Dänisches Design
So modern kann Landleben sein: Diese effektvolle Farm in Dänemark vereint ein elegantes Wohnhaus mit einer Dressurpferdezucht.

Offenheit clever umgesetzt
Das Obergeschoss ist durch den «Knick» im Hausdach in zwei Teile getrennt. Der kleine hintere Teil enthält das Schlafzimmer des Ehepaars, mit der dazugehörigen Ankleide und einem grossen Bad. Dort, wo das Dach sanft ansteigt, liegt der offene Wohn- und Essbereich. Helle Holzdielen verleihen dem von Fensterfronten gesäumten Raum Kohärenz, die einzelnen Zonen sind aber durch Einrichtungselemente voneinander getrennt. So steht die Küche mit ihrer grosszügigen Insel auf grauen Keramikplatten. Schlichte weisse Fronten und ebenfalls weisse Geräte lassen sie trotz ihrer Grösse dezent in den Hintergrund treten. Ein heller Holztisch ergänzt die Küche um einen Essplatz und harmoniert zugleich mit der angebauten Frühstücksbar. Die Grenze zum Wohnzimmer bildet ein grosses Cheminée, dessen Flammen von beiden Seiten sichtbar sind.
Das Wohnzimmer ist das Herzstück des Hauses und wurde von der designaffinen Bauherrschaft mit ausgelesenen skandinavischen Möbelstücken ausgestattet. Das klare Highlight ist das Bücherregal, das die gesamte südliche Wand des Zimmers einnimmt. Michael Ring hat das fünf Meter hohe Regal selbst entworfen. Seine Einteilung erinnert an einen Setzkasten, die schwarze Farbe lässt den Fernseher verschwinden und überlässt die Bühne den Büchern sowie den zahlreichen Designobjekten, die vom Leben und der Karriere des Bauherrn erzählen. So dient das Regal nicht bloss als Stauraum, sondern als effektvolles Statement. Eine Terrasse umfasst das ganze Stockwerk und bildet zwei Sitzplätze, die das Ehepaar im Sommer rege nutzt. Und im Winter sorgen die grossen Fenster dafür, dass Licht in die Wohnräume gelangt – und dass die Aussicht auf die umliegende Natur nicht zu kurz kommt.
Gut für Mensch, Tier und Umwelt
Die Kombination eines Wohnhauses mit einer oder mehreren frei stehenden Scheunen ist typisch für traditionelle dänische Bauernhöfe und wurde auch bei dieser modernen Interpretation aufgegriffen. Die einprägsame Geometrie des Wohnhauses hebt es von den kompakten Stallgebäuden ab, die schwarze Fassade aus Faserzement macht es jedoch deutlich, dass die unterschiedlichen Gebäude zu einem Ganzen gehören. Søren Øllgaard ist vom Ergebnis begeistert. «Man findet selten Kundschaft, die den Mut hat, etwas komplett Einmaliges zu bauen», erklärt er. Gemeinsam ist den auffälligen Bauten nicht nur die Ästhetik: Sowohl das Wohnhaus als auch die Ställe nutzen Geothermie und die Energie der Sonne, sodass sie den Plusenergiestandard erreichen. Möglichst umweltfreundliche Materialien sorgen für noch mehr Nachhaltigkeit.
Neben dem Wohnhaus und den Ställen für die vierbeinigen Bewohner befinden sich auf dem Gelände noch eine Reithalle und ein Reitplatz – die Domäne der Hausherrin, die sich mit dem Bau ihren Traum erfüllen konnte. Das Leben mag zwar auch auf dieser Farm kein Ponyhof sein – die Pferde geben rund um die Uhr zu tun –, aber es kommt diesem doch ziemlich nahe.
Technische Angaben
[ Architektur ]
Hennig Larsen Architectswww.henninglarsen.com
[ Konstruktion ]
Massivbau | Pult- /Flachdach | Fassade: Faserzementplatten
[ Raumangebot ]
Gesamtfläche: 409 m² | Anzahl Zimmer: 5,5
[ Ausbau ]
Boden: Platten im Untergeschoss sowie in Küche und Nassräumen, übrige Räume Parkett | Wände: Verputz, Platten in Nassräumen | Decken: Verputz, Akustikdecken
[ Technik ]
Fussbodenheizung | Erdsonde | Cheminée | Photovoltaik











