setzen Bio-Pools und Schwimmteiche auf natürliche Wasserreinigung durch Bakterien. «Ein Bio-Pool besteht aus zwei Teilen, dem Schwimmbereich und dem Filterbereich», sagt Renate Schiegg, Leiterin Teichcenter bei Lehnert AG. «Bei Lehnert setzen wir Kiesfilter ein, es gibt aber auch andere Systeme.» Bakterien und andere Mikroorganismen siedeln sich im Kiesfilter an und verarbeiten Nährstoffe, die aus der Umgebung oder durch Badegäste ins Wasser gelangen. «Dieser biologische Kreislauf erreicht bei korrekter Dimensionierung der Filterfläche und der dazugehörigen Technik dieselbe Sauberkeit wie ein Chlor-Pool», erklärt die Expertin. Der grosse Vorteil für den Nutzer ist, dass die durch Chlor häufig entstehenden Haut- und Augenreizungen sowie der penetrante Geruch wegfallen.

Einen Pool mit biologischer Wasseraufbereitung kann man auf verschiedene Arten gestalten. Das Spektrum reicht vom komplett natürlichen Schwimmteich mit Pflanzen und Teichbewohnern bis hin zum schlichten und modernen Biopool. «Es ist eine Frage der Präferenz», sagt Stefan Lehnert.

Natur oder Architektur

Wer einen modernen, minimalistischen Garten möchte, ist mit einem Bio-Pool bestens bedient. «Ein Bio-Pool unterscheidet sich optisch kaum von einem Chlor-Pool», erklärt Stefan Lehnert. «Der einzige Unterschied ist der Kiesfliter, der bepflanzt oder unter einer Holzterrasse verborgen werden kann.» Bei Bio-Pools handelt es sich in der Regel um geradlinige, architektonische Becken, die mit modernen Materialien gestaltet werden, beispielsweise mit Beton oder mit einer grauen Abdichtungsfolie. Auch die Dekorationselemente sind eher modern, sei es ein Edelstahl-Wasserfall oder eine Überlaufkante. Mit einem Bio-Pool kommt die Bauherrschaft in den Genuss der biologischen Wasseraufbereitung, selbst wenn sie keinen Naturgarten mit vielen Pflanzen und Tieren wünscht.

Am anderen Ende des Spektrums befindet sich der naturnahe Schwimmteich. «Der Schwimmteich ist natürlicher und verfügt über Pflanzzonen, beispielsweise mit Seerosen, Gräsern oder Irisblüten», erläutert Renate Schiegg. «Diese Zonen schaffen zugleich auch Lebensraum für Frösche, Molche und Insekten. Die Natur steht im Vordergrund.» Die Pflanzen dienen nicht nur der Dekoration: Sie haben auch einen reinigenden Effekt und unterstützen die Wasserqualität. Das Becken selbst wird beim Schwimmteich in der Regel lieblicher und organischer gestaltet. Granitmauern, Kies und Findlinge, Quellsteine und Bäche können als zusätzliche Dekorationselemente zum Einsatz kommen.

Planen und Bauen

Zwischen den beiden äusseren Ausprägungen – komplett modern oder komplett natürlich – liegen zahlreiche mögliche Lösungen, sodass jede Bauherrschaft den passenden Bio-Pool oder Schwimmteich findet. «Wir klären unsere Kunden über die verschiedenen Möglichkeiten auf und gehen mit ihnen bestehende Anlagen anschauen, damit sie sich zuordnen können», sagt Stefan Lehnert. Der ideale Zeitpunkt, um mit der Planung zu beginnen, ist im Herbst oder im Winter. «Dann können wir im Winter planen, im Frühling bauen, und im Sommer können Sie baden», erklärt der Spezialist.

Der Preisunterschied zwischen einem Bio-Pool und einem klassischen Schwimmbad ist nicht so gross, wie man denken könnte. «Die Baumassnahmen sind für beide Arten grösstenteils gleich», sagt Renate Schiegg. «Der Preis hängt von der Ausführung ab.» Auch ein Bio-Pool kann mit einem günstigeren Fertigbecken gestaltet werden.

