Mit Weitblick hausen

Bis ins Detail durchdacht und geplant – bei diesem Haus übernahmen die Bauherren die Federführung und schufen gemeinsam mit dem Architekten von Kobelthaus ein zukunftsfähiges Wohnkonzept.

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Schlicht und elegant erstreckt sich das Einfamilienhaus über drei Wohnetagen. Vor der weissen Fassade kommt der ganzjährige Blumen- und Staudengarten prachtvoll zur Geltung.
Text Lina Giusto | Fotos Holger Jacob
Bis ins Detail durchdacht und geplant – bei diesem Haus übernahmen die Bauherren die Federführung und schufen gemeinsam mit dem Architekten von Kobelthaus ein zukunftsfähiges Wohnkonzept.
Vom Scheitel bis zur Sohle oder umgekehrt von der Tiefgarage bis ins dritte Stockwerk unter dem Flachdach – dieses Haus stammt beinahe vollständig aus der Feder seiner Bauherren. Als diese kurz vor ihrer Pensionierung standen, musste sich das Ehepaar aus Würenlos zwischen dem Kauf einer Eigentumswohnung und dem Neubau eines Einfamilienhauses entscheiden. Da die Bauherren genaue Vorstellungen von Raumschnitt und Ausstattung hatten, war schnell klar, dass sie noch ein zweites Mal das Abenteuer Hausbau wählen. Dass die Landparzelle unterhalb ihres bisherigen Domizils im Familienbesitz war, erleichterte die Entscheidung zusätzlich.Über Freunde lernte das Ehepaar schliesslich den Architekten Dietrich Deppeler, den damaligen Leiter des Regionalbüros des Generalunternehmens Kobelthaus AG in Baden-Dättwil, kennen. Trotz des umfassenden Angebots an Systemhäusern entschied sich das Ehepaar für einen Architekturauftrag mit umfassender Mitsprache von der Gestaltung bis zur Vergabe der Arbeiten an lokale Handwerker. «Mir war wichtig, die Kosten selbstständig kontrollieren zu können – auch so kann man das Budget bei einem Hausbau einhalten. Man muss einfach bereit sein, den eigenen, nicht zu unterschätzenden Aufwand dafür in die Hand zu nehmen», sagt der Bauherr. Der Vorteil beim Hausbau mit einem Generalunternehmen seien natürlich die Einheitspreise der von Kobelthaus vorgeschlagenen Handwerker und Zulieferer, von denen die Bauherren auch hätten profitieren können. Die geografische Nähe zur Baustelle habe manche bauliche Umsetzung wie auch Unklarheit zeitlich wie auch inhaltlich erleichtert. Als während des Baus dann noch plötzlich eine Stützwand zur Hangsicherung eingebaut werden musste, führte das zu einer dreiwöchigen Verzögerung. Trotzdem konnte der Bauplan grösstenteils eingehalten werden. Nach rund zwei Jahren Planungs- und Bauzeit konnte das Ehepaar dann sein zweites selbst geplantes Einfamilienhaus endlich beziehen.

«Wir entschieden uns für einen altersgerechten und flexibel umnutzbaren Hausentwurf.» Der Bauherr

Wie deutlich wird, lehrt Erfahrung Weitblick. «Wir entschieden uns für einen Hausentwurf, der unseren Ansprüchen genügt, altersgerecht umfunktioniert werden kann und eine flexible Nutzung zulässt, wenn künftig wieder eine Familie mit Kindern das Haus bewohnen sollte», sagt der Bauherr. Deshalb verfügt das Haus über einen ebenerdigen Zugang im Erdgeschoss neben dem offenen, grosszügigen Ess- und Wohnbereich mit Gartenanschluss, über ein behindertengerechtes Bad und ein Büro, das aufgrund der Fläche und der Stromanschlüsse wie auch der Steckdosen problemlos in ein Schlafzimmer umfunktioniert werden kann. Die offene Küchenzeile bezeichnet das Ehepaar als «Basic». «Wir sind keine virtuosen Köche – deshalb haben wir hier eine Standardküche mit viel Stauraum sowie Schubladen und Oberschränken mit Touch-Point-Funktion gewählt», sagt die Bauherrin. Damit sie zum Material- und Farbkonzept im Haus passt, setzte das Ehepaar auf eine zweifarbige Küche. Im Erdgeschoss gibt es noch ein kleines Reduit, das als Vorrats- und Stauraum genutzt wird. Direkt darüber befindet sich im Obergeschoss dasselbe Reduit. «Möglicher Raum für den Einbau eines Liftes», erklärt der Bauherr die bauliche Überlegung, die dahintersteckt. «Für uns war in erster Linie wichtig, dass wir über ausreichend Stauraum verfügen, da wir zugunsten des Attika im dritten Stock auf einen Estrich verzichtet haben», sagt er weiter.

