Ein Unikat

Der aussergewöhnliche Grundriss war die grosse Herausforderung bei der Planung des Umbaus dieser Küche.

Ein Unikat
Der spezielle Grundriss spornte an, die Küchenkomposition kreativer zu denken. Jeder Winkel ist optimal ausgenutzt, so ist beispielsweise in dieser Ecke des Bildes ein tiefes Fach, wo die Polster für die Gartenliegestühle verwahrt sind.
Text Donika Gjeloshi | Fotos Holger Jacob
Der aussergewöhnliche Grundriss war die grosse Herausforderung bei der Planung des Umbaus dieser Küche.
Grosszügig, elegant, modern und aussergewöhnlich, das ist der erste Eindruck, den diese Küche erweckt. Im ersten Moment fällt auch der besondere Grundriss auf: Er ist polygonal. Das sieht man nicht alle Tage. Die Küche, eingebettet in diesem Grundriss, ist schlicht ein Unikat. «Unikat. Das Wort ist treffend für diese Küche», sagt Albert Herzog, Verwaltungsratspräsident des traditionsreichen Familienunternehmens Herzog Küchen AG. Seit er die Geschäftsleitung 2019 seinem Sohn Marc Herzog und damit der vierten Generation übergeben habe, habe er wieder etwas mehr Zeit für die Planung von neuen Küchen. «Projekte wie dieses bereiten mir viel Freude», sagt er. Es sei anspruchsvoll in der Planung gewesen, da man die Ecken optimal habe ausnützen müssen. Diese Herausforderung liess aber auch Platz für Kreativität.

«Diese Küche ist eines der interessantesten Projekte, die ich planen durfte.»
Albert Herzog, Verwaltungsratspräsident Herzog Küchen AG

Die Bauherrin, selbst in der Baubranche tätig, hat schon viele Küchen mit Albert Herzog realisiert. Für ihre private Küche wünschte sie sich eine Veränderung und vertraute auch da der Expertise des Familienunternehmens aus Unterhörstetten. «Mit der Farbe war ich nicht mehr so glücklich», sagt sie. Die bestehende Küche hatte türkise Fronten. Also machte man sich daran, eine neue Lösung zu finden, die optisch gefällt, aber auch den Bedürfnissen und Ansprüchen der Bauherrin entspricht. In enger Zusammenarbeit wurden Entwürfe erstellt. Davon wurden zwei Versionen lange diskutiert. Die Lösung mit zentral gelegener Kochinsel musste der Lösung mit unvergleichbarer Komposition weichen. «Mir persönlich hat die nun umgesetzte Variante von Anfang an sehr gefallen, da die Küche so an Grosszügigkeit gewinnen konnte und vom Schnitt her mal etwas anderes ist. Zudem sind die Arbeitsabläufe praktisch organisiert», sagt Albert Herzog. Davon liess sich die Bauherrin überzeugen.

Nach Mass und mit cleveren Details

Die neue Küche besticht mit anthrazitfarbener Oberfläche mit Steineffekt: In aufwendiger Handarbeit und abhängig vom Mineralanteil in der Beschichtung, wurde die Lackoberfläche mit ihrer einzigartigen Haptik, Farbe und Struktur kreiert. Das Material erweist sich im Alltag als praktisch, ist es doch pflegeleicht und schmutzabweisend. Ein Vorteil, der sich beim Antippen der Fronten für die automatische Öffnung der grifflosen Türen und Schubladen beweisen lässt. Das Innenleben in der Farbe Basaltgrau verstärkt den eleganten Gesamteindruck. Ausziehbare Innenschubladen bieten Ordnung und sind ergonomisch im täglichen Gebrauch. Passend zum Farbkonzept wurde eine Edelstahlabdeckung von Suter Inox gewählt, die ebenso funktional wie individuell ist. Die hart verchromte Abdeckung «IceDesign» ist kratzunempfindlich und hat aufgrund der Verarbeitung eine einzigartige Ästhetik. «Für die Fertigung der Abdeckung musste die Küche bereits montiert sein. So konnte der hochkomplexe Grundriss vor Ort exakt per Laser ausgemessen werden», erklärt Albert Herzog.

