Intelligente Küchen­lüftung

Digital, vernetzt, intelligent: Nicht nur Handys und Autos, sondern auch Küchengeräte von heute sind «smart». Was das heisst und was es Ihnen bringt, erklärt Experte Giancarlo Fugazzaro am Beispiel der Dunstabzugshaube.

Intelligente Küchen­lüftung
Der KNX-Standard erlaubt die Anbindung unterschiedlichster Haustechnik an ein zentrales Steuerungssystem.
Text Anna Ettlin | Fotos Wesco AG
Digital, vernetzt, intelligent: Nicht nur Handys und Autos, sondern auch Küchengeräte von heute sind «smart». Was das heisst und was es Ihnen bringt, erklärt Experte Giancarlo Fugazzaro am Beispiel der Dunstabzugshaube.
Das Schlagwort «Smartness» ist so aktuell wie noch nie. Intelligente Technik findet sich in unserer Hosentasche, im Auto und zunehmend auch im Wohnraum. Sensoren und «kluge» Software ermöglichen, dass gewisse Abläufe automatisiert werden und uns so den Alltag erleichtern. Mehr Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz sind das Resultat. Auch vor der Küche macht die Digitalisierung nicht Halt. Moderne Kühlschränke und Backöfen sind mit Sensoren ausgestattet und sorgen automatisch für einen optimalen Betrieb. «Es wird noch etwa fünf bis zehn Jahre dauern, bis Smartness wirklich zum Standard wird», sagt Giancarlo Fugazzaro, Leiter Product Management bei Wesco. «Es gibt aber immer mehr Anbieter und Möglichkeiten.» Insbesondere bei der Küchenlüftung sei die Automatisierung von Vorteil, erklärt der Experte. «Die Hauptaufgabe der Küche ist schliesslich das Kochen und nicht das Lüften», sagt er. «Smartness nimmt Ihnen die Lüftungsaufgabe ab, sodass Sie sich vollumfänglich auf das Kochen konzentrieren können.» So bietet Wesco für gewisse Dunstabzugshauben-Modelle drei unterschiedlich ausgeprägte smarte Lösungen an.

Komfort durch automatische Abläufe

Eine zielgerichtete Automatisierung liegt den Funktionen «autoRun» und «autoSwitch» zugrunde. «autoRun» vernetzt die Dunstabzugshaube mit dem Kochfeld, sodass diese zusammen mit dem Kochfeld startet. Wird das Kochfeld wieder ausgeschaltet, schaltet sich die Haube ebenfalls automatisch ab – nach einer kurzen Nachlaufzeit, damit auch die letzten Kochdünste erwischt werden. «autoSwitch» kommt bei Hauben zum Einsatz, die sowohl im Um- als auch im Abluftmodus betrieben werden können. Ein Sensor am Küchenfenster meldet dem Gerät, ob das Fenster gerade offen ist. Bei offenem Fenster schafft die Dunstabzugshaube die verbrauchte Luft nach draussen, da durch das Fenster frische Luft nachziehen kann. Ist das Fenster geschlossen, schaltet die Haube in den Umluftbetrieb und befreit die Luft mithilfe eines Filters von Gerüchen, bevor sie wieder dem Wohnraum zugeführt wird. Wer noch etwas mehr Smartness möchte, kann in ein Hausautomationssystem investieren. Je nach verwendetem System lassen sich auch die Küchengeräte in die zentrale Steuerung integrieren. Wesco setzt auf den KNX-Standard, der das Vernetzen von Geräten zahlreicher Anbieter ermöglicht. «KNX ist ein weit verbreiteter Standard für Gebäudeautomation», erläutert Giancarlo Fugazzaro. «Damit lassen sich Küchengeräte, Unterhaltungssysteme, Licht, Heizung und Storen vernetzen und steuern.» Auch kann der Benutzer individuelle Szenarien erstellen, wie etwa «zu Hause», «Besuch», «alles aus», die er auf Knopfdruck aktivieren kann, um mehrere Systemkomponenten gleichzeitig anzusteuern. Auch Wesco-Hauben mit KNX-Anbindung, beispielsweise die «Skyline Edge», lassen sich in solche Szenarien integrieren. So kann man auf Handy oder Tablet das Szenario «Kochen» anwählen, und die Dunstabzugshaube fährt automatisch auf die gewünschte Höhe herunter und schaltet die Kochfeldbeleuchtung ein. Ist die Mahlzeit fertig, kann wieder auf das Szenario «Wohnen» umgeschaltet werden: Die Dunstabzugshaube fährt hoch, die Kochfeldbeleuchtung geht aus, die Effekt-Beleuchtung wird eingeschaltet. Mit KNX kann die Dunstabzugshaube zudem in ein Lüftungskonzept eingebunden werden, sodass alle Komponenten sinnvoll zusammenspielen, ohne einzeln vom Hausbewohner gesteuert zu werden.

«Der Zweck der Hausautomation ist nicht etwa, das Zuhause smart zu machen», sagt Giancarlo Fugazzaro. «Sie dient vielmehr dazu, den Bewohnern durch die smarte Technik das Leben zu vereinfachen, sodass sie mehr Zeit für andere Dinge haben.» Vor der Wahl einzelner smarter Geräte und erst recht eines ganzen Hausautomationssystems empfiehlt der Fachmann, sich gut über die erhältlichen Varianten zu informieren. «Wenn Sie die Geräte als zu kompliziert empfinden, sind die Geräte zu wenig smart», erklärt er. «Denn Einfachheit und Freiheit sind das Ziel.»

Intelligente Küchen­lüftung
Die Deckenlifthaube «Skyline Edge» lässt sich ins KNX-System einbinden und mit individuellen Szenarien, zum Beispiel «Kochen», programmieren.
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