Sonnengruss mit Blick aufs Limmattal

Die beiden oberen Wohnetagen sind über ein grosszügiges Treppenhaus erschlossen, das altersgerecht individuell gestaltet wurde. Das heisst: Auf expliziten Wunsch des Ehepaars wurde die Höhe der Treppenabsätze verringert und die Auftrittsfläche, sprich die Tiefe der Stufen, vergrössert. «Aufgrund dieses Wunsches musste die Rückwand des Hauses um 40 Zentimeter nach hinten versetzt werden», erklärt der Pensionär die baulichen Konsequenzen. Im ersten Obergeschoss befindet sich derzeit das Masterschlafzimmer mit Ankleide und eigenem Badezimmer. Zudem gibt es noch zwei weitere Zimmer, die über eine Loggia miteinander verbunden sind, ein separates Bad sowie einen grossen Vorraum. Beim Aufstieg in das oberste Stockwerk fällt dem Besucher sofort die himmelblaue Decke auf. Tatsächlich fühlt man sich damit im Attikageschoss mit Terrasse und weitem Blick über das Limmattal und bei schönem Wetter bis zu den Mythen dem Himmel ein Stück näher. Hierher kommt die Bauherrin jeden Morgen für ihre Yogarunde und erklärt, was ihr persönliches Highlight im Attikageschoss ist: «Ich habe diese Deckenfarbe bereits bei einem anderen Objekt gesehen. Begeistert hat mich, wie der Raum dadurch optisch höher und luftiger wird.»

Über alle drei Stockwerke hinweg sind raumhohe Fenster ein-gebaut – die Loggia wie auch die Terrasse verfügen über ein Glasgeländer – und sorgen für lichtdurchflutete Innenräume. Im Untergeschoss mit 2,4 Meter Raumhöhe befindet sich neben dem Technikraum und einem Kellerraum die grosszügige Doppelgarage sowie ein zusätzlicher Raum für einen Arbeitsplatz und genügend Stauraum. In einem komplett ausgebauten, beheizten und unterteilbaren 50 Quadratmeter grossen Mehrzweckraum hat der Bauherr seinen Modelleisenbahntraum verwirklicht. Überraschend an dieser Stelle sind die beiden vorhandenen Fenster. «Der Mehrzweckraum verfügt über alle notwendigen Anschlüsse und könnte in zwei zusätzliche Zimmer oder Büroräume unterteilt werden», sagt der Bauherr.

Auch die Grünfläche mit überdachtem Sitzplatz hat das Ehe-paar selbst geplant und mit dem Gärtner Schoop aus der Region realisiert. Von blau über rosa und weiss bis zu violettrot blühen Blumen und Sträucher, die mit Steinen und steinernen Stützen in unterschiedliche Bereiche eingeteilt sind. «Über das ganze Jahr blüht etwas. So sieht der Garten zwar immer gleich, aber doch anders aus», sagt die Bauherrin. Eine schönere Begrüssung kann man sich beim Nachhausekommen wahrlich nicht wünschen.

TECHNISCHE ANGABEN

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Untergeschoss
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Erdgeschoss
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Obergeschoss
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Attika

[ ARCHITEKTUR ]

Kobelt AG | kobelthaus.ch

[ KONSTRUKTION ]

Massivbauweise in Beton und Mauerwerk | Flachdach | Wände: Aussendämmung | Fassade: Verputz eingefärbt mit Schutzanstrich

[ Raumangebot ]

Nettwohnfläche: 256 m² | Anzahl Zimmer: 6,5

[ Ausbau ]

Boden: Platten | Wände: Backstein und Beton mit Abrieb | Fenster: Kunststoff-Metall-Fenster

[ Technik ]

Luft-Wasser-Wärmepumpe

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Unaufdringlich schmiegt sich die Küche an die Wand und trennt mit der Arbeitsinsel den Ess- und Wohnraum ab.
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Im Attikageschoss geniessen die Bauherren einen weitläufigen Blick aufs Limmattal. Dank der hellblauen Decke fühlen sie sich auch drinnen dem Himmel ein Stück näher.
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Im Erdgeschoss befindet sich ein grosszügiges und rollstuhlgängiges Badezimmer mit bodenebener Dusche. So lässt sich die Etage auch im hohen Alter noch bewohnen,
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Das Treppenhaus wurde von den Bauherren altersgerecht gestaltet. Die Tritthöhe ist reduziert, und die Auftrittsfläche der Stufen ist grösser. Deshalb musste die Hauswand um 40 Zentimeter nach hinten versetzt werden.
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Zur Rückseite des Hauses sind die Fenster kleiner gehalten und geben den Bewohnern so ausreichend Privatsphäre.
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Das Masterschlafzimmer verfügt über eine integrierte Ankleide sowie ein Badezimmer mit Walk-in-Dusche.
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Im Erdgeschoss befindet sich ein grosszügiger, offener Koch-, Ess- und Wohnbereich, der direkt in den Garten führt, wo ein gedeckter Sitzplatz eingerichtet ist.
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Der runde Spiegel im Gästebad verleiht dem sonst sehr schlicht gehaltenen Raum das gewisse Etwas.
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Das Flachdachhaus charakterisiert sich durch bodentiefe Fenster, ein verglastes Balkongeländer und einen überdachten Gartensitzplatz.
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Untergeschoss
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Erdgeschoss
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Obergeschoss
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