So planen Sie Ihre Erholungszone
Das Bad ist ein Wohlfühlraum, in dem Sie fast jeden Tag beginnen und beenden. Entsprechend verantwortungsvoll ist die Aufgabe der Badplanung. Experte Ruedi Ledergerber gibt Auskunft über die Dos and Don’ts.

Wenn jemand zu uns in die Ausstellung kommt, führen wir eine Bedarfsabklärung durch. Dabei geht es einerseits um Objektdaten wie Grundriss, Anschlüsse und Bausubstanz, andererseits um die Wünsche der Kunden. Wie viele Personen nutzen das Bad? Wie alt sind sie? Wie bewegen sie sich im Bad? Welche Ausstattung haben sie im jetzigen Bad? Was gefällt ihnen daran und was überhaupt nicht? Anhand solcher Fragen finden wir die wichtigsten Punkte heraus.Muss der Einrichtungsstil im Badezimmer zum Rest des Hauses passen ?
Meiner Meinung nach schon. Es braucht für das ganze Zuhause ein durchdachtes Konzept, das man in jedem Raum, auch im Bad, konsequent umsetzt. Dann hat es einen Wiedererkennungswert und wirkt nicht so, als konnte man sich nicht für einen Stil entscheiden.
Was ist bei der Beleuchtung zu beachten ?
Tageslicht ist empfehlenswert. Die modernen Leuchten kommen zwar nahe ans Tageslicht heran, ersetzen werden sie es aber wohl nie. Künstliche Beleuchtung – heute hauptsächlich LED – sollte vor allem beim Waschtisch vorhanden sein, denn das ist der Arbeitsplatz im Bad. Beim Spiegelschrank ist eine aufgesetzte Beleuchtung ideal, da sie sowohl das Gesicht als auch den Waschtisch ausleuchtet. Spiegelschränke mit eingebauten LED-Streifen sehen zwar schick aus, brauchen aber eine zusätzliche Beleuchtung für den Waschtisch. Dazu kommen punktuell eingesetzte LED-Streifen oder Spots, etwa bei der Dusche und der Badewanne.
Welche Trends gibt es im Badbereich ?
Wir beobachten einen Wandel weg vom Doppelwaschtisch und hin zu einem grossen Waschtisch mit einem Lavabo in der Mitte, auf das man von beiden Seiten zugreifen kann. Eine solche Lösung bietet mehr Ablagefläche und Stauraum. Sehr gefragt sind zurzeit auch Dusch-WCs sowie grossformatige Platten oder Platten in Holzoptik. Auch bei den Möbeln ist Holzoptik angesagt, da sie besonders wohnlich wirkt. Farblich sind zeitlose Beige- und Grautöne beliebt. Ein besonders grosses Thema sind schliesslich bodenebene Walk-in-Duschen, oft ausgestattet mit Regenbrausen oder Duschpaneelen.
Wie plant man eine solche Dusche ?
Beim Umbau ist es sehr wichtig, zu wissen, ob die Bodenhöhe für den Ablauf und das Gefälle ausreicht. Für die Gestaltung empfehle ich grossformatige Platten mit einem geringen Fugenanteil, denn Fugen können mit der Zeit auswaschen und auch hygienisch bedenklich sein. Besonders grosszügig wirkt das Bad, wenn man im gesamten Raum samt Dusche dieselben Platten verwendet.
Wie kann man den Platz in kleinen Bädern optimal nutzen ?
Um das Bad grösser wirken zu lassen, empfehle ich helle Farben, grosse Platten und eine gute Ausleuchtung. Gestalten Sie die Einrichtung nicht zu gross, sondern proportional zur Grösse des Raumes. Überdimensionierung ist auch bei grösseren Bädern ein häufiger Fehler. Das Bad wirkt dann gedrängt und hat keine Atmosphäre.
Was empfehlen Sie für ein Kinderbad ?
Setzen Sie auf pflegeleichte, gut abwaschbare Materialien und vermeiden Sie scharfe Kanten und Griffe. Handtuchhalter sollten in Griffhöhe der Kinder montiert sein, Waschtisch und WC aber in Erwachsenenhöhe – Kinder wachsen, Wasseranschlüsse nicht. Achten Sie darauf, dass die Kinder einen Spiegel haben, in dem sie sich sehen können – herkömmliche Spiegelschränke hängen zu hoch. Abhilfe schafft z. B. ein Ganzkörperspiegel an der Wand.
Wo kann man Kosten sparen und wo nicht ?
Bei allen Dingen, die mit Strom- und Wasseranschlüssen zu tun haben, sollten Sie nicht sparen. Das kann man nachträglich nur mit einem noch höheren Kostenaufwand korrigieren. Wenn Sie z. B. einen Badheizkörper möchten, das Budget aber nicht ganz ausreicht, empfehle ich, die Anschlüsse vorzubereiten. Den Heizkörper selbst können Sie dann im Nachhinein anschaffen. Gut sparen können Sie bei Einrichtungsgegenständen, die sich einfach nachrüsten lassen.



