Digitales Küchendesign
Touch Reality ist ein interaktives digitales Tool für die Küchenplanung. Die Elemente der Wunschküche werden von einem QR-Code gelesen und direkt in ein 3-D-Rendering übersetzt.
Der Planungsprozess der Küche kann sehr zeitintensiv sein. Sanitas Troesch hat dieses Problem erkannt und eine innovative Lösung mitentwickelt, die das physische Modell mit der digitalen Visualisierung verknüpft. Für David Bertacchi, Leiter Verkaufsinnendienst Küche bei Sanitas Troesch in Biel, erleichert das Tool die Entscheidungsfindung.
David Bertacchi, was ist die Idee von Touch Reality?
Das 3-D-Tool ist etwas Neues, das es in dieser Form noch nicht gab und exklusiv von Sanitas Troesch mitentwickelt wurde. Auf einem «TouchTisch» kann mit Bauklötzen die gewünschte Küche gemeinsam mit der Bauherrschaft aufgebaut und somit ein physisches Modell erstellt werden. Das konfigurierte Modell wird dann digital visualisiert, sodass am Bildschirm ein realitätsnahes Bild der zukünftigen Küche erscheint.
Wie wenden Sie in der Küchenberatung vor Ort Touch Reality an?
Grundsätzlich gibt es bei uns zwei Szenarien. Im ersten Fall haben wir bereits die Pläne und bereiten dann die Daten und die 3-D-Visualisierung vor, sodass wir mit der Bauherrschaft Varianten sowie Oberflächen und Materialien diskutieren können. Hierbei steht vor allem der Wow-Effekt im Vordergrund: Plötzlich sehe ich als Kunde, wie meine Küche aussehen wird. Für viele ist es nicht einfach, sich eine Küche räumlich vorzustellen. Mit Touch Reality lassen sich, basierend auf dem Entwurf, ausserdem rasch verschiedene Varianten durchspielen: mit oder ohne Kücheninsel, L-Küche, Positionierung der Geräte und vieles mehr. Mit anderen Kunden wiederum, das ist der zweite Fall, entwickeln wir am Tisch direkt mit den einzelnen Elementen die Küche im Gespräch. Für uns als Küchenplanende ist Touch Reality ein grosser Gewinn, denn wir müssen dadurch nicht unendlich viele Varianten zeichnen. Für Bauherrschaften spart das Tool viel Zeit.
Wie funktioniert die Übersetzung des physischen Modells in die digitale Ansicht?
Unter der Tischplatte befindet sich eine Kamera, die den QR-Code des Küchenelements, das man auf dem Tisch platziert, erkennt. Das Element wird dann vom Computer sofort gezeichnet. Wenn ich ein Element ergänze oder eines wegnehme, wird das im Plan und im 3-D-Modell sofort angepasst.
Lassen sich mit Touch Reality auch gleich Offerten erstellen?
Dazu muss gesagt werden, dass die Planung einer Küche eine komplexe Aufgabe ist, bei der es bauseitig bezüglich Haustechnik, Montage und so weiter sehr viel zu beachten und zu kalkulieren gibt. Das Ziel wäre es natürlich. Wir können anbieten, dass die Bauherrschaft nach dem Gespräch mit einem 3-D-Modell, einem Grundriss und einer Ansicht unser Haus verlässt und dass wir, indem wir die Daten in unser Zeichnungsprogramm implementieren, die entsprechende Offerte erstellen.
Sie haben es schon gesagt: Ebenso können Oberflächen, Materialien und Farben ausgewählt und visualisiert werden.
Nicht nur das, auch die Beleuchtung, die Boden-und Wandbeläge, die Möblierung, die Accessoires und die Pflanzen können wir ganz nach Wunsch hinzufügen. Wir haben dazu ein entsprechendes Video für unsere Website realisiert, wo sichtbar und verständlich wird, wie das genau funktioniert.
Wo sehen Sie weiter Potenzial für die Anwendung des Tools?
Wir sind gerade an einem Pilotprojekt mit Wohnungseigentümerinnen und Wohnhauseigentümern. Hierbei liefert uns das Generalunternehmen die Basisküche. Mit den Eigentümerinnen und Eigentümern passen wir diese ihren Wünschen an, und sie bekommen damit ein relativ rasches Bild bezüglich der Preisdifferenz zur Grundausstattung. Das vereinfacht und verkürzt für alle den Planungsprozess.
Reden wir kurz über Trends. Was sind bezüglich Küche die aktuellen Endverbraucher Wünsche?
Natürlich ist die offene Küche immer noch ein grosses Thema, zusammen mit einer Kochinsel und Sitzmöglichkeiten für den gemeinsamen Apéro oder wo die Kinder die Hausaufgaben machen können, während jemand parallel dazu kocht. Ein Favorit sind die im Tisch integrierten Abzugshauben. Bezüglich Farben sind dunkle Küchen sehr gefragt, ebenso die Fronten mit integrierten Griffleisten oder -mulden. Die Vakuumschublade ist vor allem in der Deutschschweiz beliebt. Auch Produkte wie Quooker, mit denen das Sprudelwasser oder das Heisswasser für Tee direkt aus der Armatur kommt, werden viel nachgefragt.
Was ist für Sie persönlich der Vorteil des Tools im Beratungsgespräch mit Bauherrschaften?
Dass Unsicherheiten in Bezug auf die Küche thematisiert, angeschaut und besprochen werden können. Die Kundinnen und Kunden verlassen mit einem viel klareren und sicheren Gefühl unser Haus.