Monochromer Mustermix
Als Designerin traute sich die Bauherrin, die Materialien in diesem Bad zu mischen. Aus dem dynamischen Zusammenspiel unterschiedlicher Muster mit Schwarz-, Weiss- und Grautönen entstand ein stilvolles und harmonisches Bad.

Schwarz, Weiss und Grau
«Das getrennte Badezimmer gefiel mir nicht», sagt die Bauherrin. «Ausserdem wollte ich im ganzen Bad Tageslicht haben.» Gesagt, getan: Sie liess die zwei Wandwinkel zwischen Bad und WC herausreissen, wodurch die 70er-Jahre-Nasszelle die Dimensionen eines modernen Badezimmers annahm. Der rechteckige Raum bietet bequem Platz für Waschtisch, WC und eine Walk-in-Dusche. Nun ging es an die Ausstattung. «Ich mag ausgefallene Einrichtungen, die an die Grenze dessen gehen, was funktioniert», sagt die Bauherrin. So entschied sie sich für einen Mix aus Materialien und Mustern, in Schwarz, Weiss und Grau gehalten. Das durch die ganze Wohnung verlegte helle Eichenparkett wird im Bereich der Dusche von einem weissen Knopfmosaik abgelöst, das ein richtiges Wellness-Feeling vermittelt. Kleinformatige glasierte Keramikplatten bedecken die Wand gegenüber der Tür. Die Wand zur Rechten trägt schlichten weissen Putz, während die Wand zur Linken mit schwarz-weiss gemusterten marokkanischen Zementplatten belegt wurde. Ein praktischer Vorsprung verbirgt die Sanitärinstallationen und bietet zugleich Platz für Utensilien und Deko. Oberhalb des Vorsprungs wählte Olivia Staeheli den dunklen Farbton «Off-Black» von Farrow & Ball. In einer Nische in der Ecke, wo früher das Lavabo befestigt war, befindet sich nun ein Grauspiegel, der vom Boden bis zur Decke reicht.
Alles, was man braucht
Der Mustermix, der zugleich harmoniert und auffällt, entstand eigentlich durch Zufall. «Ich wollte ursprünglich eine schwarz-weiss geaderte Natursteinwand hinter dem Lavabo», erinnert sich Olivia Staeheli. Als sich die ausgesuchten Platten als zu teuer erwiesen, musste sie innerhalb kürzester Zeit einen Ersatz auftreiben – und stiess auf einen Restposten. Die Patina, die sich mit der Zeit auf den empfindlichen Zementplatten bildet, ist ihr eigentlicher Reiz. «Es gibt Materialien, die von der Abnutzung leben», weiss die Designerin. Bei den Installationen setzte sie auf schlichte, hochwertige Lösungen, etwa auf die eleganten schwarzen Armaturen von Dornbracht. Der dünnwandige Waschtisch von Keramik Laufen kommt ohne Unterbau aus. Auch auf einen Spiegelschrank verzichtete Olivia Staeheli. «Ich mag eingebaute Möbel nicht wirklich», erklärt sie. «Ausserdem glaube ich, dass sich in so einem Schrank schnell unnötige Kleinigkeiten anhäufen. Das wollte ich vermeiden.» Zwei frei stehende Möbel und ein paar Körbe bieten stattdessen den nötigen Stauraum. Mit dem grossen Grauspiegel in der Ecke dachte die Bauherrin zunächst, auf einen weiteren Spiegel verzichten zu können. Als sie merkte, dass das nicht ausreichte, kam ein Kosmetikspiegel hinzu, später auch ein grösserer Spiegel, der gemeinsam mit einer Wandleuchte die andere Funktion eines Spiegelschranks übernimmt. «Ich mag die unterschiedlichen Lichtstimmungen, die das Bad bietet», sagt die Bauherrin. «Die kleine Wandleuchte ist perfekt, wenn man früh am Morgen ins Bad geht und nicht geblendet werden möchte.» Ist mehr Helligkeit gefragt, kommt die Deckenleuchte dazu. Das Milchglasfenster lässt zudem Tageslicht herein.
Olivia Staeheli, Bauherrin und Designerin