Die Geräte hat die Bauherrin früh ausgesucht. Sie hat sich eingehend informiert und Ausstellungen der Hersteller besucht. «Weil sie genau wusste, was sie wollte, wurde die Planung in diesem Punkt erleichtert», sagt Albert Herzog. Grundsätzlich empfiehlt er Bauherrschaften, sich vor dem Gespräch mit dem Küchenplaner Gedanken über die gewünschten Geräte und allenfalls das Design zu machen, denn die grosse Vielfalt, die es heutzutage gibt, bietet unendliche Lösungen. «Ich erinnere mich, wie V-Zug vor dreissig Jahren die Küchengeräte in dünnen Büchlein präsentierte. Heute füllen die vielen Produkte der Hersteller umfangreiche Kataloge», sagt Albert Herzog.

Dass diese Küche alles ausser gewöhnlich ist, belegen überraschende Details. So gibt es eine Nische, in der die Gartenpolster verstaut werden, und einen Ganzkörperspiegel. «Als in meiner alten Küche der Kühlschrank kaputtging, liess ich den neuen mit einem Spiegel bestücken, denn einen Kühlschrank zu finden, der sich in die türkisen Fronten integriert, war schwierig. Mir gefiel der Spiegel, deshalb wollte ich in der neuen Küche auch einen», erzählt die Bauherrin.

Den Gegebenheiten angepasst, fügt sich die neue Kochlandschaft in den untypischen Grundriss ein. Ästhetisch, aber auch hinsichtlich der Funktionalität erfüllt sie die Ansprüche der Bauherrin vollumfänglich. Schliesslich gelte es, sagt Albert Herzog, Vertrauen in die gemeinsame Zusammenarbeit zu setzen und aus den Wünschen der Bauherrschaft und mithilfe der Erfahrung des Planers die optimale Lösung zu erarbeiten. Das ist in diesem Fall durchaus gelungen. Das bestätigt auch die Bauherrin: «Die Küche ist fantastisch!»

Ein Unikat
Die verspiegelte Rückwand ist ein Element, das aus der vorherigen Küche neu interpretiert wurde. Das Spülbecken und die Abdeckung sind von Suter Inox. Die KWC-Armatur verfügt über eine LED-Beleuchtung.
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Der Geschirrspüler von Gaggenau ist auf ergonomischer Höhe platziert. Im Bild sieht man einen Ausschnitt des Ganzkörperspiegels, ebenso ein neu interpretiertes Element aus der alten Küche.
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Spots und diese Pendelleuchte von Occhio setzen die exklusive Kochlandschaft in Szene. Das flächenbündige Induktionskochfeld und der Tischlüfter sind von Gaggenau.
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Elegant und grosszügig mutet die grifflose Küche an. Aufgrund der Fenster war wenig Platz für Oberbauten, weshalb die Unterbauten rundum mit vielen Schubladen bestückt sind.
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Backofen und Dampfgarer von Miele sind auf bequemer Höhe angesetzt. Ebenso ergonomisch ist das Innenleben der Schränke dank ausziehbaren Innenschubladen.
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Der Sockel ist beleuchtet und spiegelt den Boden. Das Parkett war bestehend und musste beim Materialkonzept miteinbezogen werden.
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Auch hier wurden die Ecken gut ausgenutzt. Dabei kommen Drehtablare zum Einsatz. Die Front dieser offenen Tür ist ein Ganzkörperspiegel.
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Durch leichtes Antippen lassen sich die Schubladen mithilfe elektrischer Unterstützung automatisch öffnen. Für Ordnung und mehr Stauraum sorgen zusätzliche Innenschubladen.
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Die Bauherrin wünschte sich einen Platz für die Polster der Liegestühle. Hier war der perfekte Platz, da die Tiefe ausgenutzt werden konnte und das Fach auch direkt neben der Terrassentür liegt.
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