Eine Ode an die Natur

Gedeckte Farben, natürliche Werkstoffe und Kunstwerke nehmen Bezug auf die Kolorierung der Rebberge des Kap-Weinlands. Wie die Natur die Badgestaltung nähren kann, zeigt dieses Projekt in Südafrika.

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Vom Schlafzimmer aus erhascht man einen ersten Blick vom einladenden Bad en Suite. Dunkelgrünes Täfer setzt die frei stehende Wanne in Szene.
Text Donika Gjeloshi | Fotos Elsa Young/Bureaux
Gedeckte Farben, natürliche Werkstoffe und Kunstwerke nehmen Bezug auf die Kolorierung der Rebberge des Kap-Weinlands. Wie die Natur die Badgestaltung nähren kann, zeigt dieses Projekt in Südafrika.
Diese Bauherrschaft hat sich ein Feriendomizil und Wochenendhaus errichten lassen, das später fester Wohnsitz im Ruhestand sein soll. Das Paar suchte dazu eine schöne Umgebung und wurde in Franshoek, der «Franzosenecke», fündig. Das historische Dorf in Südafrika wurde um 1700 von französischstämmigen Hugenotten gegründet. Der französische Einfluss macht sich auch heute noch durch die Spitzengastronomie und den Weinbau bemerkbar.Die Bauherrschaft wünschte sich eine zeitlose Architektur. Das Interieur sollte im Alltag robust und auch für die Enkelkinder praktisch sein. So legte man neben der Ästhetik ein Augenmerk auf die Funktionalität. Entstanden ist ein heimeliges Bijou mit Charme, aber ohne Schnörkel, mit Aussicht auf die Berglandschaft und den Garten.

Wertschätzung der Umwelt

Die verantwortlichen Innenarchitektinnen von Studio 19, Debbie Votin und Mia Widlake, griffen bei der Ausgestaltung des Hauses auf eine breite Farbpalette zurück, die von trüberen Grün- und Brauntönen bis zu verschiedenen Weissnuancen reicht, was insbesondere auch die Atmosphäre in den vier Badezimmern prägt. Die Farbauswahl ist eine Referenz auf das Kolorit der umliegenden Rebberge und Berglandschaften. Das Hauptbadezimmer stellt aufgrund seiner Ausgestaltung und Farbwahl einen angenehmen Rückzugsort dar. Vor der mit Holztäfer verkleideten Wand in Olivgrün kommt die frei stehende Wanne als Hauptdarsteller besonders zur Geltung. Die Komposition strahlt Ruhe und Geborgenheit aus. Das besondere Highlight dieses Badezimmers ist jedoch sein Wintergartencharakter, der sich beim Betreten des Raums offenbart: Eine hohe verglaste Wand und eine ebenso verglaste Decke lassen in den Garten blicken und das Tageslicht hineinströmen. Der Boden besteht aus grossen Granitfliesen, die dem Raum ein solides Fundament und eine beruhigende Ausstrahlung geben. Die weissen Wandkacheln harmonieren mit dem Bodenbelag und geben dem Raum eine zusätzliche Leichtigkeit. Sie stehen im Kontrast zum Holztäfer, wobei das sanfte Wesen des Badmöbels aus Eichenholz die Brücke zur Wohnlichkeit schlägt.

Um die Kostbarkeit des Wassers hervorzuheben, machten die Innenarchitektinnen die Duschen zum luxuriösen Erlebnis. «Alle Duschen haben eine wunderschöne Aussicht auf die umliegenden Berge», führt die Innenarchitektin Mia Widlake aus.

Wertschätzung der Kultur

Die meisten Einbaumöbel hat das Studio 19 für die Eigentümer nach Mass fertigen lassen. Auch sonst legten die Bauherren grossen Wert auf lokale Produkte, weshalb nicht nur die Badezimmer, sondern das ganze Haus mit Möbeln, Accessoires, Textilien und Kunstgegenständen von einheimischen Herstellern und Künstlern ausgestattet ist. Auf diese Weise ist ein Masterbad entstanden, das die Vorstellungen der Eigentümer erfüllte: ein heller, luftiger, leichter Raum.

Auch in den drei Badezimmern der Gästeräume setzt sich das Gestaltungskonzept des Hauptbads fort, wobei den Bädern durch eine Nuancierung im Farbton eine Eigenständigkeit zugestanden wird. Obwohl die Gästebadezimmer kompakte Grundrisse haben, konnte mit einer geschickten Auswahl der Einrichtungsgegenstände und deren Positionierung eine hohe Funktionalität des Raums erreicht werden. Trotz den beschränkten Platzverhältnissen bewahren die kleinen Badezimmer ihre Leichtigkeit.

Das Endergebnis ist geglückt. Sowohl die Bauherrschaft als auch die Innenarchitektinnen sind zufrieden. «Wir lieben die Zusammenarbeit zwischen Eigentümer, Architekt, Designer und Handwerker, da jeder von ihnen Ideen hat, die das Endergebnis verbessern», enthüllt die Innenarchitektin das Geheimnis des Erfolgs.

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Im Kontrast zur dunklen Kulisse der Badewanne steht der helle Duschbereich mit Wintergartencharakter. Das 15 Quadratmeter grosse Masterbad wirkt durch die Verglasung noch grosszügiger und luftiger. Man fühlt sich hier schon beinahe draussen in der Natur. Die Waschbecken und Möbel sind Eigenanfertigungen von Studio 19. Dazu kombiniert haben die Innenarchitektinnen Armaturen von Meir Australia.
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Gedeckte Naturfarben schaffen Gemütlichkeit. Das Schlafzimmer ist mit Glasfasertapete ausgekleidet. Sie bildet einen weichen Hintergrund für die Kunstwerke, die versteckte Strände von Kapstadt zeigen. Die Leuchte ist ein Entwurf von Studio 19. Bei den Matratzen setzte man auf Schweizer Qualität, diese sind von Sleepwell.
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Naturmaterialien und Naturtöne gestalten die Gästezimmer. Die Zierkissen sind von einer lokalen Textildesignerin.
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Die Badezimmer der Gäste sind kompakt und funktional. Sie folgen dem Konzept des Masterbads und haben dennoch eine autonome Ausstrahlung.
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Die Innenarchitektinnen Debbie Votin (links) und Mia Widlake leiten das Studio 19 in Johannesburg.
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