Der richtige Standort für mein Haus

Wo wollen wir in Zukunft wohnen ? Diese Frage ist essenziell für viele Menschen, die sich für den Hausbau entscheiden. In allen Regionen der Schweiz gibt es attraktive Standorte – es kommt allerdings auf den Haushaltstyp und die individuellen Vorlieben an.

Der richtige Standort für mein Haus
Grossregion Zürich: Exzellente Bedingungen für bürgerlich-traditionelle Familien. Als exzellent gelten Gemeinden mit einem WLQI > 115 (grün markiert). Quelle: WLQI Fahrländer Partner.
Text Manuel Lehner | Grafik Fahrländer Partner
Wo wollen wir in Zukunft wohnen ? Diese Frage ist essenziell für viele Menschen, die sich für den Hausbau entscheiden. In allen Regionen der Schweiz gibt es attraktive Standorte – es kommt allerdings auf den Haushaltstyp und die individuellen Vorlieben an.
Menschen wechseln ihren Wohnort aus vielfältigen Gründen. Ist der Entscheid für den Wechsel einmal gefallen, stellt sich die Frage nach dem künftigen Standort. In der Schweiz ist diese Wahl stark lokal ausgerichtet, denn rund die Hälfte der Haushalte zieht innerhalb der Gemeinde um oder wechselt in eine Nachbargemeinde. Dies ist gut nachvollziehbar, sind doch die Arbeits- und Ausbildungsorte sowie die bestehenden sozialen Kontakte wichtige Anker in der Wohnregion. Bei Umzügen in andere Regionen fallen diese Anker teilweise weg, wodurch die Standorteigenschaften potenzieller Wohngemeinden an Relevanz gewinnen.

Die Wahl des richtigen Standorts

Der Entscheid für den neuen Wohnort bildet das Ende eines Abwägungsprozesses, in welchem die Haushaltsmitglieder Vor- und Nachteile der potenziellen Standorte vergleichen. Dabei steht die Frage «Wie wähle ich den richtigen Standort für mein Haus ?» im Zentrum. Aus Befragungen und wissenschaftlichen Studien kennt man die wichtigsten Kriterien und weiss, dass die Haushaltsstruktur die Gewichtung der verschiedenen Wohnstandorteigenschaften bestimmt. So wird beispielsweise ein älteres Paar bei der Wohnortsuche andere Prioritäten setzen als ein 30-jähriger Single oder eine Familie mit schulpflichtigen Kindern. Weiter haben sozioökonomische Eigenschaften wie Status, Beruf, Einkommen und Lebensstil einen Einfluss auf die Wohnstandortpräferenzen. Individualisierte Haushalte gewichten beispielsweise das ÖV-Angebot stärker als bürgerlich-traditionelle, während letztere mehr Wert auf das Image und die Stabilität der Wohnverhältnisse legen.

In der Schweiz sind die wichtigsten Standorteigenschaften bekannt und können für jede Gemeinde berechnet werden. Die erforderlichen Daten lassen sich in grossräumige und kleinräumige Indikatoren unterteilen. Die erste Kategorie betrifft primär die Zentralität. Mit dem Wohnstandort legt man auch die Nähe zu Einrichtungen des täglichen Lebens fest. Sehr bedeutsam ist dabei die Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen. Bei den kleinräumigen Eigenschaften stehen das unmittelbare Wohnumfeld, das Image und die Stabilität der Wohnverhältnisse im Zentrum. Fahrländer Partner Raumentwicklung (FPRE) hat aus den Daten für jede Schweizer Gemeinde den Wohn- und Lebensqualität-Index (WLQI) berechnet, der einen landesweiten Vergleich erlaubt. Die Hauptindikatoren des WLQI werden gemäss den Standortpräferenzen unterschiedlicher Haushaltstypen gewichtet. Hierfür bildet man neun Gruppen, die verschiedene soziale Schichten, Lebensstile und -phasen vertreten und dadurch unterschiedliche Vorlieben haben.

Die Haushaltsmitglieder sollten sich bei der Frage nach dem Standort überlegen, welche Präferenzen sie bezüglich Zentralität, Wohnumfeld, Image und Stabilität haben und wo diese insgesamt am besten erfüllt werden. Die Resultate des WLQI zeigen, dass es in allen Landesregionen attraktive Gemeinden gibt, die die wichtigsten Standortanforderungen erfüllen. Innerhalb der Regionen gibt es aber grosse Unterschiede betreffend der Attraktivität für verschiedene Haushaltstypen. Für bürgerlich-traditionelle Familien sind Gemeinden attraktiv, die sowohl gute Erreichbarkeit als auch ländliche Atmosphäre bieten. Solche Gemeinden verfügen typischerweise über eine hohe Landschaftsqualität mit attraktiven Naturräumen und wenig Zersiedlung. Zudem befinden sie sich an Lagen mit Süd- oder Südwestexposition, was viel Sonne mit sich bringt. In der Grossregion Zürich sind dies die topografisch begünstigten Gemeinden in der Nähe der Zentren Winterthur, Zürich und Baden sowie die Region Mutschellen (vgl. Karte). Aber auch einzelne Gemeinden mit idyllischen Landschaften und Seeanstoss wie Walchwil und Oberägeri im Kanton Zug bieten attraktive Bedingungen. Im landesweiten Vergleich schneiden Gemeinden im Einzugsgebiet grosser Zentren sehr gut ab. Die Städte selber sind besonders bei individualisierten und jungen Haushalten beliebt. Gemeinden mit schlechter Zentrumsanbindung schneiden unterdurchschnittlich ab, was nicht bedeutet, dass die Wohn- und Lebensqualität dort schlecht ist. Die Mehrheit gewichtet die Zentralität aber höher als andere Faktoren.

Der richtige Standort für mein Haus
Grossregion Genfersee: Exzellente Bedingungen für bürgerlich-traditionelle Familien. Als exzellent gelten Gemeinden mit einem WLQI > 115 (grün markiert). Quelle: WLQI Fahrländer Partner.
Der richtige Standort für mein Haus
Grossregion Südschweiz: Exzellente Bedingungen für bürgerlich-traditionelle Familien. Als exzellent gelten Gemeinden mit einem WLQI > 115 (grün markiert). Quelle: WLQI Fahrländer Partner.
Der richtige Standort für mein Haus
Grossregion Zentralschweiz: Exzellente Bedingungen für bürgerlich-traditionelle Familien. Als exzellent gelten Gemeinden mit einem WLQI > 115 (grün markiert). Quelle: WLQI Fahrländer Partner.
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Manuel Lehner, Partner, Fahrländer Partner AG, Zürich, fpre.ch
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