Harmonie mit Konzept
Drei Badezimmer, eine Atmosphäre: Bagno Sasso, Architekt Sven Märk und zahlreiche Handwerker schlossen sich mit der Bauherrschaft zusammen, um die grosszügigen Badezimmer einzurichten. Frühe Planung und gute Kommunikation machten eine besonders stimmige Gestaltung möglich.

Gross und klar gegliedert
Der Grundriss stand bereits fest: ein Gäste-WC beim Eingang, ein gemeinsames Badezimmer für die Söhne des Ehepaars, 19 und 22 Jahre alt, und ein separater Elternbereich mit Schlafzimmer, Ankleide und Badezimmer. Der längliche Grundriss des grossen Elternbads wurde geschickt gegliedert. «Wir haben das Bad in zwei Bereiche aufgeteilt: einen, in dem man ‹arbeitet›, und einen, in dem man sich erholt», erklärt Guido Gravioli, Projektleiter von Bagno Sasso. Zuerst gelangt man in den Arbeitsbereich mit Doppelwaschtisch, eingebautem Spiegelschrank und einem praktischen Sideboard. Die Möbel, in einem zurückhaltenden Taupe gehalten, verfügen über Abdeckungen aus Granit mit matter, «gelederter» Oberfläche. Die Trennwand, an der der Waschtisch befestigt wird, grenzt diesen Bereich vom Erholungsbereich ab. Die freistehende Badewanne «Normal» von Agape war ein Wunsch der Bauherrin. Die grosszügige Walk-in-Dusche, die sich der Bauherr wünschte, befindet sich gegenüber. Daneben liegt das WC, das ebenso wie die Dusche durch eine Glastür vom restlichen Bad abgetrennt ist. Derselbe Stein, aus dem auch die Möbelabdeckungen bestehen, kleidet die Dusche aus. Der Boden des Badezimmers wurde mit einem hellen Eichenparkett gestaltet, welches auch in den Wohnräumen zum Einsatz kommt. Spots, dekorative Leuchten und gezielt eingesetzte indirekte Beleuchtung tragen zu einer wohnlichen Atmosphäre bei. Nachts braucht die Bauherrschaft jedoch nicht den Lichtschalter zu suchen: Ein Bewegungsmelder aktiviert bei Dunkelheit automatisch die Orientierungsbeleuchtung an der Unterseite der Möbel, sodass man den Weg klar sieht, ohne geblendet zu werden.
Insbesondere beim Elternbad hatte sich die frühe Planung gelohnt: Alle Strom- und Wasseranschlüsse konnten exakt angepasst werden. Die Trennwand zwischen Waschtisch und Badewanne stellte Sven Märk und die ausführenden Handwerker vor einige Herausforderungen. «Es musste alles bündig sein, ohne sichtbare Installationen», erinnert sich der Architekt. «Der eingebaute Spiegelschrank, die Nische für die Badewanne, sämtliche Armaturen und das integrierte Licht sind in dieser Wand untergebracht. Dabei sollte sie auch noch das Gewicht des Lavabos tragen.» Die benötigten Aussparungen waren so komplex, dass das Architekturbüro dem ausführenden Unternehmen neben den üblichen Plänen sogar ein 3D-Modell erstellte. «Schliesslich hatten wir eine Betonwand von zwei auf zweieinhalb Metern, die wie ein Käse durchlöchert war», beschreibt Sven Märk.
Ein stimmiges Konzept
Das Kinderbad wurde zwar etwas schlichter, aber ebenso hochwertig gestaltet. Geschickt zwischen den Zimmern der Jugendlichen positioniert, lässt es sich aus beiden Räumen durch eine eigene Tür erreichen. Dunkle Schieferplatten ziehen sich über den Boden sowie die Wände der Walk-in-Dusche. Ein grosser, in die Wand eingelassener Spiegelschrank bietet Stauraum. Der Waschtisch wurde von Bagno Sasso aus Eiche angefertigt. Auch im Gäste-WC kommt das Holz zum Einsatz: Zwei Eichentablare in Raumbreite bieten Ablagefläche. Ein ebenso breiter Spiegel vergrössert den Raum optisch. Das Aufsatzwaschbecken «Handmade» von Falper und die Armatur «Ovale» von Gessi bringen weiche organische Formen in den schlicht gestalteten Raum. Auch hier sorgt ein Bewegungsmelder am Abend für die richtige Beleuchtung. «Gäste fragen uns oft, wie man denn das Licht im WC wieder ausschaltet», schmunzelt die Bauherrin. «Dabei geht es abends von alleine an und aus.»
Die frühzeitige Planung und die sorgfältige Arbeit aller Handwerker haben es möglich gemacht, dass die Bauherrschaft ihre Traumbäder erhalten hat. «Wir haben das Team gefordert, aber wir waren auch selbst gefordert», sagt die Bauherrin. «Das Zusammenspiel aller Beteiligten war sehr harmonisch.» Harmonisch ist auch der Gesamteindruck, den die Wohnung und ihre drei Badezimmer vermitteln. Sven Märk und Guido Gravioli verraten das Geheimnis: «Ein durchgezogenes Gestaltungskonzept macht das Objekt stimmig. Dazu gehört auch der konsequente Einsatz einiger weniger Materialien.»
Guido Gravioli, Bagno Sasso








