Ein Boden zum Verlieben

Nasse Füsse, fallengelassene Parfümfläschchen, versehentliche verschüttete Pflegeprodukte: Der Fussboden im Bad muss nicht nur stilvoll aussehen, sondern auch äusserst beständig sein. Mehrere Beläge erfüllen diesen Anspruch.

Ein Boden zum Verlieben
Keramik: «Sublime» von Porcelaingres, erhältlich bei Plättlimaxx | Naturstein: Badezimmer aus Naturstein von Pro Naturstein | Fugenloser Belag: mineralischer Spachtelbelag «Rustico» von Texolit AG | Laminat: «Melango LD 300» von Meister, erhältlich bei Tomwood | Parkett: «Faro Parquet 02, Basic L» von Kuratle Jaecker AG
Text Anna Ettlin
Nasse Füsse, fallengelassene Parfümfläschchen, versehentliche verschüttete Pflegeprodukte: Der Fussboden im Bad muss nicht nur stilvoll aussehen, sondern auch äusserst beständig sein. Mehrere Beläge erfüllen diesen Anspruch.

Keramik

Badezimmer und Keramikplatten gehören seit eh und je zusammen. «Plättli» sind heute zwar kein Muss mehr, aber nach wie vor eine pflegeleichte und langlebige Option. Keramische Platten bestehen in der Regel aus Feinsteinzeug: Die Ausgangsstoffe der Keramik (Ton und mineralische Zusatzstoffe) werden bei bis zu 1300°C gebrannt. Das entstehende Produkt nimmt fast kein Wasser auf und ist äusserst widerstandsfähig: Feinsteinzeugplatten sind abriebfest, bruchfest, lichtecht und dürfen mit scharfen Reinigungsmitteln geputzt werden. Somit können sie bedenkenlos auch in der Dusche verlegt werden – vorausgesetzt, sie weisen die notwendige Rutschfestigkeit auf. Bei der Gestaltung von Böden und Wänden mit Keramikplatten gibt es kaum Einschränkungen: Die Platten sind in zahllosen Farben und Oberflächen erhältlich, ihre Formate reichen von Mosaik mit wenigen Zentimetern pro Seite bis hin zu Giganten von ein mal drei Metern Grösse. Die grossen Formate erfreuen sich aufgrund ihrer harmonischen, durchgehenden Optik mit wenigen Fugen einer grossen Nachfrage. Farblich ist bei Keramik alles möglich, im Trend liegen jedoch Grau- und Beigetöne. Auch täuschend echte Stein- oder Holzoptiken sind gefragt. Die Vielfalt von Produkten deckt auch Sonderwünsche wie Betonoptik, Retroplatten, Knopfmosaiken oder Imitationen von verzierten Zementplatten ab. Wenn Sie trotzdem nicht fündig werden, können Sie gegen einen entsprechenden Aufpreis Ihre ganz individuellen Platten herstellen lassen – sogar Fotodrucke sind möglich.

Naturstein

Zeitlos und vielseitig: Ein mit Naturstein gestaltetes Bad hat immer einen Hauch von Luxus. Es muss aber nicht protzig sein. Bei der grossen Auswahl findet sich für jeden Stil der passende Stein. Man unterscheidet Hart- und Weichgesteine. Weichgesteine wie Marmor oder Kalkstein sind empfindlicher gegenüber Wasser und Säure als Hartgesteine wie Granit oder Gneis. Mit einer Imprägnierung und dem Verzicht auf scharfe Reinigungsmittel sind Natursteinbeläge im Privatbad aber unproblematisch. Es sollte Ihnen jedoch bewusst sein, dass gewisse Steine mit der Zeit eine Patina entwickeln. Für absolute Perfektionisten ist das Naturmaterial nicht ideal, auch weil jede Steinplatte einzigartig ist: Muster und Äderungen können zum Teil etwas unvorhersehbar ausfallen. Naturstein macht sich auch an der Wand oder als Waschtischplatte gut.

Fugenlose Beläge

Fugenlose Boden- und Wandbeläge haben viele Namen. Sie werden als Industrieboden, Spachtelbelag, Gussboden, mineralischer Belag und manchmal auch als Sichtestrich bezeichnet. Es handelt sich dabei um mineralische Komponenten (z. B. Gesteinsstaub) in einem Bindemittel wie Zement. Appliziert werden diese Beläge mittels Giessen oder Spachteln. Je nach Produkt eignen sie sich auch für Nassräume oder können sogar in der Dusche verlegt werden – achten Sie auf die entsprechenden Angaben des Herstellers. Die Farbe Ihres fugenlosen Belags können Sie meist frei wählen. Je nach Verarbeitung kann die Oberfläche mehr oder weniger wolkig wirken. Die Reinigung ist unproblematisch, jedoch sollten Sie auch da die Herstellerangaben beachten.

Parkett

Häufig wird in modernen Häusern und Wohnungen das Parkett in allen Räumen samt Badezimmer verlegt. Die fusswarme Holzoberfläche schafft eine wohnliche, behagliche Atmosphäre. So heikel, wie man befürchtet, ist das Parkett im Bad nicht. Ähnlich wie Naturstein erfordert Holz eine gewisse Pflege und entwickelt mit der Zeit eine Patina, die einen Teil seines Charmes ausmacht. Harte, feuchtigkeitsunempfindliche Hölzer wie Eiche, Nussbaum oder Tropenhölzer widerstehen dem Einsatz im Badezimmer problemlos, sofern sie richtig behandelt und gepflegt werden. In der Regel ist geöltes Parkett etwas besser geeignet als versiegeltes: Ist die Versiegelung einmal beschädigt, kann Wasser ins Innere der Diele gelangen. Geölte Böden müssen regelmässig nachgeölt werden, um ihre Wasserbeständigkeit zu erhalten. Wischen Sie grössere Wasserspritzer möglichst gleich weg und benutzen Sie keine scharfen Reinigungsmittel – Ihr Parkett wird es Ihnen über die Jahre danken.

Laminat

Der «kleine Bruder» von Parkett hat zu Unrecht einen schlechten Ruf. Laminat besteht aus einem Dekorpapier, das auf eine Trägerplatte aus Holzwerkstoff geklebt wird. Moderne Laminate überzeugen optisch und haptisch – und können teilweise auch im Bad verlegt werden. Achten Sie darauf, dass das gewählte Produkt als nassraumtauglich gekennzeichnet ist, und überlassen Sie die Verlegung den Profis. Nur so stellen Sie sicher, dass kein Wasser zwischen die Dielen gelangen kann. Wie bei Parkett sind stehendes Wasser und scharfe Putzmittel tabu.

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