Ohne Technik geht es auch beim Bio-Pool nicht. Eine Filterpumpe hält das Wasser in einem ständigen Kreislauf, auch im Winter. «Die Kiesfläche, die Filterpumpe und das Schwimmbecken sollten so aufeinander abgestimmt sein, dass das gesamte Wasser ein- bis zweimal am Tag umgewälzt wird», sagt die Fachfrau. Das Wasser muss nur einmal ins Becken gefüllt werden, wechseln muss man es nicht mehr. Gewisse Filterpumpen verfügen über einen Wintermodus, mit dem sich ausserhalb der Badesaison Strom sparen lässt. Der Filterpumpe ist ein Vorfilter vorangestellt, welcher grobe Verschmutzungen wie Laub abfängt. Oft wird ein Sandfilter für eine zusätzliche Feinfiltration dazugenommen. «Die Filter muss man rückspülen, das erledigen allerdings meist unsere Fachleute bei der regelmässigen technischen Wartung», erklärt Renate Schiegg. Die Bio-Pool-Besitzer sollten die Technik bloss gelegentlich kontrollieren, sowie, wie bei jedem anderen Pool, Laub entfernen. Die tägliche Reinigung der Wände mit einem automatischen Pool-Roboter ist ebenfalls empfehlenswert. Etwas aufwändiger gestaltet sich die Pflege des Schwimmteichs, bei der man sich zusätzlich um die Pflanzen kümmern sollte.

Wie beim herkömmlichen Swimmingpool sind auch bei Bio-Pools und Schwimmteichen optionale technische Details möglich. «Da das Wasser ständig im Kreislauf ist, kann es über Massage- oder Schwalldüsen zurück ins Becken geführt werden», erläutert Renate Schiegg. Auch darf das Pool-Wasser zusätzlich beheizt werden, entweder mittels einer Solar-Rollladenabdeckung, oder, je nach Gemeinde, mit einer Wärmepumpe. Wer sich neben Wellness auch etwas Fitness vom Pool wünscht, kann ihn mit einer Gegenstromanlage ausstatten. Je länger der Pool, desto besser lässt es sich darin schwimmen. «Wir bauen häufig Schwimmbecken mit Abmessungen von zirka acht auf vier Metern», sagt die Fachfrau. Je nach verfügbarem Raum und Budget darf es aber natürlich grösser oder kleiner sein. «Das kleinste Becken, das wir gebaut haben, mass drei auf drei Meter», erinnert sich Renate Schiegg.

Die Beckengrösse wie auch die Gestaltung des Pools richtet sich meist nach dem vorhandenen Platz und der Beschaffenheit des Grundstücks. «Wir gestalten jeden Pool individuell und passen ihn sowohl dem Grundstück als auch der Architektur des Hauses an», sagt Stefan Lehnert. «Dafür besichtigen wir das Grundstück vor Ort, bevor wir einen Gestaltungsvorschlag für Pool und Garten machen.» Ganz egal, ob man den Bio-Pool oder Schwimmteich gleichzeitig mit dem Haus baut oder einige Jahre danach, die Fachfrau rät, die Planungsphase nicht zu unterschätzen. «Es braucht eine fundierte Beratung, Fachplanung und ausreichend Gespräche mit der Bauherrschaft, um einen Pool zu planen, der sowohl zum Haus als auch zu den Bewohnern passt», sagt Stefan Lehnert. «Denken Sie auch daran, dass es für den Bio-Pool oder Schwimmteich genauso wie für ein herkömmliches Schwimmbad eine Baubewilligung von der Gemeinde braucht.»

«Ein Bio-Pool unterscheidet sich optisch kaum von einem Chlor-Pool.»Stefan Lehnert

«Bei einem Schwimmteich steht die Natur im Vordergrund.»Renate Schiegg

Bio-pools und Schwimmteiche: Natürlicher Badespass
Eine Pflanzzone kann unterschiedlich gestaltet werden oder auch ganz wegfallen. Neben Gräsern kommen auch viele weitere Pflanzen, etwa Seerosen oder Irisblüten, in Frage.
Bio-pools und Schwimmteiche: Natürlicher Badespass
Stefan Lehnert, Geschäftsinhaber, Lehnert AG, Rombach. gartenzentrum.ch

Ich gehe mit meiner Laterne …

Die spielerische Leuchte
Die spielerische Leuchte «Cri Cri» von Studio Natural spendet stimmungsvolles Licht zum Beispiel beim gemütlichen Picknick im Freien. Eine intelligente LED-Platine ermöglicht drei verschiedene Lichtintensitäten durch ein einfaches Touch-System. Wird die Laterne nicht mehr gebraucht, lässt sie sich einfach zusammenfalten und somit leicht verstauen.foscarini.com

Vom Einkaufswagen inspiriert

Vom Einkaufswagen inspiriert
In einer Fabrik für Stahlseile suchte Amandine Chhor nach Möglichkeiten, industrielle Produktionsvorgaben bei Einkaufswagen zu optimieren und dabei neue organische Formen zu kreieren. So etwickelte sie das Regal «Loop» für Petite Friture.petitefriture.com

Farbenfroh

Farbenfroh
Mit diesen Accessoires setzen Sie zu Hause gekonnt Akzente. In knalligen Farben kommen die Samthocker «Perino» daher, die ihre Wirkung am besten bunt kombiniert entfalten. Weitere Highlights von Pfister sind das dreiteilige Tablett «Enamel» und der Kerzenständer «Charly».pfister.ch

get_footer();