Trends und Stile im Garten
Ob ein schlichter Aussenraum mit Ziergräsern und einer Kiesfläche oder ein Naturgarten mit Schwimmteich: Erlaubt ist, was gefällt. Was in der Gartengestaltung gerade gefragt ist, verraten die Gartenprofis Stefan Lehnert und Renate Schiegg.

Rohstahl: robust und vielseitig
Bei den Materialien ist Rohstahl sehr gefragt. Der Witterung ausgesetzt, entwickeln die gepressten Platten an der Oberfläche eine schützende Rost- und Sperrschicht, die sie besonders dauerhaft und langlebig macht. «Rohstahl wird durch Schweissen verarbeitet und lässt sich sehr flexibel einsetzen», erläutert Renate Schiegg. So können die Stahlplatten als Sichtschutz dienen oder zu Pflanztrögen, Beeteinfassungen, Treppenelementen, Wasserbecken, Feuerschalen und dekorativen Kunstobjekten verarbeitet werden. Die charakteristische Farbe bildet einen attraktiven Kontrast zum Grün der Bepflanzung. «Rohstahl lässt sich in der Gartengestaltung auch gut mit Holz, Kies und Wasser kombinieren», sagt die Expertin.
Bepflanzung: Gräser und Solitärgehölze
Die Auswahl an Gartenpflanzen ist enorm. Von einheimischen Stauden bis hin zu attraktiven Ziergehölzen ist alles vertreten. «Bei moderner Architektur werden die Pflanzflächen oft ruhig gestaltet, mit wenigen Pflanzenarten», führen die Experten an. Besonders beliebt sind in dieser Situation Ziergräser. «Gräser gibt es für jeden Standort und in jeder Grösse – von zehn Zentimetern bis zu drei Metern Höhe», weiss die Fachfrau. «Man kann sie für den grösstmöglichen architektonischen Effekt in Kiesflächen setzen oder aber mit anderen Beetstauden kombinieren.» Gräser zeichnen sich zudem durch Pflegeleichtigkeit aus: Sie müssen lediglich einmal pro Jahr zurückgeschnitten werden, entweder im Herbst oder im Frühjahr. «Das ist ihr einziger Nachteil: Sie präsentieren sich nicht das ganze Jahr über gleich», sagt Renate Schiegg. Eine Ergänzung lässt sich mit einem anderen Pflanzentrend schaffen: Mit Solitärgehölzen. Dafür wird ein spezieller Baum oder Strauch an einem sorgfältig ausgesuchten Ort gepflanzt. In der Regel kommen als Solitärpflanzen edle Ziergehölzer zum Einsatz, etwa der Blumen-Hartriegel oder der Zierahorn. Auch ein Gartenbonsai ist eine ausgesprochene Besonderheit. Wie bei jeder Pflanze spielt bei der Auswahl des Solitärs der Standort eine grosse Rolle. «Wir schlagen unseren Kunden stilgerechte Pflanzen vor, die in ihrem Garten gedeihen würden. Daraus können die Gartenbesitzer eine Auswahl treffen», sagt Renate Schiegg. Zu beachten sind auch der Kostenpunkt für die Anschaffung eines grösseren Baumes sowie sein künftiges Wachstum: Kann sich die Pflanze im verfügbaren Gartenraum ihrem Wuchs gerecht entwickeln und entfalten? Zudem sollte die Pflanze artgerecht gedüngt und regelmässig auf Schädlinge untersucht werden. Die Wirkung eines gut ausgesuchten Baums lohnt jedoch den Pflegeaufwand. Mit einer gezielten Beleuchtung lässt sich ein Solitärgehölz auch am Abend effektvoll in Szene setzen.
Wasser: Schwimmen ohne Chlor
Wasser, insbesondere in Form von Naturpools und Schwimmteichen, nennt Stefan Lehnert als einen weiteren Trend. «Die Bauherrschaft sollte sich vor dem Besuch beim Gartenbauer gut überlegen, ob sie im eigenen Garten schwimmen möchte oder nicht», empfiehlt der Fachmann. Ein grosszügiges Schwimmbecken misst etwa vier auf acht Meter, dazu kommt bei einem Naturpool noch eine Filter- oder Pflanzzone. «Naturpools und Schwimmteiche lassen sich ganz individuell gestalten. Gemeinsam ist ihnen eine angenehme Wasserqualität, da sie das Wasser auf eine natürliche Art aufbereiten – ohne Chlor», erklärt Renate Schiegg. Wer keinen Pool möchte oder den Platz dafür nicht hat, muss im Garten nicht auf Wasser verzichten. Je nach der persönlichen Vorliebe kann ein Biotop mit zahlreichen Pflanzenarten oder ein schlichtes architektonisches Wasserbecken gestaltet werden. Was auch immer Ihre Wünsche und Ansprüche sind: Die Experten empfehlen, sich frühzeitig beim Gartengestalter zu melden. Im Herbst und Winter kann man in aller Ruhe die Planung angehen und die Ideen dann im Frühling in die Tat umsetzen.
