Die Vorzüge der Massivbauweise
Massive Bauten sind in der Schweiz stark verbreitet. Auch Einfamilienhäuser bestehen meist aus Beton, Mauerwerk oder Kalksandstein. Was diese beliebte Bauweise bietet, erklärt Experte Manfred Gubler.
Die Massivbauweise ist eine Konstruktion aus vorwiegend Backstein, Beton oder Kalksandstein. Bei Bautec zeichnen sich Massivbaukonstruktionen für das Einfamilienhaus durch Wände aus Backstein und Decken aus Beton aus. Die Kellerwände aussen sind ebenfalls aus Beton, während die Innenwände des Kellers meist auhttps://www.traumhaus.ch/die-vorzuege-der-massivbauweise/?preview=trues Kalksandstein bestehen. Die Massivbauweise ist eine qualitativ hochwertige und dauerhafte Konstruktion und in der Schweiz sehr stark verbreitet.Welche Vorteile hat die Massivbauweise?
Der Schallschutz ist ein grosser Vorzug, den die Massivbauweise bietet. Um beim Haus aus Holz ein optimales Resultat zu erreichen, ist eine sorgfältige Planung nötig, verbunden mit Mehraufwand. Die Wärmespeicherfähigkeit ist ein weiterer grosser Vorteil, den die Massivbaukonstruktion mit sich bringt. Ein Massivbau hat eine grosse Masse und somit eine grosse Speicherfähigkeit, um die Wärme im Haus zu behalten. Der sommerliche Wärmeschutz ist bei einem Massivhaus besser als bei einem Holzbau, denn es braucht mehr Zeit, bis die Aussenwärme, und im Winter die Kälte, durch die massiven Wände dringen kann. In der Übergangszeit machen sich die Temperaturschwankungen im Hausinneren ebenso wenig bemerkbar, was sich positiv auf das Wohnklima auswirkt. Ausserdem ist der Massivbau widerstandsfähiger gegen Feuer als Holz. Dies wirkt sich unter anderem in einer günstigeren Prämie bei der Gebäudeversicherung aus. Bei Bautec bestehen die Konstruktionen häufig aus einem Zweischalenmauerwerk. Das bedeutet, dass der Baukörper aus zwei Schichten Backsteinmauern besteht, dazwischen die Isolation. Dies macht die Konstruktion widerstandsfähiger als zum Beispiel die Massivbauweise mit einer Aussendämmung, wo der Baukörper aus nur einer Schicht Mauerwerk besteht und die Aussendämmung verputzt wird. Dazu ermöglicht die Massivbauweise eine relative Flexibilität während der Bauphase vor Ort, falls es leichter Anpassungen bedarf. Bei der Holzbauweise sind Änderungen in diesem Stadium nicht mehr möglich, da die Elemente vorproduziert werden. Schliesslich ist die Massivbauweise kostengünstiger als Bauen mit Holz.
Wo liegen die Nachteile?
Die Konstrutktionsstärke eines Massivbaus ist höher als die einer Holzelementbauweise, insbesondere beim Zweischalenmauerwerk. Gerade bei kleinen Parzellen kann dies einen Nachteil bezüglich der Wohnfläche bedeuten.
Wie lange dauert der Bau eines Einfamilienhauses in Massivbauweise, und wann sollte man am besten damit beginnen?
Die Bauzeit hängt von der Grösse und der Komplexität des Hauses sowie nicht zuletzt auch von der Witterung ab. Bei einer durchschnittlichen Grösse eines Einfamilienhauses rechnen wir mit sieben bis acht Monaten vom Baubeginn bis zum Einzugstermin. Die Witterung spielt beim Aushub und bei der Konstruktion des Kellers eine relevante Rolle. Wenn wir den Bau im Herbst beginnen, achten wir darauf, dass das Kellergeschoss bereits vor Wintereinbruch steht.
Was sollte die Bauherrschaft wissen, wenn sie sich Sichtbeton wünscht?
Sichtbeton- und Betonkonstruktionen sind teurer als Mauerwerkkonstruktionen, denn sie sind für die Planer mit Mehraufwand verbunden, insbesondere hinsichtlich der Isolation. Zudem erfordert die Verarbeitung des Materials vor Ort grösste Sorgfalt für ein optimales Ergebnis.
Nach wie vielen Jahren muss mit einer Auffrischung der Fassade gerechnet werden?
Das hängt von den Ansprüchen der Bauherrschaft ab. Eine verputzte Fassade kann nach 10 bis 15 Jahren einen Neuanstrich gut vertragen. Eine Sichtbetonfassade ist heikler und bedarf regelmässiger Reinigung in kürzeren Zeitabständen.
Ist die Massivbaukonstruktion im Vergleich zum Holzbau besser geeignet, wenn es um die Minergie-Zertifizierungen geht?
Bauen nach Minergie-Standard funktioniert bei beiden Konstruktionen problemlos. Wichtig ist, dass die einzelnen Komponenten wie die Isolation, Lüftung, Heizung, Energiegewinnung etc. gut aufeinander abgestimmt sind.
Unter welchen Umständen empfehlen Sie der Bauherrschaft die Massivbauweise oder raten ihr davon ab?
Die Wahl der Bauweise hängt vom persönlichen Geschmack und der Ideologie der Bauherrschaft ab. Wer grossen Wert auf eine ökologisch nachhaltige Bauweise legt, wird sicherlich ein Holzhaus bevorzugen, da Holz ein CO₂-neutraler Baustoff ist. Jedoch ist die Sympathie für den jeweiligen Baustoff auch relevant.
Was sollte die Bauherrschaft sonst noch beachten?
Egal, für welche Bauweise sich die Bauherrschaft entscheidet, wichtig ist, dass sie ihre persönlichen Bedürfnisse und Wünsche kennt und im Vorfeld das Budget bestimmt, um die Planung möglichst effizient und das Haus zu ihrer eigenen Zufriedenheit zu gestalten. Es lohnt sich, sich frühzeitig, vielleicht sogar vor dem Kauf der Parzelle, mit dem Architekten zusammenzutun und die Möglichkeiten zu besprechen. So kann schnell abgeklärt werden, ob die Parzelle für das Traumhaus geeignet ist oder nicht – oder ob es spezieller Baugenehmigungen bedarf.